87. Kapitel

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P.O.V. Chan

Nachdem Felix und ich zusammen geduscht hatten - wobei wir wahrscheinlich mehr herumgemacht hatten, als alles andere -, waren wir zum Frühstück gegangen. Den Tag über hatten wir nicht mehr miteinander geredet, jedes Mal, wenn ich zu ihm gesehen hatte, hatte er weggeschaut. Es war, als hätte er nicht gewollt, dass das, was unter der Dusche passiert war, passierte. Irgendwie verletzte es mich. Noch immer liebte ich diesen Jungen, doch es schien mir, als würde er nicht wollen, dass wir noch einmal eine Beziehung eingehen würden. Was natürlich auch veständlich war, bei allem, was sein Vater bisher angerichtet hatte, um uns auseinander zu bringen. Und dennoch wollte ich einfach wieder mit ihm zusammen sein.

Heute hatten wir ausnahmsweise mal einen freien Tag, welchen wir mit Gemeinschaftsspielen verbracht hatten. Bis in die späte Stunde spielten wir irgendwelche Spiele, wie Uno, Monopoly oder sonst etwas. Bei Monopoly gab es einen kleinen Ehekrach zwischen WooSan, der aber ziemlich schnell gelöst wurde - wenn auch nicht durch Worte, sondern Küsse - . Dann kamen aber auch schon unsere Lehrer, die meinten, dass wir nun in unsere Zimmer müssten und in zehn Minuten Bettruhe sein würde. Da Felix, trotz des dauerhaften Kühlens und Schonens seines Fußes, noch immer nicht laufen konnte, nahm ich ihn kurzer Hand wieder Huckepack und trug ihn in unser Zimmer. 

Geredet hatten wir auf dem Weg nicht, weshalb eine unangenehme Stille zwischen uns geherrscht hatte. Lange könnten ich dieses Schweigen zwischen uns jedoch nicht mehr aushalten. Ich hatte beschlossen spätestens Morgen wieder mit ihm zu reden, es aber für heute dabei zu belassen. 

Müde legte ich mich in mein Bett, nachdem ich Felix auf seinem abgesetzt hatte. Der Blondhaarige zog sich noch - etwas umständlich - aus und seinen altbekannten 'Schlafhoodie' über, bevor er sich in sein Bett kuschelte und keinen Mucks mehr von sich gab. Leise seufzte ich und legte mein Handy, auf welches ich gerade mal wieder nachdenklich gestarrt hatte, weg. Ich hatte überlegt, wie ich Lix wohl morgen auf das Ganze ansprechen sollte. Doch darüber wollte ich mir nicht länger einen Kopf machen, sondern entledigte mich meiner Klamotten und legte mich dann auch in mein Bett.

Mitten in der Nacht wachte ich auf einmal auf, was mich gewaltig störte. Ich hasste es aufzuwachen, denn meistens konnte ich dann nicht mehr einschlafen. Ich brummte genervt und drehte mich dann auch schon in meinem Bett um, bevor ich auch schon versuchte wieder einzuschlafen. 

Irgendwas leuchtete in der Dunkelheit, weshalb ich meine Augen widerwillig öffnete und mein Handy erblickte. Irgendein Idiot hatte mir doch tatsächlich mitten in der Nacht geschrieben. Was hatte ich eigentlich für Freunde?

Ich seufzte, nahm mein Handy, mit der Angst, dass irgendwas schlimmes passiert war, und entsperrte es.

Errrrrrric

Bro, denkst du, du hast schon mal Milch von der gleichen Kuh getrunken?

Was zum... ?

Hast du irgendwas genommen?

Nee

Warum bist du überhaupt wach?

Das Gleiche könnte ich dich fragen

Ich kann nich schlafen

Ah

Ich bin aufgewacht und dann hast du mir geschrieben

Hm

Was ist da jetzt eigentlich zwischen Felix und dir?

Keine Ahnung

𝒀𝒐𝒖'𝒓𝒆 𝑴𝒚 𝑫𝒓𝒖𝒈 | 𝑪𝑯𝑨𝑵𝑳𝑰𝑿Where stories live. Discover now