169. Kapitel

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P.O.V. Felix

Erschöpft lag ich in frischen Klamotten auf Chan's Bett, kuschelte mich an meinen Freund, mein Kopf lag auf seiner Brust, während sein Arm um mich lag und er sanft über meinen von einem seiner Hoodies bedeckten Rücken fuhr. Meine nassen Haare tropften noch immer, was den Älteren jedoch nicht zu stören schien. Berry, der mittlerweile nicht mehr der winzige Welpe war, als welchen ich ihn kennengelernt hatte, lag am Bettende, eingerollt und schlief tief und fest. Auf dem Fernseher lief eine Serie, welcher ich jedoch nicht große Beachtung schenkte. Mein Gedanken kreisten um den heutigen Tag, vor allem das Ende des Tages. Die Nähe und Verbundenheit, welche ich zu Chan gespürt hatte, als er ein weiteres Mal mit mir geschlafen hatte, die Befriedigung und die gleichzeitige Erregung, die sich in mir vermischten während des Sex mit Chan, waren unglaublich. Ich liebte ihn und das, was er mich fühlen ließ, wenn er solche Dinge mit mir machte, liebte ich ebenfalls.

Als meine Gedanken jedoch wieder zu der Gerichtsverhandlung, die heute stattgefunden hatte, schwenkten, verschwand das kleine Lächeln, welches sich auf meinen Lippen gebildet hatte, als ich an Chan dachte, sofort. Ich seufzte leise und setzte mich auf. Fragend sah mein Freund zu mir, hob eine Augenbraue und hoffte wahrscheinlich auf eine Erklärung meinerseits. Nervös zupften meine Finger an dem Oberteil herum und scheinbar schien Chan zu verstehen, dass es etwas wichtiges war, worüber ich reden wollte, denn er pausierte die Serie und richtete sich auch auf.

Vorsichtig griff der Ältere nach meiner Hand, strich sanft über meinen Handrücken mit seinem Daumen und sah mich mit einem ermutigeneden Lächeln an. Leicht erwiderte ich dieses, sank meinen Blick aber schnell wieder und atmete tief ein und wieder aus. Erneut hob ich meinen Kopf und schaute in die Augen meines Freundes, die mir so vertraut und beruhigend vorkamen.

„Ich... tut mir leid, dass ich vorhin so abweisend war... ich hab nur... also ich... das war nur so anstrengend, ich musste alles erzählen und...", murmelte ich schuldbewusste vor mich hin, unterbrach mich jedoch selbst, als ich nicht weiterwusste. Ich konnte nicht wirklich erklären, wie es war, es war schwer für mich das Ganze war, denn es war fast unmöglich für mich, es in Worte zu fassen.

„Alles gut, Baby. Du musst dich nicht entschuldigen, ich versteh das doch", sprach Chan mit ruhiger Stimme, ein weiteres Mal strich er über meinen Handrücken und versuchte mich dadurch scheinbar zu beruhigen. Ich lächelte schwach, blickte auf unsere Hände hinab und dachte an das eine Ereignis, welches mich besonders bedrückte. Ich wusste nicht, ob ich Chan davon erzählen sollte oder nicht, wollte es ihm sagen, aber irgendetwas hielt mich davon ab.

„Da ist aber noch etwas oder nicht, mein Engel?", fragte mein Gegenüber nach, schien meine Gedanken lesen zu können. Ich musste bei diesem Gedanken schmunzeln, seufzte aber im nächsten Moment schon wieder schwer auf.

„Ja", begann ich, sah weiterhin auf unsere verschränkten Hände. Unsicher bis sich mir auf die Unterlippe. „Ich hab... meine Mutter und meine Schwestern gesehen. Sie haben auch ausgesagt"

Ich blickte wieder zu meinem Freund, dessen Augen aus Schock geweitet waren. Sein Mund öffnete sich, als wollte er etwas sagen, nach wenigen Augenblicken schloss er ihn aber wieder, wusste scheinbar nicht, was er sagen sollte. Ich seufzte, war genauso geschockt darüber gewesen und wusste selbst nicht einmal, was ich am liebsten von Chan gehört hätte.

„W-Was... ich meine... wie geht's dir damit? Okay, dumme Frage, klar, dass du geschockt wegen dem Ganzen bist", sprach der Ältere nun. Seine Augen huschten unruhig durch den Raum, als hätte er Angst, ich würde wegen seiner Reaktion sauer auf ihn sein.

Dieses Mal war ich derjenige, der sanft über den Handrücken des Anderen strich, ihn beruhigend anlächelte und versuchte, ihm zu zeigen, dass alles gut war, ehe ich begann zu sprechen.

„Channie, das ist keine dumme Frage. Ich bin verwirrt und... geschockt, ja, aber ich würde sie auch gerne wieder bei mir haben. Klar bin ich auch wütend, jedoch will ein Teil von mir sie einfach nur wieder zurück haben, eine Erklärung, warum sie gegangen sind, aber vor allem, warum sie mich zurückgelassen haben", erzählte ich dem Älteren ehrlich. Ich wusste, dass ich meinem Freund alles sagen konnte und dass er es verstehen würde, mir vielleicht sogar einen Rat geben würde.

„Vielleicht solltest du dich mal mit ihnen treffen und darüber reden? Natürlich nur, wenn du das auch willst und dich bereit dazu fühlst", meinte Chan nun verständnisvoll. An ein Treffen mit meiner Mutter und meinen Schwestern hatte ich auch schon gedacht, wusste aber nicht so recht, wie ich das organisieren soll, schließlich hatte ich eigentlich absolut keinen Kontakt mehr zu ihnen, keine Telefon- oder Handynummern von ihnen und auch ansonsten wusste ich nicht, wie ich sie erreichen sollte. Und ob ich bereit dazu war, wusste ich auch nicht so recht. Ich war noch immer wütend, enttäuscht und frustriert, wollte sie gleichzeitig so gerne wieder in meinem Leben haben, aber wusste nicht, ob das auf Gegenseitigkeit beruhte - schließlich musste es einen Grund gegeben haben, warum sie mich verlassen - beziehungsweise zurückgelassen - hatten.

„Daran hab ich auch schon gedacht, aber ich weiß gar nicht wie ich sie erreichen sollte oder wie lange sie noch in der Stadt sind. Außerdem, was wenn sie sich nicht mit mir treffen wollen?", antwortete ich, murmelte den letzten Satz nur. Chan hob meinen Kopf mit zwei Fingern an meinem Kinn an und sah mich mit einem kleinen Lächeln an.

„Felix, du bist so ein toller Mensch, du hast so viel durchgemacht und bist unglaublich stark. Ich liebe dich so sehr und deine ganzen Freunde auch, ich bin mir sicher, dass wenn deine biologische Familie dich nicht mehr haben wollen würde - was ich mir aber gar nicht vorstellen kann -, dass du eine ganz tolle Familie aus deinen Freunden hast, die dich liebt und akzeptiert. Mach dir nicht so viele Gedanken darum, klar, ist das alles ein ganz großer Kackhaufen, was du erlebt und durchgemacht hast, dass deine Mutter und deine Schwestern dich zurückgelassen haben. Aber das war nicht deine Schuld und lag auch nicht an dir, du bist wunderbar, nicht perfekt, aber das ist niemand. Du kannst versuchen den Kontakt zu deiner Familie wieder aufzubauen, wenn du das willst, selbst wenn sie das nicht wollen, hast du das wenigstens probiert. Und wenn du das wirklich willst, kann ich dir helfen, herauszufinden, wie du sie erreichst, okay?", sprach Chan sanft und ruhig, sah mir dabei die ganze Zeit in die Augen. Ich konnte nicht fassen, was für ein unglaubliches Glück ich hatte, Chan an meiner Seite zu haben, dass er mich liebte, so wie ich war, und dass er mich unterstütze, wo er nur konnte. Meine Augen füllten sich mit Tränen, ich legte meine Arme um den Älteren, setzte mich nun auf seinem Schoß und umarmte ihn fest. Ein leises 'Danke' hauchte ich und ehe ich es wusste, begann ich schon zu weinen, während mein Freund mir beruhigend über den Rücken fuhr und meine Umarmung erwiderte.

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Dieses Mal auch pünktlich haha

Frage:
Okay, also, wie bekannt ist, nimmt diese FF langsam ein Ende (Betonung liegt auf langsam).

Und es kommen danach noch ein paar Specials, welches der Nebenshippings wollt ihr denn in einem haben? (ChanLix kommt natürlich vor, aber ich bräuchte für eines der Specials noch ein Shipping)

𝒀𝒐𝒖'𝒓𝒆 𝑴𝒚 𝑫𝒓𝒖𝒈 | 𝑪𝑯𝑨𝑵𝑳𝑰𝑿Where stories live. Discover now