132. Kapitel

162 10 2
                                    

Aber das würde ich ihnen niemals sagen oder es zugeben und vor allem jetzt nicht. Denn nun würde ich noch ein wenig so tun, als wäre ich sauer auf meinen Bruder. Schließlich würde das sehr witzig werden - zumindest für mich.

P.O.V. Jungkook

Mittlerweile saßen die beiden Jüngeren auf dem Sofa, während Jimin in einem Sesselsaß und mich beobachtete. Mit verkreuzten Armen stand ich vor unseren Brüdern und musterte sie stumm. Die beiden saßen eingeschüchtert von meinem Blick vor mir, während sie noch immer Händchen hielten und wohl versuchten sich gegenseitig irgendwie zu beruhigen.

Innerlich fand ich das Ganze ziemlich amüsant, was ich mich aber äußerlich nicht anmerken ließ. Zwar war ich auch ein wenig verletzt, da Junghyun nichts gesagt hatte, und wollte ein Gespräch mit Jihyun führen, wobei ich eigentlich wusste, dass das nicht nötig war, aber dennoch wollte ich auch meinen Spaß haben. 

„Also, wie ist das überhaupt entstanden zwischen euch?", war die erste Frage, die ich stellte. Mit hochgezogener Augenbraue blickte ich die Jungs an, welche sich gegenseitig ansahen, bevor Jihyun begann zu sprechen.

„Na ja, wir haben uns über dich und Jimin kennengelernt, dann miteinander geschrieben und uns irgendwann getroffen... und daraus ist dann halt mehr geworden als nur Freundschaft", erklärte er und schaute dabei unsicher zu mir. Junghyun blieb noch immer still, blickte nach unten und schien so, als würde er auf keinen Fall etwas Falsches sagen oder machen wollen. Oder vielleicht war er auch einfach nur ein wenig überfordert mit der Situation, was es auch war, es ließ mich etwas weich werden. Ich hatte ja schließlich nicht vorgehabt, ihn irgendwie traurig zu machen oder ihn zu überfordern. 

Mir auf die Lippe beißend wich ich zum ersten Mal den Augen der Jüngeren aus und schaute zu meinem Freund, der die Situation still beobachtet hatte. Als er meinen Blick entdeckte, wie ich ihn ein wenig hilfesuchend anschaute, zog er verwirrt die Stirn kraus und legte seinen Kopf ein wenig zur Seite. Seufzend wandte ich mich wieder dem Paar zu.

„Und was ist mit deiner Freundin?", fragte ich dann an Jihyun gewandt, da ich mich noch an den Tag erinnern konnte, als er seine Freundin mit nach Hause gebracht hatte und Jimin mir am nächsten Tag von dieser erzählt hatte. Ich selbst hatte das Mädchen nie kennengelernt, nur durch Erzählungen einiges über sie erfahren. 

„Ich hab mit ihr wegen Hyun Schluss gemacht", murmelte der Angesprochene und lächelte leicht. Ich grinste nur breit. Es war süß, dass Jihyun wegen der Beziehung mit meinem Bruder mit ihr Schluss gemacht hatte, wobei es auch ein Arschloch-Move gewesen wäre, wenn er es nicht getan hatte. Aus dem Augenwinkel sah ich Jimin, welcher genauso breit wie ich grinste. 

Eine ganze Weile führten wir das Gespräch noch fort, stellten viele unangenehme Fragen, die jedoch meistens von mir kamen, während Jimin sich noch immer kaum am Gespräch beteiligte. Die Jüngeren waren knallrot im Gesicht und so beschämt wie wahrscheinlich noch nie in ihrem Leben, als ich sie endlich erlöste, da Junghyun und ich nach Hause mussten. 

„Telefonieren wir heute Abend?", fragte Jimin mich, während Jihyun und mein Bruder sich gerade verabschiedeten und Junghyun sich seine Jacke anzog. Nickend beantwortete ich seine Frage, zog meine Schuhe an und stand auf. 

Lächelnd drückte ich meinen Freund einen kurzen Kuss auf, wollte mich ziemlich schnell wieder von ihm lösen, jedoch hielt Jimin mich an meinem Nacken bei sich und bewegte seine Lippen sanft gegen meine. 

Ein wenig unangenehm war es mir irgendwie schon, vor unseren Brüdern sich so zu küssen, aber gleichzeitig waren Jimin's Lippen und seine Küsse viel zu sündhaft und machten so süchtig, dass ich es gar nicht mehr so eilig hatte, mich von ihm zu lösen. 

„Uh~", ertönte es schließlich wenige Sekunden, nachdem ich den Kuss, durch ein leichtes zur Seite legen meines Kopfes, noch weiter vertieft hatte, von den beiden Jüngeren. Deswegen beendete mein Freund den Kuss schließlich doch ziemlich schnell, was mich etwas enttäuscht aufseufzen ließ. 

Jimin verdrehte auf die Reaktion unserer Brüder genervt die Augen, verabschiedete sich noch kurz von mir, bevor Junghyun und ich das Haus verließen. Mit schnellen Schritten lief ich voraus, den kurzen Weg von Haustür zu Gartentor entlang und öffnete das kleine Türchen. Mein Bruder ging mir wie ein kleiner Hund still hinterher, gab kein einziges Wort oder Ton von sich und schien noch immer etwas eingeschüchtert von meiner Art zu sein.

_

Frisch geduscht setzte ich mich auf mein Bett und rieb mit einem Handtuch über meine noch immer nassen Haare. Junghyun und ich hatten noch immer nicht miteinander geredet und so langsam wurde es komisch - für uns beide. Immerhin dachte er ja, ich wäre sehr sauer auf ihn und ich hingegen war zwar ein bisschen wütend, aber gleichzeitig auch überglücklich, dass der Jüngere jemanden gefunden hatte, der ihn so glücklich machten.

Lächelnd öffnete ich den Chat von Jimin und mir, da mein Freund mir geschrieben hatte. Er schrieb mir oft Nachrichten, wenn ich schlief oder wenn ich gerade etwas zu tun hatte und keine Zeit hatte, auf mein Handy zu schauen, nur damit ich diese Texte dann lesen kann, wenn ich aufwachte oder wieder auf mein Smartphone sah. Jedoch war es dieses Mal nur eine einfache Frage. 

_

Jimin <3

Hey, Baby

Hast du jetzt Zeit zu telefonieren?

Ich muss mich noch kurz anziehen, aber dann ja. 

Okay, mach schnell

Ich will deine Stimme hören

Ich bin doch erst vor zwei Stunden gegangen

Ja, aber ich vermiss dich schon wieder

Also, los, los, los!

Ja, ja

Bin ja schon dabei

_

Kopfschüttelnd und noch immer lächelnd legte ich mein Handy weg und stand mit einem starken Ausatmen auf. Ich streckte mich noch kurz, bevor ich zu meinem Schrank lief und diesen mit einer kurzen Handbewegung öffnete. Gerade als ich mir etwas zum Anziehen herausnehmen wollte, bemerkte ich, wie etwas durch den schmalen Spalt unter meiner Zimmertür hindurchgeschoben wurde. 

Eine Augenbraue anhebend, lief ich zu dem Stück Papier und hob es verwirrt auf. Als ich das Geschriebene las, musste ich leise auflachen, da es irgendwie schon typisch für Junghyun war. Als dann auch noch laut wie sonst etwas Musik hinter der Tür hervordrang, zuckte ich etwas zusammen und schmunzelte schwach. 

Das Lied, welches lief, war natürlich 'Sorry' von Justin Bieber. Für einige Augenblicke hörte ich nur der Musik zu, bevor ich die Tür förmlich aufriss. Zu seinem Glück stand Junghyun direkt vor dieser, weswegen ich ihm die Tür voll ins Gesicht haute und er einen Schrei von sich gab. 

„Ups. Karma is a bitch. Trotzdem sorry, aber, wegen dir und Jihyun, das ist vollkommen okay und ich freu mich für euch", meinte ich ehrlich und musterte meinen Bruder, der sich auf den Boden setzte und sich seine Hand an die Stirn hielt. 

Seufzend nahm ich neben ihm Platz und entfernte seine Hand, um die Stelle, an der die Tür aufgekommen war, selbst zu mustern. Sie verfärbte sich bereits etwas, es würde wohl eine Beule entstehen, jedoch war es nicht weiter schlimm. 

„Danke, Jungkook. Tut mir leid, dass ich es dir nicht früher gesagt habe"

__

Heute kommt noch ein Kapitel, weil ich ja letzte Woche nur eins hochgeladen hab.

Hoffe, es geht euch allen gut und ihr hattet einen schönen Tag.

Gestern ist You're My Drug ein Jahr alt geworden und ich wollte ja eigentlich ein Special machen, nur hatte ich keine Zeit, aber vielleicht kommt das dann zu Weihnachten oder so.

𝒀𝒐𝒖'𝒓𝒆 𝑴𝒚 𝑫𝒓𝒖𝒈 | 𝑪𝑯𝑨𝑵𝑳𝑰𝑿Where stories live. Discover now