Kapitel 7

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Die Morgendämmerung tauchte den Schlafraum in ein graues Licht, als Kageyama die Augen öffnete. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es erst 5 Uhr war. Er brauchte nicht lange, um eine Entscheidung zu fällen. Leise nahm er sich die benötigten Sachen aus seiner Tasche und schlüpfte auf Zehenspitzen aus dem Zimmer.

Er huschte ins Badezimmer und klatschte sich kaltes Wasser ins Gesicht. Das war immer das erste, was er tat, nachdem er aufgestanden war: sein Gesicht waschen, am liebsten mit kaltem Wasser. Erst danach fühlte er sich wieder wie ein Mensch. Zügig schlüpfte er in seine Sportsachen und ließ sein Schlafzeug vorübergehend in einem der Duschfächer.

Als er das Badezimmer verließ, hüllte ihn die Stille eines verlassenen Schulgebäudes ein. Es war merkwürdig, durch Flure zu laufen, durch die sonst unzählige Schüler strömten und sich lautstark unterhielten. Jetzt war er der Einzige, der durch den breiten Korridor lief. Normalerweise mochte er es, wenn es ruhig war, aber die Abwesenheit jeglicher Geräusche in diesem Schulgebäude empfand er als unangenehm und er beschleunigte seinen Schritt.

Er trat durch die Eingangstür und spürte sofort die belebende Wirkung der morgendlichen Frische. Um diese Uhrzeit ging er am liebsten joggen. Die Luft war rein und für gewöhnlich schlief die Welt noch. Lediglich das Zwitschern der Vögel begleitete ihn. Manchmal sah er müde Gestalten aus Häusern kommen, die sich genervt zu ihren Autos schleppten.

Da er sich hier auf einem Schulgelände befand, ging er davon aus, dass er auch dieses Mal für sich war, obwohl er in Tokio war. Er überlegte kurz, in welche Richtung er laufen sollte und entschied sich dann für rechts.


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Kuroo war für gewöhnlich ein Frühaufsteher. Doch 5 Uhr war sogar für ihn ein bisschen zu früh. Nachdem seine Versuche, noch einmal einzuschlafen, erfolglos blieben, schnappte er sich ein paar frische Trainingssachen und schlenderte zu den Duschräumen.

Der Flur war lang und wurde auf der linken Seite über eine lange Fensterfront natürlich belichtet. Verträumt schaute er nach draußen. Er genoss die morgendlichen Stunden, in denen man manchmal das Gefühl bekam, ganz alleine auf der Welt zu sein.

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er eine Bewegung aus den Augenwinkeln wahrnahm. Seine Augen weiteten sich, als er Karasunos Nummer 9 entdeckte. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht.

„So früh schon so fleißig, huh?", murmelte er und verfolgte jede einzelne Bewegung des Setters. Seine Füße hoben sich so leicht vom Boden ab und kamen so sanft wieder auf, dass Kuroo das Gefühl bekam, die Schwerkraft hätte auf Kageyama keinen Einfluss.

Erst als Tobio um eine Ecke verschwand, erwachte er aus seiner Starre und setzte seinen Weg zu den Duschräumen fort.


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Rivalität mit Folgen [Teil 1]Where stories live. Discover now