Rivalität mit Folgen [Teil 1]

Kapitel 11

Auch die zwei folgenden Spiele gegen die Shinzen und Fukurodani vergingen ohne große Ereignisse. Freilich, Karasuno hatte wieder jedes Match verloren, doch ihr schneller Aufsteiger funktionierte in den meisten Fällen. Allerdings war das für Kageyama und Hinata kein Trost, denn sie wussten, dass es durchaus Spieler gab, die ihren Schnellangriff aufhalten konnten. Und auf diesen Gegner würden sie jetzt treffen. Nekoma. Genauer gesagt Kuroo und Lev.

„Wir spielen jetzt wieder gegen Nekoma, das heißt, unser Schnellangriff wird nicht funktionieren. Deshalb werde ich dieses Mal Suga als Setter und Narita als Mittelblocker einsetzen. Wir brauchen keine Wiederholung von gestern. Ich will sehen, wie wir uns ohne unseren schnellen Aufsteiger gegen Nekoma schlagen. Okay, dann los Jungs." Mit diesen Worten endete Ukais Ansprache.

Kageyama verspürte einen schmerzhaften Stich in der Brust. Wir brauchen keine Wiederholung von gestern. Er und Hinata tauschten einen gequälten Blick und bewegten sich dann zum Rand des Spielfeldes, um sich dort gegen die Hallenwand zu lehnen.

Kuroo beobachtete verdutzt, wie Suga aufs Spielfeld kam und sich Kageyama mit dem kleinen Knirps an der Seite von ihnen entfernte.

Als Kageyama in Hörweite war, konnte er nicht anders. „Hey, wieso spielst du nicht?", wollte Kuroo von ihm wissen.

Kageyama sah ihn aus seinen königsblauen Augen an und schenkte ihm ein gequältes Lächeln. „Wir brauchen keine Wiederholung von gestern", sagte er und verwendete exakt dieselben Worte, wie ihr Trainer kurz zuvor. „Schätze, du wirst dich dieses Mal mit Suga zufriedengeben müssen", fügte er hinzu und ließ sich dann an der Hallenwand nach unten gleiten. Als sein Hinten den Boden berührte, hob er seinen Kopf und bemerkte, dass Kuroo ihn immer noch ansah. Sie schauten einander lange in die Augen, bis der Pfiff schroff Kuroos Aufmerksamkeit einforderte und ihren Augenkontakt unterband.

Das Trainingsspiel gegen Karasuno in dieser Konstellation hatte für Kuroo keinerlei Bedeutung. Er wollte es nur möglichst schnell hinter sich bringen.

„Wir müssen besser werden", sagte Hinata mit angespannter Stimme an seinen Sitznachbarn gewandt, den Blick jedoch weiterhin starr auf das Spiel vor ihnen gerichtet.

„Das musst du mir nicht sagen", gab Kageyama emotionslos zurück.

Kuroo blickte auf die Uhr. Die Mittagspause war erst seit einer Stunde vorbei und seine Konzentration ließ stark zu wünschen übrig. Er war einfach nicht richtig bei der Sache. Sehr zu dem Leidwesen seines Teams, welches einen Punkt nach dem anderen von Bokuto kassierte.

„Hey, Bro! Wo bist du mit deinen Gedanken?", rief Fukurodanis Ass ihm zu.

Kuroo wusste nicht, was er darauf antworten sollte.

„Bei Karasunos Nummer 9", antwortete Akaashi ruhig.

„Hä? Wieso das?", rief Bokuto überrascht, erhielt jedoch keine Antwort.