Kapitel 40

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„Okay, Jungs, Schluss für heute! Wir sehen uns morgen um 9:30 Uhr hier. Seid pünktlich!", rief Ukai.

Kageyama ging hinüber zu seiner Tasche, glücklich darüber, heute nicht die Halle aufräumen zu müssen. Vermutlich wäre er dabei eingeschlafen, abgestützt auf dem Wischmopp. Er nahm einen gierigen Schluck aus der Wasserflasche, bevor er diese zusammen mit seinen Knieschonern in der Tasche verstaute. Er schlüpfte in seine schwarze Trainingsjacke und hielt nach Lev Ausschau, der diese Woche bei ihm schlafen sollte. Ihm wurde schon jetzt unwohl bei dem Gedanken. Nicht, weil er Lev nicht mochte, sondern weil er so aufgedreht war. Das wäre genauso, als hätte man Hinata den ganzen Tag um sich. Die beiden hätten eine viel bessere Kombi abgegeben, dachte sich Tobio und seufzte resigniert.

„Können wir dann?"

Tobio drehte sich überrascht um und blickte den wartenden Kuroo verwirrt an. „A-Aber Lev sollte doch..."

„Ich habe umstrukturiert", erklärte Kuroo nüchtern.

Der Setter blinzelte ungläubig, doch langsam breitete sich ein warmes Gefühl in ihm aus. „O-Okay", sagte er schließlich und nickte kurz.

Die zwei Schwarzhaarigen verabschiedeten sich von den anderen und machten sich auf den Weg.

„Wohnst du weit weg von hier?", fragte Kuroo neugierig, gespannt darauf, wie das Haus, in welchem Kags wohnte, wohl aussah.

„Nur 15 Minuten zu Fuß." Das angenehme Gefühl von Wärme, welches er eben gespürt hatte, hatte sich in Aufregung und Vorfreude verwandelt. Kuroo würde die ganze nächste Woche bei ihm schlafen!

„Cool."

Eine merkwürdige Stille entstand zwischen den zwei Schwarzhaarigen, als sie nebeneinander hergingen. Kuroo warf immer wieder verstohlene Blicke aus den Augenwinkeln auf den Setter. Er konnte immer noch nicht fassen, wie hübsch Kageyama war.

Nach wenigen Minuten erreichten sie ein kleines Wohnviertel, wo sich Häuser und Gärten in unterschiedlichen Größen aneinanderreihten.

„Ist schön hier", stellte Kuroo fest.

„Ja, denke, du hast recht."

Was war denn das bitte für eine merkwürdige Reaktion auf seine Feststellung gewesen, dachte sich Kuroo, sagte aber nichts. Der Setter war ihm nach wie vor ein Rätsel.

Sie blieben schließlich vor einem zweistöckigen, in hellem mintgrün gestrichenen Gebäude stehen. Durch einen Metallzaun betraten sie das Grundstück und Tobio schloss mit geübten Bewegungen die Haustür auf.

Kuroo trat in einen kleinen Flur, in welchem er seine Schuhe auszog und sie neben die von Kageyama stellte. Es waren die einzigen zwei Paar Schuhe. Neugierig sah er sich um, als er Tobio weiter hinein folgte. Auch hier gab es eine offene Küche. Kuroo fiel sofort auf, wie aufgeräumt es im Wohnzimmer und in der Küche war.

„Gefällt mir", sagte Kuroo schließlich.

„Dann komm, ich zeig dir dein Zimmer."

Kuroo verzog unwillig das Gesicht. Viel lieber hätte er bei Kags im Zimmer, besser noch im gleichen Bett, geschlafen. Er folgte dem Setter die Treppe nach oben, wo sich in beide Richtungen ein Flur erschreckte, durch den man mehrere Zimmer erreichen konnten. Es war mucksmäuschenstill.

„Wo sind deine Eltern?", fragte Kuroo.

„Die sind auf Geschäftsreise", kam es von Tobio wie aus der Pistole geschossen.

„Also haben wir das Haus ganz für uns allein?"

„Ja."

Kuroo spürte eine Regung in seiner Leistengegend und er ermahnte sich auf das strengste. Bilder, wie er Tobio in jedem Zimmer nahm, fluteten seine Gedanken. Denk an was anderes, Tetsurou!

Rivalität mit Folgen [Teil 1]Where stories live. Discover now