Kapitel 39

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Die vergangenen zwei Wochen waren für Kuroo die reinste Höllenqual gewesen. Er wusste inzwischen nicht mehr, wie oft er versucht hatte, Kageyama anzurufen oder ihm zu schreiben, aber weder Anrufe noch Textnachrichten kamen durch. Selbst Bokutos und Akaashis Nummer hatte der Setter einfach blockiert.

Schließlich hatte er Kenma gebeten, Hinata mitzuteilen, dass er bitte ein besonderes Auge auf Kageyama werfen sollte. Nach tausend Nachfragen, auf welche Kuroo nicht ein einziges Mal geantwortet hatte, hatte der Knirps schließlich aufgegeben und gemacht, worum er gebeten wurde.

Und heute war es endlich so weit. Nekoma und Fukurodani fuhren nach Miyagi, an die Karasuno-Oberschule, für ein weiteres Trainingscamp.

Kuroos Unruhe wuchs mit jedem Kilometer, welchem sie sich Miyagi näherten. Er war in den letzten zwei Wochen durch viele unterschiedliche Gefühle gegangen. Wut. Verzweiflung. Hoffnung.

Auf der einen Seite war er wütend auf sich selbst, weil er diese ganze Tragödie erst in Gang gesetzt hatte, aber er war auch sauer auf Kageyama, der den Anruf einfach frühzeitig beendet hatte, ohne das Kuroo aussprechen konnte, was er sagen wollte. Kageyama hatte ihm jegliche Chance genommen, sich zu entschuldigen, und das machte Kuroo fuchsteufelswild.

Doch in diese ganze Reihe der Gefühle mischte sich jetzt auch Freude. Er konnte es kaum erwarten, Tobio endlich wieder zu sehen. Jede Faser seines Körpers sehnte sich nach dem schwarzhaarigen, blauäugigen Jungen. Ja, zugegeben, er hatte Angst, dass er wieder die Kontrolle über sich verlor und über Kags herfallen würde, aber noch viel mehr Angst hatte er davor, den Setter nie wieder zu sehen. Doch diese Angst war unbegründet. Zumindest für den Moment. In zwei Stünden würde er ihm endlich wieder gegenüberstehen. Endlich.


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Die letzten zwei Wochen durchlebte Tobio wie in einer Art Trance. Er ging zu den Trainingseinheiten, kam früher und ging später. Er nahm Unterhaltungen nur am Rande wahr. Er hatte keinen Appetit, musste sich hier und da regelrecht zum Essen zwingen, um nicht vor Erschöpfung zusammenzubrechen. Dass er in dieser Zeit kaum ein Auge zugetan hatte, war für seine allgemeine Verfassung ebenfalls nicht besonders förderlich gewesen.

Auch die Nachricht, dass Nekoma und Fukurodani zu einem weiteren Trainingscamp an die Karasuno kommen würden, konnte Kageyama nicht aus seiner Lethargie befreien. Im Gegenteil, er zog die Mauer um sein Herz nur noch höher.

Jedes Mal, wenn er an Kuroo dachte, umhüllte ihn eine eisige Dunkelheit, aus der es kein Entkommen gab.

Den einen Abend war er in hysterisches Gelächter ausgebrochen. Er hatte sich selbst ausgelacht. Für seine eigene Dummheit, Gefühle für den Nekoma-Kapitän entwickelt zu haben, wo er doch genau wusste, dass Menschen nie lange blieben, sondern verschwanden, wenn man sie am meisten brauchte.

Es war ein Fehler, hatte Kuroo gesagt. Und damit hatte er auch gleichzeitig alles gesagt, was es zu sagen gab.

Mit schweren Schritten verließ Kageyama die Umkleidekabine und ging in die Halle, wo Hinata bereits mit einem Ball in der Hand auf ihn wartete. Sie begannen ihr Aufwärmtraining, doch wie bereits in den vorangegangenen Tagen, war Tobio zwar körperlich, aber geistig alles andere als anwesend.

Rivalität mit Folgen [Teil 1]Where stories live. Discover now