Thirtieth Chapter

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Ein lauter Knall lässt mich aufschrecken.
Meine Augen öffnen sich. Schon wieder einer dieser Albträume.

Die Wolldecke die meinen Körper umschlungen hat, ist mir erst gar nicht aufgefallen. Isaiah musste mich im Schlaf zugedeckt haben bevor er gegangen ist.

Ich habe mich nicht verabschieden können weil ich wieder auf dem Sofa eingeschlafen bin.

Von dem Glas des Fensters aus glitzerten mir die Sterne entgegen.
Gott, wie spät war es denn schon?

Die Uhr neben dem großen Bild an der Wand zeigt an, dass es Mitternacht ist. Wie lange habe ich geschlafen?

Das Bild kam mir wieder in den Sinn. Die lächelnden Gesichter meiner Freunde und mir blicken mir entgegen.
Meine Mundwinkel heben sich wie von alleine.

Meine Gedanken wurde durch das Summen meines Handys unterbrochen welches vor mir liegt.

Isaiah hat mir eine Nachricht geschrieben und gefragt ob er von unterwegs eine Pizza mitnehmen soll.
Ich muss lächeln. Er wusste ganz genau das ich bestimmt noch etwas essen will, da ich sowieso mit Schlafstörungen zu kämpfen habe.

Es muss ihn viel Kraft kosten wegen mir seine ohnehin schon wenigen Stunden Schlaf zu opfern.
Schnell antworte ich ihm. Pizza klingt genau um diese Uhrzeit sehr richtig.

Mein Handy lege ich neben mich. Und warte. Genieße die Stille die im Haus ist. Die in der Umgebung ist.

Vor etwa zwei Monaten hatte Isaiah mich eines Abends in sein Auto verfrachtet und gesagt, dass er eine Überraschung für mich hat.
Nun wohnen wir in einem kleinen Haus am Rande der Stadt, etwas abgelegener von den vielen Straßen.

Er tut wirklich alles das es mir gut ging. Er hat immer beteuert das er sowieso keinen Gefallen mehr an diesem riesigen Apartment gefunden hat, da es doch so leer und viel zu pompös war.

Insgeheim weiß ich, dass er nur aus dieser Stadt wollte um mich von den bösen Erinnerungen aus der Vergangenheit zu retten.

Ich war wirklich dankbar dafür aber ...

Diese Erinnerungen hingen nicht mit dem Ort zusammen;

Sie sind in meinem Kopf gefangen.

Manchmal hatte ich das Gefühl das ich nur ein reines Chaos bin. In meinem Kopf herrscht Chaos.

Kurz nach dem Tag an dem die Explosion war, konnte ich mich an nicht wirklich viel erinnern. Ich wusste zwar wer Isaiah war und was davor alles geschehen ist aber ich konnte mich nicht erinnern was genau war.

Mein Blick richtete sich auf das Bild das eingerahmt einen Platz oberhalb des Kamins bekommen hat.

Mir wurde eine Woche später eine Therapeutin zugewiesen. Dr. Ervins hatte mit mir tief, sehr tief gegraben und damit kamen die Erinnerungen zurück. Von Zeit zu Zeit fragte ich mich ob es nicht besser gewesen wäre diese einfach begraben zu lassen.

Die immer wieder kommenden Albträume, die Gefühle, der ... Hass. Alles. Am Anfang habe ich gedacht, dass es mich zerreißt.

Ich habe mir oft schon die Seele aus dem Leib geschrien.

OverdoseWhere stories live. Discover now