Sixth chapter

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Schlange

Other P.O.V

Die vielen einzelnen Regentropfen prasselten gegen die Scheiben. Mein Blick fiel zu Dahlia, die auf dem Beifahrersitz seelenruhig schlief. Ihr Fuß verbunden, ich hatte ihr nur schnell warme Socken angezogen und dann sie in mein Auto getragen.

Dieser Wichser hatte natürlich direkt die Bullen gerufen wobei ich zuerst überlegt habe, sie einfach in ihrem Bett zu lassen, aber ich konnte sie nicht ins offene Messer laufen lassen.

Hätte ich an dem Tag darüber wirklich mal drüber nachgedacht, hätte ich sie nicht in diese ganze scheiße mit rein ziehen sollen, doch als ich sie das erste mal sah, wusste ich das ich, der blöder Sturkopf der ich nur mal war, nicht von ihr los kommen würde. Wie auch?

Ihr widerstehen zu können musste auch wirklich eine Kunst sein. Sie war das Ebenbild einer Frau.

Ihre langen schwarzen Haare, ihre grauen Augen und ihre rosigen Lippen, die fast rötlich auf ihrer blassen Haut rausstachen, waren wirklich unbeschreiblich. Nie zuvor habe ich so einen Menschen wie sie gesehen.

Ich konnte sie einfach nicht mehr los lassen.

Sie sah so lieblich aus, wie sie schlief, ein Bein an sich rangezogen, das andere ausgestreckt, der viel zu große schwarze Pulli und die Jogginghose die sie trug.

Hoffentlich würde sie nicht auch noch krank werden, weil sie die nassen Sachen die ganze Zeit über trug.

Mir war klar, dass sie nicht gerne mit mir gefangen war, aber ich musste sie solange bei mir behalten, bis die Polizei dachte, dass ich ins Ausland abgehauen und sie in Sicherheit war.

Ich hoffte nur, sie würde keine Panik bekommen, wenn sie bei mir aufwachte.

Kurz checkte ich nochmal ob ich die Heizung angestellt hatte, was der Fall war.
Ich hatte bereits einen neuen Wagen bekommen, da mein anderer schon zu lange im Verkehr war.

Es war offensichtlich, dass Sie dachte, dass ich ein Mörder war. Was sollte man auch anderes denken, wenn ein dahergelaufener Mann in die Wohnung einbricht, mit blutverschmiertem Shirt vor einem steht und ihr auflauert?

Hab ich ganz toll hinbekommen. Der Frauenheld war ich wohl noch nie.

Ich war ein krupeloses Arschloch, was alles und jeden mit in den Abgrund riss.

Schon seit meiner Kindheit wusste ich, dass ich dazu im Stande war und was das mit Menschen machte. Doch schien es jetzt wieder der Fall zu sein, dass ich so eine unschuldige Seele wie Dahlia beschmutzen musste.

Dieser Hass in meinem Bauch war mit den Jahren nie vergangen, doch wenn ich Dahlia sah, wie sie mit ihren grauen Augen zu mir aufsah, schien es so als ob meine Seele Frieden gefunden hatte.

„ Wo fahren wir hin?" Die weiche Stimme von Dahlia erklang neben mir und es fühlte sich wieder so an als ob mein Herz Feuer fing.

Kurz blickte ich zu ihr herüber und sah wie sie sich mit dem Ärmel über ihre Augen wischte und danach sich aufrichtete um aus dem Fenster zu gucken.

„ Wir müssen für ein paar Tage aus der Stadt, damit du in Sicherheit bist." Sagte ich.

„ Aber was ist mit der Schule .. und Mr Jonson?" Fragte sie und direkt wurde mir alles klar. So hieß der Typ also.

„ Wenn du zum Arzt gegangen bist, wirst du wahrscheinlich eh für zwei bis drei Tage krank geschrieben sein ... und um den ... Typen brauchst du dich nicht zu kümmern, little one."
sagte ich ihr zuversichtlich und fuhr an einer Tankstelle an, damit ich etwas zu trinken und zu essen für sie holen konnte.

OverdoseWhere stories live. Discover now