Twenty-first Chapter

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Ein Pinguin aus Stoff

Drei ganze Wochen waren vergangen seitdem wir in Redwood waren um Isaiahs Mutter zu besuchen und am Schluss sie gezwungenermaßen mit uns nach Counterbay mitgenommen haben. In diesen Wochen war nichts schlimmes oder gar auffälliges passiert. Eigentlich dachte ich, dass es hieß, dass David die Worte von Isaiah ernst genommen hatte aber wenn man in dem Sinne von so eine Art von Leuten dachte, würde es wahrscheinlich nur die Ruhe vor dem Sturm sein.

Daher waren wir noch ziemlich vorsichtig wenn es um die Sicherheit der Wohnung und generell wenn ich zur Schule musste, ging. Nach etwa ein paar Tagen hatte er dann beschlossen, dass immer jemand von seinen Kollegen — so hatte er sie bezeichnet — vor der Wohnung warteten und ein wenig aufpassten.

Zudem hatte er jemanden noch dazu verdonnert das man mich in der Schule ein wenig bewachte. Erst war es rund um die Uhr, als ich dort war aber als ich ihn dann erzählt habe, wie unangenehm es mir war, dass immer jemand an meiner Schule herum lief, nur damit mir nichts passierte, hatte er es dann auf hinbringen und abholen beschränkt oder aber mir kam etwas komisch vor, dann sollte ich direkt eine Nummer auf meinem Handy wählen, damit ein paar von seinen Freunden kommen konnten.

Es war alles sehr ungewohnt und auch ein wenig einschüchternd für mich zudem fühlte ich mich auch ein wenig schlecht, dass diese Leute für uns die Aufpasser spielen mussten aber Isaiah hatte mir versichert, dass es so besser sei und er seine Leute dafür entschädigen würde.

Schließlich war es wieder Freitagabend und am Sonntag wäre der Todestag meiner Mutter.

So wirklich passte es in diese Situation nicht aber keiner konnte etwas dafür, ob für diese Situation oder das meine Mutter schon sieben Jahre tot ist. Es klang so lang seitdem das her ist aber für mich saß der Schmerz noch so tief wie im ersten Jahr.

Um ehrlich zu sein, hatte ich Angst davor, dass dieser Schmerz nie ganz verschwinden würde.

Das ich immer und immer wieder diese Bilder vor Augen hatte, als ich sie fand.

Ich kam von der Schule. Schon an dem Morgen hatte ich ein ungutes Gefühl im Magen, da sie mir zum wiederholten Male sagte, dass ich ihr ein und alles bin und sie mich über alles liebte. Na ja, zu diesem Zeitpunkt hatte ich es nur erwidert und mich gefreut, dass sie mir das gesagt hatte, da meine Mutter immer schon für mich wie ein Vorbild war.

Sie hatte lange braune Haare, die sie an den Seiten meist geflochten trug, ihre grau blauen Augen die aufleuchteten, wenn sie glücklich war, ihre Haut war etwas gebräunter als meine es war aber trotzdem wollte ich immer so aussehen wie sie. Sie war mein Schutzengel in allen Situation, wie eine Löwenmama beschützte sie mich und stellte mich an erste Stelle. Ich glaube, dass deswegen dieser Schmerz so tief saß.

Es war 13:47 Uhr als ich, wie jeden Mittwoch von der Schule kam. Es war ein wirklich schöner Tag draußen und eigentlich wollte ich, wenn ich nach Hause kam, meine Mutter fragen ob wir nicht bei diesem Wetter an den See fahren konnten um dort den Nachmittag zu verbringen. Voller Vorfreude hüpfte ich die Treppen zur Haustüre hinauf, schloss die Türe mit dem Schlüssel auf, an dem der kleine Stoff Pinguin hing, den sie mir an den Schlüssel gemacht hatte.

Zügig stellte ich meine Schultasche ab, stülpte mir die Schuhe von den Füßen und lief in die Küche. Von dort aus konnte ich durch einen Spalt der direkt zur Verandatür zeigte die im Sonnenlicht glitzernden Haaren meiner Mutter sehen.

„ Mama, hast du mich denn gar nicht gehört?" Tapsig lief ich zu ihr hinüber. „ Mama? Was machst du da?" Ich zog an dem weißen Ärmel ihres luftigen Sommerkleides herum bis ich sah wie ihre nackten Fußspitzen wenige Zentimeter über dem Boden schwebte. Kräftiger zog ich an ihrem Ärmel bis sie sich schließlich knarzend zu mir umdrehte. „ Mama?" Flüsterte ich. Ihre grauen Augen sahen ohne zu blinzeln zu mir. Zumindest hatte ich das Gefühl das sie mich ansahen. Ihre Haut war bläulich. Ein Seil hing um ihren Hals. Mein Herz setzte für einen Moment aus. Das einzige was ich tat war zu schreien. „ Mama! Hör auf damit! Mama!" Ich rüttelte an ihr als ob ich hoffte, dass das nur ein schlechter Scherz war. Ich zog an ihr, versuchte sie wach zu rütteln, bis sie schließlich auf den Boden mit einem lauten Knall fiel. Schluchzend kniete ich mich zu ihr hin und legte meinen Kopf auf ihre Brust. „ Mama" hauchte ich und immer mehr Tränen kullerten auf ihr weißes Kleid.

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