Eighteenth Chapter

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Gefährlicher Bekannter

Als wir einige Zeit später unten waren, zusammen gegessen hatten — und ich musste wirklich zugeben, dass ich noch nie so eine gute Lasagne gegessen hab — unterhielten wir uns ein wenig. Isaiahs Mutter hatte sich als Lucía vorgestellt.

Ihre Mutter, also seine  Oma, kam aus Sevilla, einer Stadt in Spanien und war, als sie selber sehr jung war, mit ihrer Familie nach Amerika gekommen. Wenn ich so darüber nach dachte, konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, dass Isaiah extra gegangen war um seiner Mutter Sicherheit zu bieten.

Nicht weil ihm seine Mutter egal war, sondern weil es zu ruhig und gemütlich war, um eine gefährliche Umgebung zu sein. Wohlmöglich betrügte mich auch nur der erste Eindruck. Dabei war ich nur ungefähr eine Dreiviertelstunde hier und ich merkte wie ein ungutes Gefühl in mir aufkeimte sobald es an der Tür klingelte.

Es verstärkte sich jedoch nur als Isaiah von seinem Teller aufsah, zu seiner Mutter und dann schließlich zu mir sah. Er nahm meine Hand von meinem Schoß und sie fest drückte. 

„ Ich gehe zur Tür. Alles ist gut." Murrte er. Was war denn jetzt? Konnte er riechen, wer vor der Tür stand?

Vorsichtig sah ich zu Lucía die mich nur unsicher anlächelte. Sie musste wahrscheinlich umkommen vor sorge, wenn sie denken musste, dass ihr Sohn alleine in einer Stadt herumtrieb und viele gefährliche Leute hinter ihm her waren.

Wenn ich mich in ihre Lage versetzte, hätte ich niemals zugelassen, dass mein eigener Sohn von mir getrennt lebte, obwohl er in Gefahr war. Sie schien zu wissen, was mit ihm geschah und was er tat.

„ No tengas miedo, meine liebe. Er kann auf sich aufpassen." Sagte sie zu mir, ihre warme mütterliche Art während sie mir ihre Hand über den Tisch hinreichte und meine fest hielt, als ich sie in ihre legte, ließ mein Herz bluten.

Wie sehr ich mir wünschte, dass Isaiah meine Mutter auch kennenlernen könnte.

Nicht wissend, was ich antworten sollte, nickte ich nur, und lächelte ihr zurück. Ihr Sohn kam nach einigen Sekunden wieder zurück, sein Blick veränderter sich von einem ernsten zu einem liebevollen Blick als er auf unsere Hände sah. 

„ Cuida a tu chica, mi hijo. ¡Nunca los dejes ir porque ella realmente se preocupa por ti!"
(Pass auf dein Mädchen auf, mein Sohn. Lass sie niemals los weil sie sorgt sich wirklich um dich!)

Verwirrt darüber das ich nicht verstehen konnte, was sie ihrem Sohn sagte, verengten sich meine Augenbrauen. Mein Herz fühlte sich plötzlich so schwer an.
„ Sí, mamá." Sprach er wie ein kleiner braver junge. „ Ich gehe mal kurz auf die Toilette." Murmelte ich und erhob mich von meinem Stuhl.

Hinter mir schloss ich die Tür und eine Träne kullerte über meine Wange.

Man Dahlia, warum musstest du jetzt auch über Mama nachdenken?

Es war Jahre her und jedesmal sobald ich an ihr wundervolles Gesicht dachte, stieg diese unglaubliche Trauer in mir hoch und ich könnte direkt los heulen. Aber in diesem Moment durfte ich nicht. Ohne wirklich aufs Klo zu gehen, betätigte ich die Spülung und wusch mir die Hände.

Ich checkte nochmal ob man sah, dass ich geweint hatte aber man sah zum Glück nichts. Ich setzte wieder ein Lächeln auf, verdrängte diesen Schmerz in meiner Brust in den Hintergrund und trat wieder in die Küche. Isaiah  ließ seinen Kopf hängen während die beiden sich stumm gegenüber saßen. 

„ Ist ähm alles in Ordnung?" Hakte ich nach und bekam einen verliebten Blick von ihm, der zu mir hochsah und mir über das Bein strich.

„ Ja, vielleicht möchtest du ja die Nachbarschaft ein wenig erkunden." Stand er auf und nahm meine Hand. Das klang nicht wirklich danach ob alles ok ist. Irgendwas war doch passiert und wahrscheinlich lag es an der Person die vorhin geklingelt hat.

„ Das ist eine gute Idee! Der Park in dem Isaiah immer als Kind gespielt hat, sieht zu dieser Jahreszeit besonders schön aus." Beschwichtigte Lucía die Situation noch mehr. Mit einem unguten Gefühl nickte ich ihm zu und entzog ihm langsam meine Hand da er mir meine Jacke reichte und wir uns die Schuhe anzogen und das Haus verließen.

Draußen nahm  er  direkt wieder meine Hand während wir aber kein einziges Wort miteinander sprachen. Wir liefen die Straßen hinunter und am Ende einer Kreuzung entdeckte man den Park. Es waren verschieden Wege aus Sand, die sich in verschiedene Richtungen verliefen. Es gab einige Bänke auf denen einige Leute saßen.

„ Isaiah?" Fragte ich vorsichtig nach. Er führte mich zu einer Bank und setzten uns. „ Was war vorhin los?" Es schien als ob ihm direkt schlechtere Laune bekam sobald er an die Situation von eben dachte.

„ Eben war an der Tür war.. ein alter Freund von mir. D-der.." er seufzte, fuhr sich über den Nasenrücken und drehte sich dann zu mir. Ein angenehmes Kribbeln durchfuhr meinen Körper als er seine Hand auf meinen Oberschenkel legte und seine Finger krallten sich ein wenig in mein Fleisch.

„ Der was?" Unbewusst fing ich an meiner Unterlippe zu kauen.

„ Der hat gesehen wie ich mit dir nach hier gekommen bin. Er meint, dass ich ihm seit vier Jahren immer noch Geld schulde und er hat irgendwas davon geredet, dass er dich ja nicht in Ruhe lassen würde, wenn ich ihm das Geld nicht gebe." Erklärte er. Jedoch rutschte er näher, legte seinen Arm um meinen Rücken und legte seine andere Hand an meine Wange.

„ Aber glaub mir, wenn ich dir sage, nein, verspreche, dass dir niemand zu nahe kommt, geschweige denn dir etwas antun wird." Tief sahen wir uns in die Augen und wieder einmal merkte ich wie ich mich in so einem schnulzigen Badboy Film befand.

„ Wie viel schuldest du ihm?" Fragte ich. Mein Blick fiel auf seine Lippen und dann war es mir plötzlich egal, dass wir uns unter Menschen befanden. Am liebsten würde ich über ihn herfallen.

„ Ich würde es erst glauben, wenn ich von dem Spacko erstmal eine Rechnung bekäme, damit ich sicher sein kann, dass es die Wahrheit ist. Wirklich, der Kerl denkt nur an seinen eigenen narzisstischen Arsch und lügt was das Zeug hält. Mach dir keine Sorgen, little one."
Murrte er und klang sehr abwertend als er von dem Mann sprach. Vorsichtig lehnte ich mich in seinen Armen an seine Schulter.

„ Hat deine Mama Angst, wenn so Leute vor der Tür stehen?" Er lehnte seinen Kopf gegen meinen und legte seine Hand wieder über meine und versuchte sie ein wenig aufzuwärmen.

„ Sie hat es zwar nie offen gesagt, aber ich denke das sie genau weiß, was das für Leute sind. Es gehört aber zu unserer Ganovenehre das man die Familie nicht anpackt, solange man seine Treue gegenüber einigen richtigen Leuten beweist.

Manche haben aber nichts in dieser Gegend zu sagen und versuchen es dann mit irgendwelchen leeren Drohungen. Niemand kommt meiner Mutter auch nur zu nahe. Außerdem gibt es immer einiger meiner Freunde die hier sind und ein wenig auf meine Mutter aufpassen." Sagte er.

Ich kam immer einen Schritt näher, zu verstehen, was wirklich in seiner Welt ablief. Ob das so gut war, wusste ich zu diesem Zeitpunkt aber nicht.

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Zu Besuch bei der Mami 😋
<3

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