Plant your trees, watch them grow🌱

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Diesen Oneshot wollte ich schon lange mal schreiben und dieses wunderschöne Bild hat mich schließlich dazu gebracht ♥

Ich hoffe er gefällt euch ^-^



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Die kleinen Hände des Hobbits gruben sich in die weiche Erde und schaufelten sie zur Seite. Es war noch früh am Morgen, doch die Sonne warf schon ein warmes Morgenlicht auf das Auenland. Die kleinen Gestalten schienen alle noch zu schlafen, eine leichte Stille lag in der frischen Luft. Wieder hob der Hobbit eine Hand voll Erde aus dem kleinen Loch, dass er gegraben hatte und ließ sie neben sich auf den Erdhaufen fallen. Nicht zufällig hatte er die Stille des Morgens gewählt, um sein Vorhaben auszuführen. Wenn es erstmal Mittag war, würde er genug gestört werden. Seine plötzliche Rückkehr hatte viele Gerüchte geschürt, Fragen aufgeworfen die eine Antwort verlangten. Er konnte es den anderen Hobbits nicht verübeln, schließlich hatten sie ihn für tot gehalten. Dennoch seufzte er leise bei dem Gedanken, die ganzen Fragen beantworten zu müssen.

"Wo warst du, Bilbo Beutlin?" "Was ist das für eine Kiste? Und woher kommt das merkwürdige Schild?" "Wieso bist du einfach weggegangen?" "Was ist den passiert?"

Einen kurzen Moment schloss Bilbo seine Augen, in der Hoffnung, die vielen Vorstellungen und Gedanken, die in seinem Kopf herumschwirrten, zu vertreiben. Doch das kalte Gefühl, die Leere in ihm, die ihm die Kehle zuschnürte und sein Herz wie mit einer kalten Hand umklammerte, blieb. Würde er jemals darüber hinwegkommen? Würde er davon erzählen können, mit einem Lächeln im Gesicht? Allein der Gedanke schien ihm unmöglich.

Der Hobbit mit den braunen Haaren öffnete langsam seine Augen und blickte gedankenverloren auf das Loch, das er gegraben hatte. Und auf die kleine Eichel, die daneben lag. Was hatte Thorin gesagt? Ein recht kleines Andenken für das Auenland.

Unwillkürlich erschien ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht des Hobbits. Es war mehr als ein kleines Andenken. Die Gedanken, die Gefühle und Erinnerungen, die er damit verband, würde er nie vergessen. Und eines Tages würde er ein großer Baum sein, stark und unauslöschlich wie die Erinnerungen, die tief in Bilbo verankert waren.

So wie es Thorin wollte. Kehr zu deinen Büchern zurück, und zu deinem Sessel. Pflanz deine Bäume, sieh zu wie sie wachsen. Das waren seine Worte gewesen. Der kleine Hobbit spürte, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen. Es war eine lange Reise gewesen, voller Gefahren und Hindernisse. Doch sie hatten das unfassbare geschafft. Allen Wiedrigkeiten zu trotz hatten sie den Erebor wiedererlangt. Und trotzdem war das Gefühl, endlich am Ziel angekommen zu sein nicht wirklich vorhanden. Wofür das alles? Thorin war tot.

Tränen liefen Bilbo über die kleinen Wangen, doch er machte keine Anstalten, sie abzuwischen. Obwohl es anfangs nicht so aussah, hatte der Zwerg einen großen Platz in seinem Herzen gewonnen. Und ein noch größeres Loch hinterlassen. Warum? Warum musste er sterben? Thorin Eichenschild hatte so viel duchgemacht. Er hatte alles gegeben, um den Traum seines Großvaters und seines Vaters wahrzumachen, seinen Traum. Bis zum Ende hatte er nicht aufgegeben, immer war er es gewesen, der die Gruppe zusammen weitergeführt hatte. Auf ihn war Verlass, er war viel mehr als der Anführer gewesen. Und nicht nur er war tot. Kili und Fili. Die Geschwister hatten immer einen lustigen Spruch auf den Lippen gehabt und ihr Mut und ihre Tapferkeit kannten keine Grenzen.

Ein leises Schluchzen kam aus der Kehle des Hobbits, der zusammengesunken dasaß. Die Abwesenheit der Zwerge und der Gedanke, sie wahrscheinlich nie wiedersehen zu können versetzten ihm einen Stich. Selbst Gandalf, der ihn bis zum Ende begleitet hatte, war weitergereist. Noch nie hatte sich Bilbo so einsam gefühlt.

Thorin würde nicht wollen, das du dein Leben damit verbringst, zu trauern. Der Gedanke stieg klar und deutlich in dem Kopf des Hobbits auf. Natürlich würde der Zwerg das nicht wollen. Eine wunderbare Ruhe stieg in Bilbo auf. Er schniefte leise und schnäuzte sich einmal in sein Taschentuch, dann wischte er sich energisch die Tränen aus den Augen und richtete sich auf.

Es war wahr. Thorin hatte nicht aufgegeben. Er hatte selbst die Drachenkrankeit besiegt, die seinen Großvater und seinen Vater dahingerafft hatten. Er war stark. Und das würde er von ihm auch erwarten. Steh auf kleiner Hobbit. Dein Leben geht weiter und es liegen noch viele schöne Tage vor dir. Ich werde immer bei dir sein.

Ja. Das würde Thorin sagen.

Ein warmes Gefühl stieg in Bilbo auf und ein leichtes Lächeln legte sich auf sein tränennasses Gesicht. Ganz behutsam nahm er die kleine Eichel zwischen seine Finger und legte sie in das Loch. Einen Moment betrachtete er sie still. Ich werde dich nicht vergessen Thorin. Mein König, mein Freund, mein Begleiter. Du wirst immer in meinem Herzen bleiben. Genauso wie ihr, Kili und Fili. Ich danke euch für alles.

Einen Moment schloss er die Augen, dann öffnete er sie wieder und ein leichter Glanz lag darin. Er schaufelte vorsichtig die Erde wieder über das Loch und drückte sie sanft fest. Langsam stand er auf und ein zuversichtlicher Ausdruck erschien in seinem Gesicht. Plötzlich erschien ihm der Morgen viel heller, leises Vogelgezwitscher erfüllte die Luft und die Sonnenstrahlen leuchteten sanft auf sein Gesicht.

Das Leben ging weiter. Gandalf hatte Recht gehabt, er war nicht mehr der selbe Hobbit wie der, der er vor der Reise gewesen war. Und trotzdem bereute er es nicht.

Er wischte sich seine dreckigen Hände an der Hose ab und holte tief Luft.

"Na dann, los gehts.", murmelte er leise zu sich selbst und nach einem letzten Blick auf den Erdhügel drehte er sich um und ging zu seiner Höhle. "Es gibt viel zu tun."

"

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Ich würde mich über eine Rückmeldung und natürlich viele weitere Ideen freuen :)

Lulu ♥

Mittelerde OneshotsWhere stories live. Discover now