Time to say goodbye

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There's nothing like a little mental breakdown in the evening, right?

Naja, hier ist der versprochene Oneshot, ich hoffe er gefällt euch <3


Dunkle, von Schwermut und Schmerz durchtränkte Melodien erfüllten die Luft und schienen die Wolken, die die Sonne verdeckten, noch düsterer werden zu lassen

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Dunkle, von Schwermut und Schmerz durchtränkte Melodien erfüllten die Luft und schienen die Wolken, die die Sonne verdeckten, noch düsterer werden zu lassen. Von dem Türmen der weißen Festung erhallte der Klang heller, silberner Trompeten, doch die Töne waren nur leise und versanken in dem Trauergesang, der wie ein dunkler Regenvorhang über dem großen Platz schwebte. Wie ein einzelner, feiner Silberstrang webte sich der helle Klang durch die dumpfen Töne, begleitet von dem Seufzen des Windes, der den großen Felsen streifte, welcher aus der Festung herausragte.

Seit den Tagen des Königs, die Segen und Wohl über das Geschlecht der Menschen gebracht hatte, war die Stadt Minas Tirith nicht mehr in solch einer Trauer gewesen. Seit Aragorn König von Gondor geworden war, hatte Frieden und Wohlstand unter seinem Volk geherrscht und jedermann hatte ihn gehuldigt. Doch nun verkündete die herzzereißende Musik, die über die Festung schallte eine Botschaft, die alle hart traf. Aragorn, der König von Gondor war tot. Er war mit Lebensjahren reichlich beschenkt worden und schließlich 210 Jahre nach dem Tag seiner Geburt zu seinen Vätern in die Hallen seiner Vorfahren hinübergegangen.

 Und obgleich er die Herrschaft in die treuen Hände seines einzigen Sohnes gegeben hatte, betrauerten die Menschen von Gondor den Verlust sehr, denn sie hatten ihren König geliebt. Und so lag der leblose Körper des einst so starken und tapferen Mannes auf einem großen Podest aus Stein, sodass alle, die das Verlangen danach hatten, ihm die letzte Ehre erweisen konnten.

Unter diesen Menschen waren auch Aragorns treuste Freunde, der Elb Legolas sowie Gimli der Zwerg. Lange hatten sie dem König mit Rat und Tat beiseite gestanden und ihn nun dort so liegen zu sehen, zerriss ihnen fast das Herz.

Tränen standen in den Augen des Elben, als er behutsam zu dem Toten trat und ihn musterte. Weiße Blumen schmückten die Stätte des Königs, auf seinem Kopf saß seine königliche Krone und seine Hände umfassten den Zepter. Auf dem Gesicht des Menschen lag ein friedlicher Ausdruck, beinahe als würde er schlafen und Gimli stieß ein ersticktes Schluchzen aus. Einen Moment standen die beiden regungslos da, gefangen in dem Schmerz des entgültigen Abschieds, der sie zu zerreißen drohte.

Doch diese Stille hielt nicht lange an, denn mit einem Mal blendete sie ein helles Licht, sodass unwillkürlich einen Schritt rückwärts machten. Es dauerte einen Moment, bis sich die Augen des Elben an das Licht gewöhnt hatten, dann begriff er, dass ein Sonnenstrahl es geschafft hatte, aus der dunklen Wolkenschicht hervorzubrechen und nun auf den großen Hof zu scheinen. Es wirkte fast so, als wollte selbst die Sonne dem König die letzte Ehre erweisen, indem sie ihr helles Licht auf das Steinpodest warf. Als der Elb aufsah, musste er unwillkürlich keuchen.

Die Ruhestätte des Königs war erfüllt von Licht und Aragorns Gestalt schien zu leuchten. Eine strahlende Schönheit ging von ihm aus, sodass alle die auf dem Hof standen, ihn voll Staunen anblickten. Seine Gestalt schien nicht mehr kraftlos und leer, nein, aus ihm leuchtete die Kraft und Anmut, die er zu Lebzeiten gehabt hatte, aber auch seine königliche Würde und Weisheit, die verschmolzen und ihm eine Erhabenheit gaben, die alle respektvoll den Kopf senken ließ. Aragorn, König von Gondor. Nie war etwas deutlicher, schöner gewesen als der Anblick des Mannes, der bewegungslos dalag, das Gesicht gen Himmel gerichtet.

Legolas hatte nicht gemerkt, dass ihm die Tränen über die Wangen liefen und er blinzelte, um wieder klar zu sehen. Langsam trat er zu der Gestalt des Menschen, in ihm tobte ein Schmerz, stärker als alles was er bisher erlebt hatte. Tränen liefen ihm über die Wangen, sie waren nur ein kleines Abbild der Gefühle, die in ihm kämpften.

"Er hatte ein gesegnetes Leben und wurde mit vielen Lebensjahren beschenkt." Gimli's Stimme zitterte, als er zu dem Elben hinaufblickte. "So sehr mein Herz sich dagegen wehrt, wir sollten ihn ziehen lassen." Tränen liefen die faltige, wettergegerbte Haut des Zwerges über seine Wangen hinab und versickerten in seinem Bart. Legolas schloss die Augen, zu stark war der Schmerz, der ihn innerlich zerriss.

So lange waren sie Freunde gewesen, so vieles hatten sie gemeinsam erlebt. Aus Streicher, dem einfach Waldläufer war der König von Gondor geworden und nie hatte Legolas gemerkt, wie sehr er diesen Mann bewunderte, wie sehr er ihn liebte. Ihre Freundschaft war mehr gewesen, als alles andere, nichts war jemals zwischen ihnen gestanden. Und auch wenn es ihm schon immer klar gewesen war, dass es irgendwann so enden würde, konnte er den Gedanken nicht ertragen, dass er Aragorn nie wieder sehen würde. Dass alles vorbei sein würde. Er spürte die warme, große Hand des Zwerges, die sanft seinen Arm berührte und atmete zitternd ein, ehe er seine Augen wieder öffnete und leise anfing zu sprechen.

"Er war ein großer Mann, ein Vorbild für alle die nach ihm kommen und der Schatten seines Seins wird niemals verblassen." Legola's Stimme zitterte, während er das Gesicht des Menschen betrachtete. "Er wird für immer in Erinnerung bleiben, denen die ihn geliebt haben und sein Bild wird ein Zeichen sein für die Erhabenheit und Stärke seines Geschlechts, die er ins Licht geführt hat." Er schwieg und Gimli nickte schniefend.

Legolas musste schlucken, ehe er leise murmelte: "Denen, die seine Freunde waren, wird er ewig im Herzen bleiben, auch wenn seine Abwesenheit sie mit großen Schmerz erfüllt..." Sanft beugte er sich herab und küsste Aragorns Stirn, eine Träne fiel auf das seidene Gewand des Menschen.. Leise hauchte er mit zitternder Stimme: "Ruhe in Frieden, mein Freund. Niemals werden meine Gedanken dich verlassen, wohin ich auch gehe." Mit diesem Versprechen richtete sich der Elb auf, seine tränenerfüllten Augen richteten sich auf den Zwerg, der zu ihm aufsah.

"Nun soll es also so sein." Gimli schniefte, ehe er laut ausatmete. Der Elb nickte, ehe er die starke Hand seines Freundes in seine nahm. "In dieser Welt ist kein Platz mehr für uns. Das Geschlecht der Menschen wird weiterbestehen hier in Mittelerde, denn ihre Tage sind hell und ohne Sorge. Doch uns werden die silbernen Schiffe in eine andere Welt bringen, die uns nach dem Dunkel dieses Tages wilkommenheißt." In seinen blauen Augen leuchtete ein mattes Licht, Hoffnung, die den Schmerz etwas linderte.

"Silberne Schiffe..." Der Zwerg blickte auf, in seinen Augen lag ein weicher Glanz. "Aye, gehen wir." Entschlossen blickte er den Elb an, der ihm ein leichtes Lächeln zuwarf und nickte. Mit einem letzten Blick auf Aragorn drehten sie sich um und gingen langsam davon, gefolgt von dem hellen Klang der silbernen Trompeten, die die Luft erfüllten. Eine andere Welt erwartete sie, doch ihre Herzen würden für immer hier bleiben. "Lebwohl Aragorn..."


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Mittelerde OneshotsWhere stories live. Discover now