~ Glawar ~

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Heyy ihr Lieben!

Von mir kommt endlich mal wieder ein Oneshot, dafür ist aber aber ziemlich lang geworden ;)

Diesmal ist es etwas besonderes, denn die Idee kommt von der lieben  @airalein23 und wir haben beide einen Oneshot dazu geschrieben.

Schaut doch gerne auch mal bei ihrem Profil vorbei, sowohl ihr "Mittelerde Oneshots" Buch als auch ihre anderen Geschichten kann ich euch wärmstens empfehlen ♥

@airalein23 vielen Dank für die tolle Idee, die mich endlich mal wieder zum Schreiben gebracht und mir viel Freude bereitet hat!

Ganz viel Spaß euch allen beim Lesen!

Ganz viel Spaß euch allen beim Lesen!

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"Es ist ganz einfach..." Die tiefe Stimme ist dunkel und bedrohlich und der Elbin läuft ein Schauer über den Rücken. "Du nimmst diesen Dolch, mischst dich unter die Gäste und erledigst ihn. Dann verschwindest du, so schnell du kannst." Die Stimme wird leise, geht in einem dunklen Grollen unter, die Szenerie verändert sich. Ein Elb mit wehendem weißblonden Haar steht vor ihr. Er ist noch ein Kind, doch hinter seine strahlend blauen Augen liegt eine Ernsthaftigkeit und Weisheit, die die Elbin immer wieder bewunderte. Ein Lächeln erfüllt sein makelloses, kindliches Gesicht, als er leise flüstert: "Glawar*, Shalia**. Glawar..." Sie will etwas erwiedern, doch in diesem Moment kommt ein starker Wind auf und Kälte erfasst die Elbin. Der Sturm will sie fortreißen, er zerrt an ihren Kleidern und treibt ihr Tränen in die Augen, doch sie reißt ihren Kopf zu den Elben herum. Sein Gesicht ist von Entsetzen erfüllt, er stößt einen Schrei aus. Mit einem schmerzerfüllten Schrei fällt er zu Boden, sein edles Gewand getränkt mit Blut. "LEGOLAS!"

Mit einem Schlag saß die Elbin aufrecht in ihrem Bett. Ihre Brust hob und senkte sich hastig und in ihren Augen standen Tränen. Ihre Finger hatte sie in ihr Bettlaken gekrallt und sie zitterte am ganzen Körper. Ein Alptraum. Es war nur ein Alptraum. Shalia schloss ihre Augen und versuchte sich zu beruhigen, doch die Bilder geisterten weiter in ihrem Kopf herum. Es dauerte einige Zeit, bis sie nicht mehr zitterte und sich ihr Herzschlag wieder einigermaßen normalisiert hatte. Vorsichtig stand sie auf und lief zu dem kleinen Fenster des heruntergekommenen Zimmers, in dem sie seit gestern Abend wohnte. Durch die dreckige Scheibe sah sie die Bäume des Düsterwalds am Horizont, getaucht in orangenfarbenes Licht, das den Sonnenaufgang ankündigte. Die Elbin strich sich ihre dunkelbraunen, glatten Haare aus dem Gesicht und wand sich vom Fenster ab. 

Es war nur ein Alptraum gewesen, doch Shalia wusste, dass es viel mehr war. Es war die Realität. Sie verschränkte die Hände vor ihrer Brust als ihre Gedanken zu dem gestrigen Tag wanderten, eine Geste, die ihr sowohl ein Gefühl der Sicherheit als auch der Stärke gab. Sie war in dieses kleine Dorf gekommen, gehüllt in einen dunklen Mantel und auf ihrem schwarzen Hengst. Wo immer sie Menschen begegnete, empfing sie Angst und Ablehnung. Doch das war sie gewöhnt. Die Tage, in denen sie sich um die Meinung und das Wohl anderer gekümmert hatte, waren vorbei. Ihren waren Namen wusste sie tunlichst zu verstecken, stattdessen kannte man sie nur unter dem Namen "morâ"*** . Es war eine Abwandlung des elbischen  Wortes für Dunkelheit, dass sich Shalia selbst gegeben hatte. Denn unter dem Namen Shalia, was "die Gute" oder "die Heile" bedeuten sollte, wäre sie wohl niemals soweit gekommen. Ihre Eltern dachten wohl, ihr Leben würde einfach und schön werden, als sie ihr den Namen gaben. Die Elbin presste die Kiefer aufeinander. Nichts in ihrem Leben war einfach, geschweige denn "heil". Ganz und garnicht. Nicht seitdem ihre Eltern gestorben waren.

Mittelerde OneshotsWhere stories live. Discover now