Alles wird gut...

201 11 13
                                    

Diesen Oneshot wollte ich schon ewig mal schreiben...

Er ist nicht besonders lang, dafür aber ziemlich emotional 🥲❤️

Ich glaube ich werde niemals akzeptieren können, dass Kili & Fili sterben mussten 😭😭

Ich hoffe er gefällt euch <3


Dunkelheit verschluckte die scharfen Umrisse der rauen Steinwände und verwandelte herumliegende Steinblöcke in verzerrte Schatten

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Dunkelheit verschluckte die scharfen Umrisse der rauen Steinwände und verwandelte herumliegende Steinblöcke in verzerrte Schatten. Der Wind blies gegen die kalten Steinmauern und dunkle Wolken bedeckten den Himmel.

Die einsame Fackel, die an der Wand hing und einen blassen Schein auf die schlafenden Gestalten der 12 Zwerge am Boden warf, flackerte und Kili öffnete die Augen. Keine Chance, dass er so schlafen konnte.

Er warf einen schnellen Blick über seine Gefährten, sie schienen alle keine Probleme zu haben, zu schlafen. Bombur ließ ein lautes Schnarchen hören, während Balin irgendetwas im Schlaf vor sich hinmurmelte. Mit einem leisen Seufzen schob der braunhaarige Zwerg die leichte Wolldecke auf seinen Beinen beiseite.

Es war nicht nur die Dunkelheit, die ihm ein ungutes Gefühl gab. Es war die Vorahnung, die Gewissheit, dass dort draußen vor den Felsmauern des Erebor eine Armee von schwerbewaffneten Elben stand, die nur darauf warteten, sie anzugreifen. Morgen würde es Krieg geben.

Kili stützte den Kopf in seine Arme, schloss die Augen. Er hatte Hunger erlebt, Elend und Hoffnungslosigkeit. Doch ein Krieg, noch dazu ein solch offensichtlich unausgeglichener, machte ihm Angst. Was, wenn sie alle sterben würden?

"Kili! Hey Kili!" Ein leises Flüstern ließ ihn aus seinen Gedanken hochschrecken, es dauerte einen Moment bis er in der Dunkelheit die Gestalt seines Bruders erkannte, der sich neben ihn setzte. "Ist alles in Ordnung?", flüsterte der Blondhaarige leise, um niemanden aufzuwecken. Kili konnte nicht antworten, zu viele Gefühle tobten in ihm. Die Gedanken an Tauriel, das leichte Pochen in seinem Bein, das noch von seiner Verletzung stammte und dazu noch der bevorstehende Krieg- das alles schien sich in einen Strudel zu verwandeln, der ihn nach unten zog, ihm die Luft zum Atmen raubte. Eine Träne rollte ihm über die Wange, ohne dass er Anstalten machte, sie abzuwischen. Stattdessen spürte er die raue Hand seines Bruders, die sich sanft um ihn legte und ihn in eine Umarmung zog.

"Hey, alles ist gut, kleiner Bruder." In jeder anderen Situation hätte Fili dafür einen blauen Fleck kassiert, doch jetzt schlang Kili einfach nur seine Arme um ihn. "Ich habe Angst, Fili.", flüsterte er, fast unhörbar. Er schämte sich, schließlich war er ein erwachsener Zwerg und sollte mehr Stärke zeigen, doch im Moment war ihm einfach alles zu viel. Fili schien das nichts auszumachen, er entgegnete nur leise: "Ich auch."

"Warum tut Onkel Thorin das? Wir können unmöglich gewinnen!" Der Blondhaarige schloss kurz die Augen, er wollte seinen Bruder beruhigen, doch ihn quälten die gleichen Gedanken. "Ich weiß es nicht, Kili. Ich weiß nicht, ob es wahr ist, was Balin sagt." Er schwieg einen Moment, versunken in Gedanken. Die Drachenkrankheit. Das war es, was der alte Zwerg behauptete. Und es war nicht einmal so abwegig, wenn man bedachte, dass Thorin nur noch auf seinem Thron saß, darüber nachgrübelnd, wie er sein Gold beschützen könnte. Nicht einmal jetzt, in der Nacht vor der Schlacht, wollte er schlafen. Seit seiner Kindheit war sein Onkel ein Vorbild für Fili gewesen, er hatte ihn abgöttisch geliebt und wollte immer wie er werden. Doch jetzt... Ich wünschte, wir hätten das Gold nie gefunden... Er schob den Gedanken beiseite, er konnte sowieso nichts ändern an der Situation, in der sie sich befanden. Langsam wandte er sich wieder Kili zu.

Er versuchte, seiner Stimme einen ruhigen Klang zu geben, als er flüsternd fortfuhr: "Aber selbst wenn es so wäre...Ich glaube nicht, dass Thorin uns blindlings in einen Kampf führt, den wir nicht gewinnen können. Er hat bestimmt einen Plan." Er wusste nicht, wen er damit beruhigen wollte, seinen Bruder oder sich selbst, doch er spürte, dass er nicht sehr überzeugend war.

Sanft strich er Kili eine Haarsträhne aus dem Gesicht, sah ihn liebevoll an. Tränen spiegelten sich in den Augen des jüngeren, als er flüsterte: "Was, wenn wir alle sterben?" Der braunhaarige Zwerg senkte den Kopf, übermannt von Gefühlen. "Hey, hey!" Energisch legte Fili seine Hand unter das Kinn des jüngeren, sodass dieser ihn ansehen musste.

"Hör mir zu, so darfst du nicht denken! Wir werden nicht sterben!" Er senkte seine Stimme, um niemanden aufzuwecken. "Solange wir alle zusammenhalten, wird uns nichts passieren, hörst du? Sei tapfer, kleiner Bruder. Wir haben so viel geschafft, sind bis hierher gekommen. Wir sind Zwerge. Wir geben jetzt nicht auf, hast du verstanden!" Die Entschlossenheit seines Bruders schien auch Kili zur Besinnung zu bringen, er wischte sich über die Augen und nickte energisch.

Sanft legte Fili seine Stirn gegen die seines Bruders, schloss die Augen. "Hab Vertrauen, Kili. Wir werden das schaffen.", flüsterte er und Kili schluckte. "Ich hab dich lieb, Fili, weißt du das?" Ein leichtes Lächeln schlich sich auf die Lippen des Älteren, während er entgegnete: "Ich dich auch, du Dummkopf." Er löste sich von ihm und meinte ruhig. "Leg dich jetzt hin, du musst ausgeschlafen sein für morgen, okay?"

"Du hast Recht." Kili nickte, seine Augen glänzten in dem fahlen Licht der Fackel. Er legte sich die Decke über und schloss die Augen, spürte wie ihn die Erschöpfung hinunterzog. Seine Angst war nicht verschwunden, aber er spürte Zuversicht in sich aufsteigen und immer noch konnte er die Wärme von Fili's Umarmung spüren. Er war nicht alleine. Mit dieser Gewissheit gab er der Müdigkeit nach, gähnte leise. "Alles wird gut, mein Bruder....", war das letzte, was er noch von Fili hörte, ehe er in den Schlaf sank. "Alles wird gut..."



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Mittelerde OneshotsWhere stories live. Discover now