~Kapitel 64~

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Ich wache langsam auf und sofort kommen die Erinnerungen in mir hoch. Schieße, was für eine Nacht!!! Ich drehe mich vorsichtig um. Matt liegt neben mir und schläft noch. Er sieht so friedlich aus. Langsam hebt und senkt sich sein Brustkorb. Die Versuchung ist groß mich einfach an ihn wieder anzuschmiegen.
 
Doch meine Kopfschmerzen machen mir einen Strich durch die Rechnung.  Ich fahre mit meinen Händen über mein Gesicht. Ich muss mich auspowern, unbedingt auf andere Gedanken kommen. Leise stehe ich auf und nehme meine Sportsachen mit. Umgezogen hinterlasse ich Matt eine Nachricht das ich Joggen bin und auf dem Rückweg Brötchen mitbringe.
 
Ich schnappe mir meinen Schlüssel und mein Handy mit meinen Kopfhörern zusammen und verlasse die Wohnung so leise wie möglich. Der Pförtner grüßt mich noch freundlich als ich an ihm vorbei zum Ausgang gehe.
 
Draußen atme ich die frische Luft ein und genieße die warmen Sonnenstrahlen am Morgen. Meine Kopfschmerzen lassen langsam nach. Ich dehne mich noch bevor ich los lauf. Kopfhörer auf, Nightmareden an mit ihrem Song 'Home'. Mein Lieblingslied an solchen Tagen. Langsam beginne ich zu laufen, doch ich merke da geht noch mehr. Geschwind winde ich mich an den Passanten vorbei, ich laufe schneller und schneller. Mein Puls rast, meine Atmung wird kürzer aber kontrollierter. Nicht zum ersten mal Power ich mich so aus. Kilometerweit weit renne ich. Ich fühle mich frei, das ist genau das was ich jetzt brauche. Zu meiner Erleichterung verschwindet der Kopfschmerz nun ganz und mit ihm fürs erste die Erinnerungen an meinen Traum. Irgendwann gewöhnt man sich daran, auch wenn man nicht vergessen kann.
 
Nach 3 km schaue ich auf meine Uhr, so langsam sollte ich zurück. Ich halte noch wie geplant beim Becker an. Die Leute schauen mich total komisch an. Verschwitzt, mit kaum Luft stehe ich da, aber es ist mir egal wie ich auf sie wirke. Es fühlt sich gut an und genau das ist es was ich wollte.
 
Ich bin zurück in meiner Wohnung, es duftet nach Kaffee. Mir fällt auf das der Tisch  gedeckt ist. Ich freue mich über diese simple Geste. Ich höre wie Matt im Bad ein Lied pfeift. Diese fröhliche Art steckt an. Ich lege meine Sachen ab und gehe Richtung Bad, da steht er auch schon vor mir. Er grinst mich an. "Wenn du dich Auspowern willst, hättest du mich ruhig wecken können! Ich hätte dich genauso ins Schwitzen gebracht!" Ich gehe auf ihn zu und versuche so gelassen wie möglich zu wirken. Ich nehme sein Gesicht in meine Hände und schaue ihm tief in die Augen. "Hochmut kommt vor dem Fall und nimm den Mund nicht zu voll, nicht das ich das noch will." Ich küsse ihn sanft auf seine weichen, warmen und vollen Lippen. Matt will mich gerade Umarmen, da schlängle ich mich geschwind raus und gehe zum Bad.
 
"Können wir noch über letzte Nacht reden?" Ich sage nichts und geh weiter. Im Badezimmer schließe ich die Türe hinter mir. Ich kann jetzt noch nicht mit ihm drüber reden, das schaff ich nicht. Zum Spiegel schauend seh ich mich an, ein Bild was bände spricht. Ich muss Duschen. Ich muss mir diese lasst abwaschen die ich brennend auf meiner Haut trage. Ich weiß  das es nicht wirklich  so ist, aber es fühlt sich dennoch so an.
 
Gefährde ich gerade die Anfänge meiner Beziehung? Wird er jetzt kehrt machen und gehen? Bilder von letzter Nacht tauchen auf. Er ist nicht gegangen, er blieb und hat sich um mich gekümmert. Ich habe seine Sorge und Mitgefühl  in seinen Augen und Gesten gesehen und gespürt. Tränen steigen auf. Ich habe angst, aber ich könnte es verstehen wenn er nach all dem geht. Wer will schon mit einer kaputten Seele zusammen sein? Ich ziehe mich aus und steige in die Dusche. Ich schalte das heiße Wasser an, es fühlt sich gut an....

 Is It Love? ~ Matt {Beginning of Love} BAND 1Where stories live. Discover now