Kapitel 23: Carths Wut

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 „Ich glaube, die Riesenpalme, die vor meinem Zimmerfenster steht, kommt hier gleich durchs Fenster", befürchtete Hanna, Abbys beste Freundin

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 „Ich glaube, die Riesenpalme, die vor meinem Zimmerfenster steht, kommt hier gleich durchs Fenster", befürchtete Hanna, Abbys beste Freundin.

Wie so oft um diese Zeit, es war gerade Abend und Helios senkte sich gerade hinter die Mauern, plauderten die beiden Freundinnen miteinander. Sie hatten sich vor nicht allzu langer Zeit an der Uni kennengelernt. Hanna war ebenfalls Jurastudentin und außerdem im selben Alter wie Abby. So gut sie sich auch verstanden, so schüchtern und ängstlich war Hanna, sodass sie, außer für die Uni, das Haus nie verließ. Sie selbst bezeichnete sich als panisch und paranoid. Abby wunderte sich kaum darüber. Hanna stammte aus einer Arbeiterfamilie aus dem Osiris-Sektor, wo sie in einem der ärmlicheren Vierteln aufgewachsen war. Einige Geschichten, die Hanna manchmal aus der damaligen Zeit erzählte, konnte Abby kaum glauben. Menschen, die auf offener Straße abgestochen wurden, Diebstähle am helllichten Tag, dutzende Polizeieinsätze, brennende Häuser und Kinder, die mit Kokain und Heroin dealten. Ein Grund mehr, mit meinem Studium etwas zu bewegen, dachte sich Abby dann. Damit alle Menschen von Anfang an die gleiche Chance haben.

Alles knarrt und poltert", hauchte Hanna Abby ängstlich ins Ohr. „So einen heftigen Sturm habe ich noch nie erlebt. Es fühlt sich so an, als würde das Haus hier gleich weggeweht werden."

„Das Apartmentgebäude in dem du wohnst, ist doch riesig", versuchte Abby ihre Freundin zu beruhigen. Hannas Familie hatte gleich doppeltes Glück gehabt. Zum einen ergatterte ihre Mutter mit ganz viel Glück eine Anstellung als Versicherungskauffrau bei Lucon, dem größten Versicherer der Stadt, wo sie sich innerhalb von zwei Jahren nach oben arbeiten konnte, eine der wenigen Menschen von unten, die das schafften. Vor etwa einem halben Jahr dann gewann Hannas Vater, ein seit Jahren arbeitsloser Elektroniker, beim staatlichen Lotto der Union eine Summe von achthunderttausend Cypher. Von jenem Geld konnten sie sich ein nettes Apartment im Regierungs-Sektor kaufen, wobei dies noch eines der günstigsten Angebote dort war. Nichts desto trotz stand es innerhalb der schützenden Mauern des Regierungs-Sektors. Das ganze Gebäude war massiv, groß und von anderen Häusern umgeben, sodass ein Sturm wie dieser um einiges kräftiger sein musste, um es hinwegzufegen.

Und wenn der Wind die Scheiben eindrückt? Da draußen fliegen Sachen durch die Luft, von denen ich gar nicht wusste, dass sie so leicht durch die Luft gewirbelt werden können."

Abby verdrehte genervt die Augen. Sie lag gerade bäuchlings auf ihrem großen Himmelbett und starrte zum Fenster hinaus. Der Regen klopfte an, doch im Gegensatz zu ihrer Freundin, fürchtete sie sich kaum vor Kalpa. Innerhalb ihres Zuhauses fühlte sie sich sicher. Am Fuße ihres Bettes stand ihr großes Bücherregal an der Wand. Alte und neue Schmöker reihten sich auf dem obersten Regal aneinander, während die Bücher über Recht und Gesetz, über das Jurastudium, und klassische Werke in den mittleren und unteren Regalen standen. Abby liebte Belletristik im allgemeinen, spannende Krimis, mysteriöse und Gänsehaut bereitende Thriller, epische Fantasy und abgefahrene Science-Fiction. Die Gesetzestexte hatte sie erst später zu lieben gelernt. Trocken und öde waren sie anfangs gewesen, doch mit der Zeit vergrub Abby ihre Nase immer mehr und mehr in den alten Büchern ihres Vaters, um eines Tages selbst einmal auf dem Sitz des Richters Platz nehmen zu können. Über die aktuellen Gesetze informierte sich Abby jedoch lieber auf ihrem Tablet, mit dem sie gerade mit Hanna telefonierte. Normalerweise lag es drüben auf ihrem weißen Schreibtisch, auf dem weitere Bücher, Notizen (Abby schrieb sämtliche Ideen und Gedanken auf) und ihr Asthmaspray lagen. Letzteres befand sich stets in ihrer Nähe. Sobald sie das Haus verließ, steckte sie sich das zweite Spray in die Jackentasche, um im Falle eines unerwarteten Asthmaanfalls gewappnet zu sein. In letzter Zeit waren die Anfälle seltener geworden. Ihr Lungenfacharzt war ein alter Bekannter ihres Vaters, so wie eigentlich alle Ärzte, Versicherungsvertreter, Handwerker und Berater.

METROPOLA - Band 1 - Der Jahrhundertsturmحيث تعيش القصص. اكتشف الآن