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"Warst du wirklich auf einer Party und hast gestrippt?", fragte mich Dad, kaum dass wir durch die Tür getreten waren.

"Nein, was soll ich denn da?", log ich schnell und sah ihn mit meinem das-glaubst-du-doch-nicht-wirklich-Blick an.

Dad seufzte schwer und ließ seine Schlüssel mit einem kleinen Wurf auf der alten, hölzernen Kommode im Flur fliegen. "Serah, du bist jung. Es wäre schön für mich zu wissen, dass du nicht mehr nur zu Hause sitzt, sondern auch auf Partys gehst."

Enttäuscht den Kopf schüttelnd trottete Dad in Wohnzimmer, dass eigentlich auch unser Flur war, und ließ sich auf der Couch niender, die Oma uns geschenkt hatte, als sie umgezogen war.

"Du weißt, dass ich es nicht mag...", begann ich, als ich mich neben ihn setzte, doch er unterbrach mich lächelnd.

"Ich weiß es. Aber falls du dich doch irgendwann auf eine Party schleichen willst, mach es bitte so, dass ich es nicht mitbekomme."
Dad beugte sich zu mir hinunter und drückte mir einen kurzen Kuss auf die Wange, bevor er aufstand und sich auf in sein Zimmer machte.

"Aber wehe du machst es. Ich bin nicht bereit Opa zu werden!", teilte er mir mit einem warnenden Blick mit, den ich mit einem ekelerregten erwiederte.

Zufrieden mit meiner Reaktion drehte Dad sich um und rief mir noch ein kurzes "Gute Nacht!" zu, bevor er die Tür hinter sich schloss.

Wenn er wüsste, dass ich schon lange keine Jungfrau mehr wäre, würde er wahrscheinlich tot umfallen. Einer der Gründe weshalb ich froh war, dass er meine 'Pille' noch nicht entdeckt hatte, die ich in meiner Nachttischschublade aufbewahrte.

Seufzend stand ich von der Couch auf und lief in mein Zimmer.

Ein letztes Mal betrachtete ich mich im Spiegel und betrachtete meine schwarzen Leggins, in deren versteckten Taschen meine Messer versteckt waren.

Mein übergroßer, schwarzer Hoodie verschleiert meine Silhouette bestmöglich und wirkte beinahe schon wie ein Kleid.

Ich ging zu meiner Tür und drehte den Schlüssel so leise wie möglich um. Falls Dad mitten in der Nach doch beschließen sollte, mich zu besuchen, würde er immerhin keinen Schock bei meinem leeren Bett erleiden.

Langsam öffnete ich das Fester meines Zimmers, welches direkt zu der Feuertreppe des Mehrfamilienhauses führte.

Mit meinen schlichten Sneakers schaffte ich es geräuschlos runter zu klettern. Die letzten Stufen sprang ich ab und landete leichtfüßig auf meinen Beinen.

Ich zog mir die Kaputze meines Hoodies ins Gesicht und rannte im Schatten der Straßenlaternen weiter. Da ich es nicht wirklich schätzte, mitten in der Nacht irgendwelche Leute zu treffen, benutzte ich versteckte Seitengassen als Abkürzungen.

Die meisten mieden diese Gassen, weil sie Angst vor irgendwelchen Korrpten Jugentlichen oder gestörten Vergewaltugern hatten. Aber diese Leute waren ja auch nicht dumm und wussten, dass die Leute, die sich in diese Gassen wagten, sicher niemand waren, die sich als Opfer eigneten.

Schließlich erreichte ich die entscheidendene Seitestraße und trat durch die Tür in dem Club.

Zumindest wollte ich das, doch eine Hand schloss sich grob um meinen Oberarm und zog mich zurück.

"Kein Eintritt für Miderjährige", knurrte eine tiefe Stimme bedrohlich in mein Ohr.

Ohne es wirklich steuern zu können, schlich sich ein Grisen auf mein Gesicht. Ich hob meine Hand, deren zugehörigen Oberarm nicht festgehalten wurde, und schob meine Kaputze ein wenig aus dem Gesicht.

With all Our secretsWhere stories live. Discover now