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Nach dieser Stunde, in der Mason mit seinen Freunden Freistunde hatte, hatte ich Schulfrei und Mason noch eine Stunde Bio.

Perfekt.

Mit einem diabolischen Grisen im Gesicht kramte ich das Handy aus meiner Tasche und wählte Dads Nummer.

"Hey, Dad!", begrüßte ich ihn, kaum das er abgenommen hatte.

"Honey, hier ist Lizzy. Dein Vater hat sein Telefon bei mir vergessen. Kann ich dir irgendwie helfen?"

Hatte Dad gestern Abend vielleicht aus Versehen erwähnt sein Smartphone bei Lizzy vergessen zu haben? Und wusste ich zufällig, dass Dad heute lang arbeitete und deshalb nicht bei Lizzy oder zu Hause anzutreffen war?

Möglicherweise.

"Oh, ähm, na ja...Dad ist auf der Arbeit und ich muss ihn immer anrufen, damit er mich abholt. Aber jch glaube er hat heute Morgen sowieso gesagt, dass ich alleine mach Hause laufen kann. Sorry, für's anrufen, wollte dich nicht stören", sagte ich und ließ Lizzy die Melancholie in meiner Stimme hören.

"Ach, Serah, ich kann dich doch auch abholen! Mason hat heute länger Schule und wird von einem Freund gebracht." Oh, das war Musik in meinen Ohren!

"Danke, das wäre super...Warte, ich mach das doch keine Umstände, oder?"

"Nein, nein, Honey. Ich mach das doch gerne!"

Staunend sah ich das große Haus vor mir an.

Der nicht all zu kleine Vorgarten hatte einen sorgfältig gemähten Rasen und neben dem Eingang, zu dem eine kleiner Stufe hinaufführte,  standen auf jeweils beiden Seiten hohe Blumentöpfe.

Wenn ich richtig gezählt hatte, besaß das weiß gestrichene Haus nur zwei Stockwerke plus Dachboden. Aber allein das war schon ein Stockwerk und Dachboden mehr, als wir hatten.

Nachdem Lizzy mich hinein geführt hatte, musste ich leider zugeben, dass der Flur so groß, wie unser Wohnzimmer war und unwillkürlich fragte ich mich, wie wohl das Haus aussehen  würde, in dass wir alle zusammen ziehen würden.

Dad hatte mir im Internet bereits ein paar Fotos von dem luxuriösen Gebäude gezeigt, und ich hatte mich gewundert, wie sie das ganze Finanzieren könnten, doch wenn ich Lizzys zu Hause sah, wurde es mir so langsam klar.

Die Möbel, für unser aller neue Haus, würden von einer Umzugsfirma gebracht und aufgestellt werden und Mason und ich sollten das ganze dann zum ersten Mal Live sehen, wenn alles fertig war.

"Willst du ein Kakao, Serah?", wollte Lizzy freundlich von mir wissen und ich folgte ihr lächelnd in die Küche.

"Ja, gerne."

Dads Freundin lachte kurz und machte sich anschließend daran, den Kakao für mich vorzubereiten. "Weißt du, Honey, das ist Masons lieblings Getränk", informierte sie mich mit diesem typischen Stolze-Mutter Lächeln, woraufhin ich versuchte mich daran zu erinnern, ob meine Mutter mich jemals so angenähert hatte.

Das Ergebnis war ernüchternd. Nähmlich Nie.

Stattdessen hatte sie mich nur angemotzt, dass ich die Pommes aus meiner Nase holen sollte, obwohl es eine echte Glanzleistung gewesen war, wie tief ich sie geschoben hatte.

Das ganze hatte auch echt gut geklappt, bis ich niesen musste...

Der alte Mann, der damals im Restaurant neben uns am Tisch saß, fand's nicht so lustig.

"Ach wirklich? Ich dachte immer es sei Red Bull oder sowas", antwortete ich grinsend und war auf die Antwort seiner Mutter gespannt.

"Was?", lachte sie los und schüttelte belustigt den Kopf. "Nein, mein Sweetie trinkt so ein gesöff nicht."

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