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Gerade als ich das Stück Pizza zu meinem Mund führte, ließ Lizzys Stimme mich inne halten. "Und was macht ihr alle heute Abend noch so?"

Mit gerunzelter Stirn sah ich auf und musterte meine Tischgenossen. "Hat Mason nicht noch Hausarrest?", hackte Dad nach und sah ebenso verwirrt aus, wie ich.

"Ach", wank Lizzy ab, "Sie bleiben ja im Haus."

"Alle?", hackte ich verwirrt nach, da ich irgendwas verpasst haben musste.

"Lio und Raphael kommen übernachten, weil James und Mom ein Date haben und sich vermutlich ein Hotel nehmen, damit sich die Sache wie damals im Wohnzimmer nicht wiederholt", erklärte mein ach so lieber Stiefbruder, der wie immer die passenden Themen während des Essens anschnitt.

"Schön, dass ich auch mal erfahre, wer hier ein und aus geht", murrten Dad und ich gleichzeitig, wenig erfreut über diese Nachricht und sahen uns daraufhin grinsend an, während Lizzy lachte und Mason verstört seinen Kopf schüttelte.

Dabei musste eigentlich jedem hier klar sein, dass Mason selbst hier der gestörte war.



Während ich von einem Kanal zum nächsten switchte, waren Dad und seine Freundin schon vor einer halben Stunde losgefahren und ich überlegte später noch zu Emilyán zu gehen.

Die Frage war nur, ob ich heimlich abhauen musste oder ich, ohne Gefahr zu laufen verpetzt zu werden, einfach aus der Tür spazieren konnte.

Dann könnte ich auch mit meinem tollen Auto fahren.

"HALLI-HALLÖCHEN, IHR WICHSER!", schrie eine männliche, mir nur allzu bekannte Stimme, durch das ganze Haus.

Genervt legte ich meinen Kopf in den Nacken und seufzte auf.

"Oh. Hi, Serah", begrüßte Lio mich überrascht und ließ sich breit auf die Couch fallen. Direkt neben mich. Und zwar so, dass sein linker Arm auf der Lehne hinter meinem Platz lag.

Lebensmüde der Junge.

Mit einem angewiderten Gesichtsausdruck auf dem Gesicht, sah ich Mason Freund an und rückte demonstrativ von ihm weg.

Lio lacht jedoch nur herzhaft auf. "Ach, Zuckerschnute, jetzt wo du und Mason so seid", er hob seine rechte Hand und überkreuzte Zeige- und Mittelfinger, "gehörst du auch zu meinen Freunden. Willkommen in unserem Club."

"Ich will aber nicht zu den Losern gehören", erklärte ich ihm ernst, woraufhin er kicherte.

Alles Psychopathen hier.

Ich war die einzige Ausnahme. "Wir sind keine Loser", widersprach er und ich nickte zustimmend, als ich näher darüber nachdachte.

"Stimmt. Ihr seid bildungsferne Idioten." Gerade, als Lio etwas erwidern wollte, schrie erneut jemand durch das Haus. "EY, IHR HURENSÖHNE, EURE RICH-BITCH IST DA."

Überzeugt von meiner vorherigen Aussage nickte ich. "Das lebende Beispiel für meine These. Da brauch ich nicht mal ein Argument."

"Da hat wohl jemand zu viel für Deutsch gelernt", schmunzelte Lio, bevor er mit Schwung aufstand und einfach in die Küche ging.

"Oh. Serah", sagte Raphael, der hier vorher noch rumgebrüllt hatte, verdutzt und lächelte mich daraufhin an, bevor er sich auf die andere Couch setzte und mich mit einem knappen 'Hi' begrüßte.

"Hey", erwiderte ich, bevor ich aus vollem Halse schrie. "MASON!"

"SERAH!", brüllte mein Stiefbruder aus seinem Zimmer. Also mich hörte er und seine Freunde nicht?!

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