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"Denk übrigens ja nicht, dass ich vergessen hätte, dass du in der Mesa einfach das Thema gewechselt hast!", schrie Mason, der noch seinen Wagen abschloss, mir hinterher, während ich mich bereits daran gemacht hatte die Haustür zu öffnen, ohne auf ihn einzugehen.

Gerade als ich die Hälfte des Flures durchquert hatte, stockte ich und sah Dad mit großen Augen an. Ich hatte eigentlich vorgehabt ihn wegen meines Geburtstags anzusprechen, aber ich hätte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass er so früh zu Hause sein würde.

"Oh, nein, bleib ruhig weiter mitten im Weg stehen. Das stört überhaupt nicht", lächelte Mason und stubste mich zur Seite.

Genervt richteten sich meine Augen auf ihn. "Da ist noch Platz!", informierte ich ihn netterweise und deutete auf den einen Meter zwischen mir und der Wand. "Ich bin zu breit dafür." Um seine Aussage noch einmal zu untermauern schob er extra seine Brust nach vorne, sodass er aussah, wie ein aggressiver Gockel.

"Nein, du bist ein Lauch", widersprach ich lachend und wischte mir imaginären Tränen aus den Augen, während Dad Mason mit mir auslachte.

"DA IST JA UNSERE ACHTZEHNJÄHRIGE!", schrie Lizzys Stimme durch das ganze Haus, sodass vermutlich auch unsere Nachbar wussten, wie alt ich nun war, während Masons Mutter mit einer Sahnetorte in den Flur gerannt kam. Ich zählte nicht genau nach, aber es könnten tatsächlich achtzehn Kerzen drauf sein...

Überrascht zog ich meine Augenbrauen in die Höhe und wusste nicht, was ich davon halten wollte, dass Dad sich um einen Tag vertan hatte.

"Alles Gute nachträglich, Spätzchen!", grinste Dad und schloss mich in seine Arme, bevor er mich hoch hob und einmal herum wirbelte.

"Dein Hausarrest ist natürlich aufgehoben und es tut mir leid, dass ich gestern so streng war, aber es musste so wirken, als ob ich es vergessen hätte, weil dein Gescheck noch nicht mitzunehmen war", erklärte Dad und sah mich entschuldigend an, während ich einfach nur glücklich war, dass er überhaupt daran gedacht hatte.

Während Mason mich also fassungslos ansah, begannen Lizzy und Dad Happy Bithday zu singen und ich konnte gar nicht aufhören zu grinsen, als ich die Kerzen auspustete.

Bitte lass es meinem Bruder, wo auch immer er ist, gut gehen, wünschte ich mir, so, wie ich es jedes Jahr tat. Auch wenn es diesmal einen Tag später war.

"Und jetzt", begann Dad und lächelte voller Vorfreude, "ist es an der Zeit, dass du den Grund erfährtst, dass wir dich im Flur abgefangen haben."

Ich war wirklich neugierig, was er mir wohl Geschenkt haben könnte, dass er es mir nicht auch einfach nachträglich hätte schenken können, anstatt meinen Geburtstag zu verschieben und meine Aufregung stieg, als Lizzy mich bat, meine Augen zu schließen.

-

"Okay, du kannst sie wieder öffneten", sagte Lizzy aufgeregt und ich hörte das unterdrückte Grinsen, während Mason einen ersticken Schrei ausstieß.

Kaum hatte ich meine Augen geöffnet, sah ich auch schon warum, und schrie ebenfalls auf.

OH.

MY.

FUCKING.

GOD.

"Nein!", hauchte ich, als Dad mir strahlend die Autoschlüssel zu MEINEM schwarz lackierten Audi RS e-tron GT hinhielt. Meinem absoluten Liebling- beziehungsweise Traumsauto!

Ich hätte nicht gedacht, dass Dad mir wirklich zugehört hatte, als ich ihm davon erzählt hatte.

Aufgeregt auf und ab hüpfend nahm ich Dad die Schlüssel aus der Hand und sprang ihn in die Arme.

"Danke, danke, danke!" Dad lachte mit mir und ließ mich anschließend wieder runter, damit ich zu meinem Auto konnte.

"Ich glaub, mich knutscht ein Elch!", hauchte ich und ließ meine Hand übers Dach fahren. "Da bekommst du so ein krassen Auto und sagt...so was", schüttelte Mason den Kopf, während er ebenfalls mein Auto bestaunt.

"Du sabberst", neckte ich ihn grinsend, was ich schnaubend ließ. "Klappe."

Während Mason noch dabei war meine Haube zu bestaunen, hatte ich bereits aufgeschlossen und mich auf den Fahrersitz gesetzt.

Gott, ich liebe mein Leben, dachte ich, während ich meine Hände um das Lenkrad schloss und mich einfach nur cool fühlte.

Kurz dachte ich darüber nach, dass ich Mason umfahren könnte, so wie er davor stand, entschied mich jedoch dagegen.

Es wäre viel zu schade um mein Auto.

Staunend ließ ich das Fenster an der Seite herunter. "Ich liebe dich, Dad!", grinste ich ihn breit an, was auch Lizzy und ihn lachen ließ. "Ich schlaf hier heute übrigens drin", informierte ich die beiden und dachte kurz darüber nach, mein Baby einfach nie wider zu verlassen, aber ich wollte den Kuchen essen.

Und ohne Krümel zu essen ging nicht. Leute, die das konnten waren Psychiopathen.

Ich wette Mason aß ohne zu krümeln.

"Kann ich mit dir hier drin schlafen?", hackte mein Stiefbruder mach und stützte sich am Rahmen meines geöffneten Fensters ab, um mir in die Augen sehen zu können.

Erst hob ich meine Augenbrauen erstaunt an, bevor sich ein entschuldigendes und zugleich schadenfrohes Grinsen auf meinem Gesicht ausbreitete. "Natürlich! Wenn du wieder um Krankenhaus landen willst...Niemand hält dich auf."

Genervt verdrehte Mason die Augen, als ob es etwas lästiges wäre, dass er vergessen hatte. Doch so Der-Typ-nervt-mäßig die Geste auch sein mochte, sagte die Tatsache, dass Mason nichts mehr dazu sagte und sich vom Auto entfernte alles aus.

Emilyán konnte aber auch gruselig sein, wenn man ihn verärgerte...













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