Seit Deniz aus Deutschland abgereist war, versuchte Juna sich so gut sie konnte mit lernen abzulenken, was zum Glück teilweise funktionierte.
Ihr bester Freund hatte sie in dieser Zeit schon einmal angerufen und ihr erzählt, dass er mit Leon telefoniert hatte. Der Torjäger hatte sich für seine Abwesenheit entschuldigt und die beiden hatten die Sache anscheinend geklärt. Juna freute sich natürlich über die guten Nachrichten.
Im Gegenzug dafür berichtete Juna ihrem besten Freund von ihrem ersten Tag auf der Cross-Strecke. Nick Renner, der Sohn des Besitzers, hatte der Blondine genau gezeigt, wie man mit einer Cross umgehen musste. Der blonde Junge war ein guter Lehrer und außerdem, wie sich herausstellte, auch ein talentierter Mechaniker.
Heute stand der erste Schultag an und das Mädchen war ausnahmsweise mal pünktlich. Da sie ihr Fahrrad nach der Trennung der Mannschaft aber weggeworfen hatte, musste Juna zur Schule laufen, weshalb sie extra früh losgegangen war.
Auf dem Schulhof angekommen konnte sie die früheren Kerle erkennen, aber nicht wie damals in einer Gruppe, sondern alle einzeln im ganzen Hof verstreut; sie sich würdigten sich nichtmal eines einzigen Blickes.
Es war schwer zu glauben, dass sie mal die wildeste Fußballmannschaft der Welt waren - oder besser gesagt, gedacht hatten, dass sie es wären..
Juna hatte nicht aufgepasst, wo sie hinlief, weswegen die Blondhaarige mit jemandem zusammen stieß. "Kannst du nicht aufpassen?" Leon.
Auf seinen Ton hin verschränkte das Mädchen ihre Arme vor der Brust und sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. "Auch schön dich zu sehen."
Der Junge senkte den Kopf, seine Stimme hart. "Bitte erspar mir das Ganze."
"Was meinst du?"
"Ich weiß, dass ich ein Verräter bin und ihr mich alle hasst", erklärte er seufzend. "Jeder einzelne der Kerle hat es mir ins Gesicht gesagt, also musst es du nicht auch noch tun."
