Für das Kart fahren brauchte man eine gewisse innere Ruhe, die einem dabei half nicht ruckartig zu lenken und sich nicht von seinem Gegner nervös machen zu lassen.
Markus und Marlon hatten die Kart Bahn nach dem Aus der wilden Kerle, vor ungefähr eineinhalb Jahren entdeckt und seitdem kamen sie regelmäßig her und trainierten. Der Betreiber der Bahn verschenkte eines der Karts sobald man eine Runde unter einer Minute schaffte und genau das versuchte das Duo; leider aber ohne Erfolg.
Anfangs waren sie weit davon entfernt das Kart zu gewinnen. Mittlerweile hatte sich die Zahl allerdings auf knappe fünfundvierzig Millisekunden reduziert. Doch so oft sie es auch versuchten, es war ein Spiel gegen die Zeit, dass die beiden Jungen einfach nicht gewannen. Egal wie sehr sie sich anstrengten, sie kamen nicht unter eine Minute; aufgeben war jedoch ebenfalls keine Option für die beiden Freunde.
Es war ewig her seit Markus das letzte Mal von einem der ehemaligen Kerle gehört hatte; der Junge hatte das Fußballspielen aufgegeben und konzentrierte sich auf sein neues Hobby.
Dies führte zum jetzigen Moment, in welchem das Duo ein weiteres Rennen gegeneinander fuhr. Der Unbezwingbare führte, allerdings hing die Intuition ihm dicht auf den Versen.
Da sie die Strecke schon oft gefahren waren, wussten die beiden genau welche Kurve wann kam und wann sie bremsen mussten oder Gas geben konnten.
Der von Theumer Junge drückte auf das Gaspedal und lenkte das Kart etwas schlampig in die Kurve. Marlon bemerkte, dass sein Freund einen kleinen Fehler machte und versuchte daraufhin von innen zu überholen, was Markus gerade noch rechtzeitig abblockte.
Nun waren es nur noch zwei Kurven bis zum Ziel, weswegen Leons großer Bruder noch einmal alles gab. Die Nummer 10 versuchte es über die Außenseite erneut, doch auch hier war Markus schneller und schloss die Lücke.
Kurz vor dem Ziel vernahm der blonde Junge ein Motorgeräusch, was lauter war als die beiden Karts. Um seine Führung nicht zu verlieren, zwang der Unbezwingbaren sich dazu seine Augen auf der Bahn zu lassen, anstatt nach dem Ursprung des Lärms zusehen.
