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Ich schlief schlecht. Alpträume. Dem wurde aber zum Glück ein Ende gesetzt, als ich durch das Klingeln meines Handys erwachte. Erst dachte ich, es wäre mein Wecker, aber als es nach mehrerem draufschlagen immer noch nicht aufhörte, öffnete ich müde meine Augen.

Ich drehte mein Handy so, dass ich das Display sehen konnte und meine Augen weiteten sich kurz. 'Joongie' stand da. Ich hatte Hongjoong und die anderen ganz vergessen, bei allem, was zur Zeit geschah. Schnell nahm ich den Anruf an.

"Verdammt! Weißt du, wie oft ich schon versucht habe, dich zu erreichen!? Warum gehst du erst jetzt ran? Ich dachte schon, dir sei sonst was passiert!"

Ich entfernte mein Handy schnell ein Stück von meinem Ohr, als ich Joongs etwas zu laute Stimme am anderen Ende vernahm.

"Hongjoong, tut mir leid... Ich bin erst gerade aufgewacht...", entschuldigte ich mich schnell. Er seufzte laut. "Hätte ich mir ja denken können", murmelte er dann leise.

"Naja, ich ruf aber eigentlich nur an, um dich zu fragen, wie's dir so geht. Du hattest ja ziemliche Bedenken", lachte er leicht.

"Mir gehts gut.", log ich. Ich fühlte mich schlecht. Ich wollte meinen besten Freund nicht anlügen, aber genauso wenig wollte ich ihm unnötig Sorgen bereiten.

"Es ist ganz schön hier. Besser als ich gedacht hätte.". Wenn man mal weglässt, dass mich irgendein komisches Idol namens Taehyung die ganze Zeit dumm angeht, meine Songs schlecht macht und ich zur Zeit in einem Firmengebäude schlafe, weil mir meine Vermieterin einfach mal so aus heiterem Himmel gekündigt hat', fügte ich in Gedanken noch hinzu.

"Keine Probleme, wie du siehst", zwang ich mich zum weiterreden, um meine Lüge nicht ungläubig wirken zu lassen.

Zum Glück nahm er es mir ab.

"Gut zu wissen. Ich hab ich mir schon Sorgen gemacht! Bei dir weiß man ja nie", kicherte Hongjoong.

"Yah, Joong, hör auf!", grinste nun auch ich. Das Lachen verging mir aber sofort wieder, als ich meinen Koffer in der Ecke stehen sah. Sollte ich ihn fragen?

"Joong...?", fing ich zaghaft an.

"Ich wollt fragen, ob...", begann ich, brach aber ab. Ich konnte ihn in nicht darum bitten. Er hatte ohnehin schon so viel zu tun. Außerdem auch zu wenig Platz. Ich konnte ihm nicht zur Last fallen.

"Was ist?", hörte ich Hongjoong am anderen Ende der Leitung. Oder sollte ich es doch tun? Ich konnte ja zumindest versuchen.

Ich wollte eben etwas erwiedern, da klopfte es an der Tür.

Ich fuhr erschrocken zusammen und ließ beinahe mein Handy fallen.

"Ach, nichts. Joong, tut mir Leid, ich muss aufhören. Wir sehen uns", meinte ich hastig und legte auf, bevor er noch irgendwelche Fragen stellen konnte.

Wie konnte ich auch nur einmal daran denken, ihn um so etwas zu bitten! 

Es klopfte erneut.

"Ja?", rief ich laut. Kurz darauf tat sich die Tür auf und ein dunkelhaariger Junge trat ein.

"Min Yoongi.", sagte ich.

"Morgen", erwiederte er.

Er sah mich an und musste leicht grinsen.

"Du hast hier geschlafen?", fragte er amüsiert.

"N-nein.", antwortete ich stotternd.

"Ich hab daheim geschlafen. Bin eben erst gekommen.", erfand ich.

As time goes by | Taehyung x readerWhere stories live. Discover now