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12 verpasste Anrufe und 23 Nachrichten von Hongjoong.
9 verpasste Anrufe von Seonghwa.
7 Nachrichten von Yunho.
4 Nachrichten von San.
2 verpasste Anrufe von Wooyoung und Yeosang.
Jeweils einen von Mingi und Jongho.
103 Nachrichten in unserem Gruppenchat.

Was zur Hölle...
Leicht schockiert sah ich auf mein Handy.

Ich überflog die Nachrichten kurz.

Hj: Yahh! Warum kann ich dich nicht erreichen!? Wo bist du? Gehts dir gut?

Gruppenchat

Hj: Yah, hat einer von euch eine Ahnung wo @du bist?
Sw: Nein, warum? Ist was passiert?
Hj: Kann sie nicht erreichen
Wy: Warte, ich versuch sie zu erreichen
Sw: Ich auch
Hj: Bringt nichts, hab's auch schon etliche Male versucht...
Ys: Sie war letztens kurz da...
Hj: WAS? WANN?
Ys: Als Chris da war. Sie hat gefragt, ob sie übernachten kann, aber ich meinte, wir hätten keinen Platz mehr...
Hätt ich gewusst, dass Chris deinen Laptop mitgehen lässt, hätte ich lieber sie übernachten lassen...
S: Du hast sie rausgeschmissen!? Was, wenn sie sich nicht mehr meldet, weil sie wütend ist? Was, wenn sie jetzt nie wieder kommt und sich an uns rächen will?

Ich musste leicht auflachen. San hatte schon immer einen Hang zur Übertreibung.
"Süß", flüsterte ich leise.

Taehyung pov:

Jin bat mich, unseren Gast zum Frühstück zu holen.
Ich machte mich auf den Weg nach oben und ging in Jins Zimmer, da ich sie dort am ehesten vermutete.
Ich hatte Recht. Die Türe leise öffnend beugte ich mich in den Raum und sah sie mit ihrem Handy auf dem Bett sitzen.
Sie lächelte, während sie offensichtlich ihre Nachrichten durchging.
Leicht kicherte sie. Ich mochte das Geräusch. Sie lachte viel zu wenig. Ihr Gesicht wirkte entspannt und ihr leicht geöffneter Mund war zu einem Lächeln geformt.
"Süß", flüsterte sie, was mich aus meiner Starre auftauen ließ.
Süß!? Was war denn bitte süß?
Oder...hatte sie einen Freund? Darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht.
Tss, süß, dass ich nicht lachte.
Ich stieß die Tür auf und ging mit emotionslosem Blick weiter ins Zimmer.
"Frühstück. Ich soll dich holen", sagte ich knapp.
Ihr Lächeln verschwand, als sie zu mir aufblickte und sie nickte kurz.
"Komm gleich, ich muss nur kurz noch jemanden anrufen", erklärte sie.
Ich verließ den Raum, schloss die Türe und lehnte mich sofort gegen sie.
"Hongjoong. Hey, ich bin's. Tut mir leid, dass ich mich nicht gemeldet hab. Ja- nei, nein, mir geht's gut. Nein, wirklich"
Ich spürte, wie sich eine leichte Wut anbahnte.
Hongjoong also.

Erst jetzt verstand ich so richtig, was ich da eigentlich tat. Es sollte mich nicht kümmern. Es durfte mich nicht kümmern.
Ich schüttelte alle Gedanken an die Situation eben ab und ging dann nach unten.

your pov:

Ich stieg die Treppe nach unten und begab mich ins Esszimmer.
Der Rest saß schon um den Tisch hatte schon begonnen, zu essen.
Ich setzte mich auf den leeren Platz, an dem ich gestern auch schon saß und nahm mir ebenfalls etwas.
"Wir sollten bald mit den Aufnahmen anfangen", sagte Namjoon, als er das Besteck niederlegte und sich in den Stuhl zurücklehnte.
Ich verschluckte mich leicht.
Mein Song, stimmt. Das Ganze hatte ich beinahe schon wieder vergessen.
"Ich würd dich gern dabei haben. Du hast den Song schließlich geschrieben.", fuhr er fort.
Mit großen Augen sah ich zu ihm auf, was ihn leicht zum lachen brachte.
"Außer du willst natürlich nicht", schmunzelte er.
Hastig schüttelte ich den Kopf.
"Nein- also ja, ich mein Nei... ich...würd schon gern dabei sein. Also wenn es euch nichts ausmacht.", erklärte ich mich.
"Wenn's uns was ausmachen würde, hätte ich nicht gefragt", meinte Namjoon lächelnd.
"Wir sollten dann los fahren", sagte Taehyung und erhob sich von dem Platz neben mir.
Ohne noch ein Wort zu verlieren verließ er den Raum.
Ich sah ihm kurz nach. Er war heute den ganzen Morgen schon so komisch drauf. Klar, er war sonst auch immer ziemlich distanziert und kalt, aber heute war da noch was anderes. Er wirkte irgendwie... angespannt.
"Kümmer dich einfach nicht um ihn. Er kriegt sich schon wieder ein".
Ich drehte mich wieder um und nickte Yoongi kurz zu.

Taehyung pov:

Mein Gott, warum zur Hölle war ich so wütend?
Sie klang ja ziemlich vertraut mit Hongjoong. Ganz offensichtlich hatte er sich Sorgen um sie gemacht.
Ob das 'Süß' auch auf ihn bezogen war?
Ich schlug mit der geballten Faust gegen die Wand und stieß wütend einen kurzen Schrei aus.
Keine Sekunde später ging die Tür zu meinem Zimmer auf.
"Hyung, was ist verdammt nochmal los mit dir!?"
"Nichts. Geh dich umziehen, wir müssen los", sagte ich genervt zu Kookie.
"Zieh dich selber erst mal um", grummelte der Jüngere und verließ den Raum.
Ich setzte mich seufzend auf mein Bett und fuhr mir mit den Fingern durch die Haare.
Kookie hatte Recht.
Was war verdammt nochmal los mit mir?

your pov:

Wir fuhren nach dem Frühstück alle gemeinsam zu BigHit.
Die Aufnahmen verliefen im Gesamten ziemlich gut. Nur Taehyung konnte sich warum auch immer nicht richtig konzentrieren. Aber es störte mich nicht. Seine tiefe Stimme war wunderschön und sein Seitenprofil, so wie er da in der Box stand, wirkte beinahe perfekt.
Er fuhr sich angespannt mit seinen schlanken Fingern durch die Haare und sah seufzend auf die Noten vor ihm.
Erneut setzte er ein, sein Blick erst auf den Noten, dann irgendwo im Raum, am Schluss auf mir. Ich brach, wie mittlerweile schon öfters, unseren Blickkontakt und er sah wieder auf die Noten.
Fand nicht in die Zeile zurück.
Er brach ab.
Setzte erneut ein.
Sah auf die Noten. Die Wand.
Blickkontakt.
Blickkontakt.
Blickkontakt.
Er versang sich. Sang weiter.
Blickkontakt.
Yoongis Stimme prallte von meinen Ohren ab. Auch von den seinen.
Blickkontakt.
"TAE!"
Erschrocken blickten wir beide zu Jimin.
"Tae, reiß dich zusammen", sagte er leicht genervt.
"Versuch ich ja", grummelte der Angesprochene.
Erschöpft rieb ich mir die Schläfen.
"Ich brauch kurz etwas frische Luft", murmelte ich und verließ den Raum.
Draußen angekommen setzte ich mich auf eine der Bänke und schloss die Augen, während ich die Wärme der Sonnenstrahlen auf meiner Haut spürte.
Taehyungs Stimmte spielte sich immer wieder in meinen Kopf ab. Ich schüttelte meinen Kopf kurz, um sie loszuwerden, aber es funktionierte nicht.
Ich wusste nicht, warum ich überhaupt über ihn nachdachte, warum ich seine Stimme nicht mehr aus meinem Kopf bekam. Eine Antwort fand ich nicht.
Ich saß dort einige Minuten, bis mir der Geruch von Kaffee in die Nase stieg.
Ich öffnete meine Augen wieder und sah einen großen Becher vor mir in der Luft.
Ich folgte den Arm, der den Becher festhielt, weiter nach oben.
"Hongjoong!", rief ich.
Überrascht aber erfreut sprang ich auf und drückte meinen engsten Freund an mich.
Er lachte kurz auf.
"Da scheint mich wohl jemand ziemlich vermisst zu haben, was?", witzelte er.
Ich kicherte kurz, ließ ihn los und nahm ihm dankend den Kaffeebecher aus der Hand.
"Was machst du hier draußen? Ich hatte dich drinnen erwartet. Vor nem Laptop. Mit ner brandneuen Tonspur für mich.", lachte Joong, während wir uns nebeneinander zurück auf die Bank fielen ließen.
"Ich... mach grad ne Pause", erklärte ich etwas zögerlich und sah lächelnd zu ihm auf.
Er nickte und nahm dann einen Schluck von seinem eigenen Getränk.
"Wie geht's den Jungs?", sagte ich nach einer kurzen Pause.
"Gut. Stressig. Unser Debüt steht kurz bevor, du weißt ja."
Ich stimmte zu und wollte noch was hinzufügen, da wurde ich von einer Stimme vor mir unterbrochen.
"Wir würden fahren, kommst du mit?"
Taehyung trug seine Maske und wartete scheinbar ungeduldig auf meine Antwort.
"Ähm, ich... ich komm später nach... ich bleib noch etwas bei Hongjoong", sagte ich.
Taehyung wollte offenbar etwas erwidern, da kam Yoongi ins Bild und zog ihn am Arm mit sich.
"Ist in Ordnung, komm aber nicht zu spät", meinte der Kleinere und winkte mir noch kurz zu, bevor er den sich sträubenden Taehyung mit sich zog. Was war heute bitte mit ihm los?
"Wer war das? Er sah irgendwem ähnlich...", wollte Joong neben mir wissen.
"Freunde", gab ich knapp zurück.
"Und warum musst du heut zu ihnen?", fragte er weiter.
"Ich übernachte bei ihnen", log ich schnell. Würde ich meinem Freund die Wahrheit berichten, würde er wahrscheinlich ausrasten und mich bei ihnen schlafen lassen wollen.
So viel Sorgen wollte ich ihm nicht bereiten.

As time goes by | Taehyung x readerWhere stories live. Discover now