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Yoongi pov

"Wir sind...", begann ich gerade meinen Satz, als ich mich umdrehte und sie schlafend auf dem Rücksitz sah.
"...da", murmelte ich leiser.
"Was machen wir mit ihr?", fragte ich Jin.
"Wir sollten sie nicht wecken, sie scheint wohl nicht viel geschlafen zu haben in letzter Zeit. Schlafen kann sie heut in meinem Bett, ich leg mich auf die Couch."
Ich nickte auf seine Vorschläge hin und stieg so leise wie möglich aus dem Auto.
Ich öffnete die Hintertüre, schnallte das Mädchen ab und nahm sie hoch.
Sie musste wohl einen wirklich tiefen Schlaf haben, dass sie das alles gar nicht mitbekam.
Jin schloss die Tür zum Dorm auf und ließ mich zuerst hineingehen. Die anderen waren wohl schon ins Bett gegangen, was ja angesichts der Uhrzeit auch kein Wunder war.
Ich trug das schlafende Mädchen hoch in Jins Zimmer und legte sie aufs Bett.
Dann ging ich wieder nach unten, um Jin noch beim Einrichten seines heutigen Schlafplatzes zu helfen.

your pov:

Schweißgebadet erwachte ich mitten in der Nacht. Innerlich noch mit meinem Traum kämpfend versuchte ich, meinen Atem zu beruhigen. Ich griff nach dem Wasserglas auf meinem Nachttisch, aber es war nicht da, ebensowenig der Nachttisch.
Erschöpft richtete ich mich im Bett auf, nur um festzustellen, dass es nicht das meine war.
Ich sah mich im Raum um und auch sonst schien ich mich in einer völlig fremden Wohnung zu befinden.
Bilder von gestern Nacht stiegen mir in den Kopf. Yoongi und Jin hatten ja wirklich stark darauf bestanden, dass ich mitkam. Ich lachte leicht auf bei dem Gedanken, wurde aber sofort wieder ernst. Ich konnte nicht hier bleiben. Ich sollte ihnen keine Last sein.
Jedoch wurde ich abgelenkt von dem Grummeln meines Magens. Ich hatte seit einer Kleinigkeit gestern Mittag nichts mehr gegessen.
Ich schob die Bettdecke ein Stück zurück und stand vorsichtig auf.
Mir wurde kurz etwas schwindlig, aber das legte sich bald wieder.
Ich öffnete die Türe und lugte auf einen langen Gang hinaus. Nichts. Die Türe hinter mir schließend machte ich mich auf den Weg die Treppe nach unten, da ich die Küche im Erdgeschoss vermutete.
Und ich lag richtig.
Als ich die erste Türe öffnete blickte ich in eine riesige Küche.
Nach einigem Suchen fand ich ein Glas, dass ich mit Wasser befüllte und in einem Zug leer trank.
"Wer zur Hölle bist du und was machst du um halb vier in unserer Küche!?"
Ich erschrak, als ich die tiefe Stimme hinter mir vernahm. Ich trat einige Schritte zurück und drehte mich zu dem Besitzer um.
Taehyung.
Seine Augen wurden groß, als er mich sah.
"W...wie bist du denn hier reingekommen?", fragte er etwas perplex.
"Durch die Tür...nehm ich an", gab ich zurück.
"Warum 'nehm ich an'?", wollte der Ältere wissen, als er sich wieder etwas gefasst hatte.
"Ich weiß es nicht genau, da ich... was interessiert's dich überhaupt!?", fing ich an, unterbrach mich aber selbst.
"Ich wohne hier!? Natürlich hat es mich zu interessieren, wenn ungebetene Gäste hier auftauchen!", meinte er schnippisch.
"Na dann. Ich hatte ohnehin nicht vor, noch länger hier zu bleiben! Wir sehen uns... oder auch nicht, wär wohl besser", erwiderte ich wütend und drehte mich zur Tür um.
Den Ausgang fand ich schnell. Meine Jacke und meine Schuhe standen davor, sodass ich einfach gehen konnte.
Der Appetit war mir jetzt sowieso vergangen.

Draußen war es noch ziemlich finster, aber trotzdem machte ich mich auf den Weg zu BigHit. Wenn ich irgendwo meinen Frust auslassen konnte, dann durch nen Song.
Obwohl es zu Fuß eine ganz schöne Strecke war, war ich ziemlich schnell dort. Wahrscheinlich wurde ich durch meinen Ärger angetrieben.
Schnell fand ich mich vor den Bildschirmen wieder und begann meine Arbeit.

"Wow, das... klingt heftig..."
Schnell drehte ich mich zu der Stimme um.
"Oh, hey", begrüßte ich Yumi.
Wir waren uns über die Zeit etwas näher gekommen und hatten uns auch außerhalb der Arbeit öfters getroffen.
"Alles in Ordnung bei dir?", fragte sie nach.
Schnell nickte ich und zwang mir ein Lächeln auf.
"Klar, alles bestens", log ich.
"Sicher? Der Track da sagt aber was anderes", lachte sie.
Unsicher stieg ich in ihr Lachen mit ein.
"Nein, ich...wollte nur mal was neues ausprobieren.", meinte ich hastig.
"Na dann, klingt gut. Ich muss weiter. Wir sehen uns", verabschiedete sich Yumi und verließ den Raum.
Ich musste wohl schon ein paar Stunden hier sein, dass sogar Yumi schon hier war. Normalerweise hatte sie heute etwas länger frei.
"Was wird das, wenn's fertig ist?"
Genervt verdrehte ich die Augen, wandte den Blick aber nicht vom Laptop ab.
"Was wohl, Min Yoongi!?", erwiederte ich sarkastisch.
"Du bist wütend."
"Bin ich nicht."
"Lüge"
Genervt drehte ich mich zu ihm um.
"Was willst du?", kam ich direkt zum Punkt.
Auch er antworte direkt.
"Warum bist du heute Morgen einfach abgehaun? Du hast nicht mal dein Handy mitgenommen. Wie sollen wir dich denn erreichen, wenn was passiert!?", meinte er.
"Tss. Was sollte denn schon passieren!
Ich war heut Morgen einfach nicht in der Stimmung für so viel sozialen Kontakt, in Ordung?", erwiderte ich.
"Und deshalb bist du so wütend?", machte er weiter.
"Hör zu, Min Yoongi. Ich bin nicht wütend, und selbst wenn, würds dich nichts angehen. Also verlass jetzt auf der Stelle diesen Raum, bevor du heut nicht mehr selber tanzen kannst, sondern den anderen mit nem gebrochenen Arm von der Seite aus zusiehst!", stellte ich sauer klar.
Yoongi hob abwehren seine Hände
"Wow, wow, ganz ruhig... ich geh ja schon"
"Klar... nicht wütend", murmelte er noch, als er den Raum verließ.
Ich ließ meinen Kopf in meine Hände fallen und drehte mich zurück zum Laptop.

As time goes by | Taehyung x readerOù les histoires vivent. Découvrez maintenant