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Am nächsten Morgen erwachte ich durch Taes Stimme, die mich versuchte, zu wecken.
Als ich endlich meine Augen öffnete, lehnte er sich erleichtert zurück.
"Wow. Das ist ja noch schwerer als bei Yoongi Hyung."
Ich kicherte leise und setzte mich dann auch auf.
"Du solltest am besten in Jins Zimmer zurückgehen, bevor die anderen was merken", sagte er dann. Etwas enttäuscht nickte ich und erhob mich vom Bett.
"Bis dann", murmelte ich und drehte mich vor der Türe nochmal um. Ich erschrak kurz und stolperte an die Tür zurück, als Tae plötzlich direkt vor mir stand.
Er stützte die Arme neben mir ab und zog mich dann in einen sanften Kuss.
"Das war womöglich die einzige Gelegenheit für heute", murmelte er, bevor er seine Lippen erneut auf meine legte. Ich lächelte leicht, schon ihn sanft von mir zurück und ging dann ganz aus dem Raum.
Ich schlich ins gegenüberliegenden Zimmer und lehnte mich dort von innen gegen die Tür. Mit den Fingern tastete ich nach meinen Lippen, bevor sich ein Lächeln auf meinem Gesicht ausbreitete.
Lange hielt es aber nicht an, da jemand an die Türe klopfte. Schnell aber leise schlich ich ins Bett und schloss meine Augen.
Die Türe ging auf.
"Aufwachen, wir haben nicht mehr viel Zeit", versuchte Jin mich sanft zu wecken.
Ich öffnete meine Augen und setzte mich auf. Ein Gähnen vortauschend gab ich ihm zu verstehen, dass ich bald nach unten kommen würde.
Er verließ den Raum wieder und ich ließ mich zurückfallen.
Plötzlich senkte sich die Matratze neben mir. Ich sah zur Seite und blickte direkt in Taes Augen.
"Hey", sagte ich leise.
"Hey", flüsterte er zurück.
"Ist das nicht ziemlich riskant?", meinte ich.
"Die anderen dürften alle unten in der Küche sein", erklärte er.
"Und wir sollten da auch bald hin", murmelte er weiter.
"Okay, aber ich muss mich noch umziehen."
Er grinste. "Kein Problem, mach nur."
Entgeistert sah ich ihn an.
"Ganz sicher nicht. Dreh dich um! Oder besser noch, geh ganz raus!"
"Weißt du, viele würden alles für so einen Moment geben". Seine Mundwinkel zogen sich bei seinen Worten noch mehr nach oben.
"Ja, sicher. Aber ich nicht. Also weg hier", fuhr ich ihn an.
Er hob leicht beleidigt die Hände
"Wow, schon gut. Ich... geh einfach schon mal runter. Wahrscheinlich sowieso unauffälliger so."
Ich nickte zufrieden und zog mich um, als Tae das Zimmer verlassen hatte.
Wir frühstückten, als ich unten ankam und fuhren dann sofort zu BigHit.
Der Tag verlief wie gewohnt.
Ich hörte den Jungs bei den Aufnahmen zu und gab hin und wieder meine Meinung dazu ab, wenn etwas nicht ganz so war, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Wir fuhren nach Hause und aßen.
Tae und ich verabschiedeten uns frühzeitig von den anderen. Ich schlich mich, nachdem ich mich für den Abend fertiggemacht hatte, heimlich in sein Zimmer.
Als ich jedoch die Türe öffnete, fand ich mich in vollkommener Dunkelheit wieder.
"Tae?", flüsterte ich leise.
Ich versuchte den Schalter zu ertasten, konnte ihn aber im Finstern nicht finden.
"Tae?", sagte ich erneut, diesmal etwas lauter.
"Schhh, wir wollen doch nicht, dass uns noch jemand hört", vernahm ich plötzlich eine tiefe Stimme hinter mir.
Ich blieb wie angewurzelt stehen und versuchte, meinen Atem unter Kontrolle zu bringen.
Im nächsten Augenblick spürte ich seinen Atem in meinem Nacken.
"Was wird das?", fragte ich ihn und wollte mich umdrehen. Er aber hielt mich an meinem Platz.
"Dreh dich nicht um. Warte noch einen... Mo...ment", meinte er konzentriert.
Dann ging das Licht wieder an.
Ich sah mich fragen zu Tae um.
"Was war das denn gerade?"
Ein kleines Schmunzeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.
"Schau selber nach", meinte er und deutete mit einer Hand in Richtung Spiegel.
Irritiert bewegte ich mich in die angegebene Ecke.
Als ich vor dem Spiegel stand, wurden meine Augen für einen Moment größer.
Eine silberne Kette lag um meinen Hals und ein kleiner dunkelblauer Stein war daran befestigt.
Ich drehte die Kette zwischen meinen Fingern, während sich ein Lächeln auf meinem Gesicht ausbreitete.
"Wow, die... ist wunderschön", war das einzige, das ich hervorbrachte.
Im Augenwinkel sah ich, wie sich Taehyung von der Wand abstieß und auf mich zukam.
"Na das hoff ich doch", grinste er und legte seine Arme von hinten um mich.
Ich drehte mich in seiner Umarmung, sodass ich ihn direkt ansehen konnte.
"Danke", flüsterte ich und zog ihn in einen langen Kuss.
"Wie wär's mit 'nem Date?", meinte er plötzlich, als wir uns wieder voneinander lösten.
Ich lachte traurig auf.
"Schön wär's", war das einzige, was ich dazu sagte.
"Aber du weißt, dass das nicht funktionieren wird.", sprach ich weiter.
"Sagt wer?", grinste mein Gegenüber. Fragend legte ich den Kopf schief?
"Sei drauf gefasst: Wir haben morgen unser erstes Date. Tag 1. Zieh dir was schickes an", zwinkerte er und ließ mich irritiert stehen.

Ich saß am Frühstückstisch und wusste wirklich nicht, wie er das anstellen wollte.
Ich konnte doch nicht einfach gehen. Und er noch weniger.
Oder würden wir einfach sagen "Wir sind dann mal weg. Haben heute unser 1. Date. Byeee"?
Gerade als ich bemerkte, dass meine Gedanken wirklich immer dümmer wurden, riss mich Gottseidank eine Stimme aus meiner Versunkenheit.
"Yaaahhhh! Hör doch mal zu!", Jimin sah mich genervt an.
"Hmm? Was? Sorry, hab grad nicht zugehört", sagte ich schnell.
"Hab ich gemerkt", murmelte mein Nachbar.
"Naja, wie dem auch sei. Tae meinte heut was von wegen du musst an deinen Tracks weiterarbeiten. Stimmt das?"
Leicht verwirrt sah ich Tae an, der mir aber eindringlich, aber unauffällig zunickte.
"Ä-ähm... ja, das...das stimmt", sagte ich heftig nickend, um meine Verwirrtheit zu verstecken.
"Kannst du nicht doch da bleiben? Die Aufnahmen machen mit dir viel mehr Spaß", schmollte Jiminie weiter.
Ich lachte kurz auf. Süß. "Tut mir leid, ich muss wirklich dran weiterarbeiten, wenn da noch was richtiges rauskommen soll", wimmelte ich ihn ab. Ein schmollender Jimin wurde von Jin mit einem "lass das Mädchen arbeiten" aus dem Haus gescheucht und wir anderen auch.

Der Wagen hielt. Wir stiegen aus und gingen ins Gebäude.
"Also... wir... ähm... sehen uns dann", lachte ich unsicher und verschwand in die entgegengesetzte Richtung.
Bevor ich entgültig verschwand drehte ich mich noch einmal kurz um.
Kookie winkte mir zu, während Tae unauffällig auf seine Uhr zeigte. Ich winkte Kookie zurück und nickte dann leicht in die Richtung des Älteren.
Dann verschwand ich durch die Tür. Erleichtert setzte ich mich auf meinen Drehstuhl.
Was war das denn bitte!?
Ich fuhr meinen Laptop hoch und begann, an irgendeinem Track herumzubasteln, wobei ich jedoch nicht wirklich bei der Sache war.
Nach 20 Minuten wurde die Tür aufgerissen. Ich drehte mich aprupt um, nur um Taes Gestalt im Türramen stehen zu sein.
Grinsend sah er mich an.
"Bereit?", flüsterte er.
Ich legte meinen Kopf schief.
"Bereit? Wofür?", meinte ich dann.
"Unser 1. Date natürlich. Was dachtest du denn?", lachte er.
"Ja, aber... wie willst du hier bitte rauskommen? Wir können doch nicht einfach gehen", fragte ich.
Er zog schmunzelnd eine Augenbraue hoch.
"Sagt wer?"
Dann nahm er meine Hand und zog mich aus dem Stuhl.
Er schob mich zur Tür hinaus, ergriff abermals meinen Arm und zog mich um die nächste Ecke.
"Solange wir nicht erwischt werden, dürfen wir alles", grinste er.
Meine Mundwinkel zogen sich automatisch nach oben und ich schüttelte leicht meinen Kopf. Dieser Junge machte mich noch verrückt.
"Uuuuund ja", meinte er. Verwirrt sah ich mein Gegenüber an.
"Du solltest definitiv öfters lächeln"
Ich verdrehte meine Augen, wurde aber dieses dämliche Grinsen auf meinem Gesicht nicht los.
Tae drehte sich weg und erkundete kurz die Umgebung, bevor er mich weiterzog.
Wir erreichten den Ausgang ohne Komplikationen und ich atmete erleichtert aus.
"So schlimm?", lachte er.
"Gegen die Regeln ist nicht so mein Stil, weißt du", sagte ich nur.
"Und was ist das hier dann", meinte er und zog mich in einen Kuss.
"Doch. Ist genau mein Stil.", nuschelte ich, als wir uns wieder lösten.
Er lachte auf und nahm meine Hand.
Erst jetzt kam diese Geste so richtig bei mir an. Meine Wangen erhitzte sich und ich blickte zu Boden, in der Hoffnung, er würde es nicht sehen.
"Aww, süß. Gut zu wissen, dass ich so einen Einfluss auf dich hab", scherzte er. Ich boxte ihm leicht gegen den Oberarm und versuchte, vom Thema abzulenken.
"Wie bist du da überhaupt rausgekommen?", fragte ich.
"Hab gesagt, mir geht's nicht gut. Ich bin jetzt offiziell krank und liege Zuhause im Bett", meinte er. Ich glaubte, einen Hauch von Stolz herauszuhören, weshalb ich laut lachen musste.
"Was? Glaub mir, diese Schauspielerei war eine einmalige Leistung. Es ging sogar soweit, dass mich Yoongi Hyung selbst nach Hause fahren wollte", erklärte er weiter, was mir ein anerkennendes Raunen entlockte. Dann war's wohl wirklich ziemlich gut gewesen.
Zufrieden nickte Tae und setzte sich dann seine Maske auf.
"Und was machen wir jetzt?", fragte ich
Trotz der Make konnte ich sein breites Grinsen deutlich erkennen
"Wart's ab", sagte er und zog mich mit sich.

As time goes by | Taehyung x readerजहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें