2. Das Gespräch

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Als sie im Schlosshof angelangt waren, stieg Lora ungeschickt von Merlins Pferd herab "Autsch!" sagte sie leise. Merlin stieg ebenfalls von seinem Pferd herunter und kniete sich neben sie "Was ist passiert?" fragte Merlin. Lora zog als antwort ihr Kleid hoch und entblöste ihr blutendes Knie. "Ihr müsst zu Gaius." stellte Merlin fest.

Lora nickte leicht, war aber noch immer auf ihr Knie fokussiert. "Komm, ich helfe euch." sagte Merlin und reichte Lora seine Hand, die sie zögernd ergriff. Merlin legte einen Arm von ihr um seine Schulter und sie gingen gemeinsam, wenn auch humpelnt, zu Gaius, der sie bereits in Empfang nahm.

"Was ist geschehen?" fragte Gaius. Merlin setzte Lora auf eine Liege "Sie ist gestürzt und hat sich das Knie wohl aufgeschlagen." antwortete Merlin. Gaius kam mit einer grünen Paste zu ihr, und tupfte zuerst das restliche Blut von ihrem Knie, um daraufhin die Wunde mit der grünen Paste zu bestreichen und mit einem Verband zu umwickeln.

"Danke." sagte Lora und versuchte sich aufzustellen und sofort schoss der Schmerz in ihr Bein. "Ihr solltet euch nicht zu früh freuen. Bedankt euch erst, wenn die Mixtur auch wirkt!" meinte Gaius und machte sich wieder an seine Bücher. Lora senkte den Blick wieder auf ihr Knie und blieb ganz ruhig sitzten.

Merlin setzte sich hin "Dürfte ich euch etwas fragen?" 
"I...in Ordnung." sagte sie. "Wer sind eure Eltern?" fragte er als erstes. "Wenn du meinst, ob ich aus dem Adel stamme? Dann Nein." sagte sie. "Aber was ist mit eurer Kleidung? Meine Kleidung ist im Gegensatz zu eurer nichts Wert." meinte Merlin.

"Die habe ich mir von einer guten Freundin geborgt, die  aus einer vornehmen Familie stammt. Ich werde ihr diese eines Tages wieder zurückgeben." sagte sie etwas deutlicher. Ihre Nervosität schien langsam zu weichen. "Und was glaubt ihr hier dann zu bekommen, ganz ohne Geld und ein Dach über dem Kopf?"

"Ich komme wegen einer Audienz beim König, in der Hoffnung, dass sich wenigstens hier etwas ändert." erklärte sie.
"Und was wollt ihr vom König?"
"Ich glaube, das erfährst du noch früh genug."
"Ich verstehe nicht ganz was ihr meint?"
"Ich habe bemerkt wie Arthur euch herum schubst. Und mir ist auch nicht entgangen, dass Ihr ihn in meiner Anwesenheit nicht mit Mylord ansprechen dürft. Er ist der König von Camelot und du scheinst sein Diener zu sein."

"Ihr seit sehr Aufmerksam." stellte Merlin fest. "Nein, das ist es nicht. Ich habe von euch beiden nur oft gehört."

Sie kicherte leise und selbst Gaius konnte sich, genau so wie Merlin, ein skeptisches Schmunzeln nicht verkneifen. Auf einmal senkte sie wieder ihren Blick zu Boden und versuchte ein weiteres Mal aufzustehen. "Ich denke, ich sollte jetzt gehen. Ich danke euch für eure Hilfe." sagte sie, bevor sie aus der Tür humpelte.

Merlin und Gaius sahen sich für einen kurzen Moment an, bis Merlin sich dann umdrehte und zu seiner Zimmertür ging. "Merlin!" sagte Gaius. Merlin drehte sich zu ihm um, die Hand fest um den Türknauf. "Das Mädchen. Halt dich bitte zunächst von ihr fern. Ich weiß nicht was oder warum, aber sie hat irgendetwas an sich, was mir kein gutes Gefühl bereitet!" warnte ihn Gaius. Merlin nickte nur kaum merklich und ging dann mit einem leisen "Schlaft gut, Gaius." in sein Zimmer und legte sich in sein Bett, um daraufhin einzuschlafen.

Merlin - Die neuen Abenteuer - Im Bann des GreifenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt