25. Rückkehr nach Camelot

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Der Boden knisterte unter ihren Füßen, als sie durch den Wald streifte. Schon vor wenigen Wochen, hatten die Blätter begonnen ihre Farbe zu ändern und nun bahnte sie sich ihren Weg durch eine feurige warme Landschaft. Rote, Orange, Gelbe oder Braune Blätter segelten langsam von den Ästen hinab. Die Sonne schien durch die Wipfel und warf Lichtmuster durch das nachlassende Blätterdach auf den bunten Boden. Ihre wärme ließ jeden Tag nach, doch es reichte für den restlichen Tag, ohne eine dicke Pelzjacke.

Lora war sehr aufgeregt, nachdem sie sich doch dafür entschieden hatte, sich Merlin anzuvertrauen und ihr von ihrer Beziehung zu Morgana zu erzählen. Sie brauchte, nach ihrer ersten Wanderung nach Camelot, keine Genehmigung mehr von Morgana. Sie wollte damit beginnen auf eigenen Beinen zu stehen, denn nun hatte sie ihre Fähigkeiten zum größten teil im Griff. Als die versprochene Woche vorüber gegangen war, bekam sie von Morgana einen Mantel für die Reise. Er war gedeckt, ein leichtes dunkles Braun. Die Ränder mit dunklen Mustern bestickt. Passend für den Wald und die Dunkelheit.

Morgana wollte keine riesigen eingehen und gab ihre deshalb einen Dolch. Agravaine hatte ihn extra anfertigen lassen, den sie Dankend annahm. Sie konnte sich nicht immer mit ihren Fähigkeiten weiterhelfen, dass war Lora bewusst. Sie hielt ihn immer unter ihrer Kleidung an ihrem Gürtel griffbereit. Ihre dunklen haare hatte sie zu einem sauberen Zopf geflochten. Mit schnellem Schritt, wanderte sie durch den frühen Morgen. Ihre Ziele fest im Blick, malte sie sich das Treffen mit Merlin aus. Würde er wütend sein, sie anschreien? Würde er ihr vorwürfe machen oder würde er sie in seine arme schließen, fragen wo sie nur gewesen sei?

Hatte er sie überhaupt vermisst, sie gesucht? All diese fragen schwirrten in ihrem Kopf herum, trotzdem versuchte sie nur an die guten Dinge zu denken, wie begeistert Merlin gucken würde, wenn sie ihm von ihrem Training mit Morgana erzählen würde, über die Fortschritte die sie gemacht hatte. Sie hoffte sehr, dass er ihre momentane Lage akzeptieren würde. Sie wollte nicht sesshaft sein, jedenfalls jetzt noch nicht. Mit ihren erlangten Erfahrungen wollte sie die Welt bereisen, ihren Horizont erweitern. Sie hatte sich verändert. Sie war nicht mehr das ängstlichen Kind von früher, dass sich hatte rumschubsen lassen.

Dank Morgana, war sie nun stärker und Selbständiger. Eine Selbstbewusste Frau bist Perspektiven. Sie hätte sich eine derartige Zukunft nicht ausmalen können, bis jetzt. Sie war Glücklich Morgana und Agravaine getroffen zu haben. Sie verstand nicht, warum alle sie fürchteten, sogar verabscheuten. Die Geschichten die sie gehört hatte von Merlin und anderen, hatten sie zutiefst schockiert. Sie schien der Teufel in Person zu sein. Mit ihrem Mordversuch an ihrem gemeinsamen Vater und Halbbruder, dem mehrmals gescheiterten Versuch Camelot einzunehmen und "rechtmäßige" Königin zu werden.

All dies schien nicht mehr von Bedeutung, jedenfalls für Lora nicht. Nachdem was Morgana für sie getan hatte, als Verbündete und Schwester, schien dass der Vergangenheit anzugehören.

Als die Sonne Hoch am Himmel stand, hatte Lora Camelot erreicht und stand bereits vor deren Toren. Zur Sicherheit zog sie ihre Kapuze über, damit sie nicht sofort erkannt wurde. Mit einem Strom von Menschen, lief sie geradewegs in Richtung Schloss. Es schien Aufregung zu herrschen, aber weswegen nur? Lora drängte sich weiter vor, um ein Blick auf das geschehen zu werfen. Einige Bewohner der Stadt stellten Holzbalken auf, nagelten sie mit Brettern zusammen oder banden sie mit Seilen fest. Am fuße der Holzbalken wurden lose Äste und Laub platziert. Erst als sie das getuschel der Einwohner mitbekam, wurde ihr Schlagartig klar, was dort vor ihren Augen geschah.

Wegen Augenzeugen eingesperrt und zur Hexerei verurteilt. Verurteilt Lichterloh zu brennen. Ein Qualvoller tod. Alle würden zuschauen, sie mit verachtenden Blicken in den Tod begleiten. Ein Scheiterhaufen. Lora sah den Leuten mit entsetztem Blick zu, wie sie ihre Arbeit verrichteten. Neben ihr standen zwei ältere Frauen, die ebenfalls erschrocken über das Urteil waren. Lora drehte sich zu ihnen um "Entschuldigung, dürfte ich fragen wessen Schicksal das sein wird?" fragte sie.

Merlin - Die neuen Abenteuer - Im Bann des GreifenWhere stories live. Discover now