12. Ziel Erreicht

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Das erste, was Merlin an diesem Morgen hörte, war ein leises Murmeln und das nächsten ein lautes „Merlin, steh auf!" von Arthur der ihn anschließend in die Seite trat. Merlin gab ein mürrisches „Mmm!" von sich und drehte sich um, und dann kam die große Überraschung. Denn Merlin hatte letzte Nacht vergessen das restliche Blut von seinem Hinterkopf zu waschen. 

„Mein Gott, Merlin! Bist du gestern beim Pinkeln ausgerutscht und hast ein Tier zerquetscht?" stellte ihn Arthur vor den anderen Rittern bloß, die hämisch lachten. „Haha, sehr witzig!" gab Merlin blöd zurück. „Merlin was ist denn nun passiert? Hat dich etwa ein Waldmonster erwischt?" fragte Sir Gwain und ihr Lachen wurde immer lauter. „Oder vielleicht war es auch ein kleines süßes Mädchen?" sagte Sir Elyon als Merlin sich auf die Beine zog.

„Es war Morgana!" log Merlin und sofort verstummten alle. Merlins Blick war ernst „Komm schon Merlin, du machst Witze?" fragte Gwain und lächelte schwach. „Nein, ich habe sie gesehen! Sie schleuderte mich zur Seite als wäre ich nur ein Stück Dreck!" Merlin musste Sie belügen, aber zum Teil sagte er auch die Wahrheit. ‚Es war eine Zauberin die mich verletzte und ich habe Morgana auch im Gebiet von Camelot gesehen, also könnte sie wiederkommen, schließlich schien sie hinter Lora her zu sein' dachte er. 

„Vielleicht hielt sie dich für ein Tier und hat dich deshalb nicht beachtet." vermutete Sir Leon.

„Da könnte Sir Leon Recht haben, sonst hätte sie doch vermutet, dass wenn du hier bist, auch Arthur in der Nähe sei." warf Sir Percival ein und sah zu Merlin. „Sobald wir wieder in Camelot sind, lasse ich die Grenzmarkierungen verstärken, wir können es uns nicht leisten, noch mehr Zeit für Morgana zu verschwenden, sie hat schon genug Schande über unser Königreich gebracht." beendete Arthur seinen Satz mit einem betrübten und gleichzeitig zornigen Unterton in der Stimme „Nun denn, wir brechen sofort auf! Wir werden noch Heute die Grenze erreichen und das Problem lösen, dass uns im Weg steht. Beeilt euch!" rief er. Sofort machten sich die Ritter an die Arbeit und packten alles zusammen.

Sobald sie fertig waren ritten sie los und galoppierten in Richtung Landesgrenze. Es war ein langer Weg, doch eines beunruhigte ihn: Sie ritten in die Richtung, wo die kleine Lichtung lag. Merlin schluckte schwer und hielt Ausschau nach Kratzspuren, Blut oder sogar Greifsfedern. Schnell wurde er fündig, doch nicht nur er sah sie als erstes „MyLord, schaut. Kratzspuren, doch nicht eines normalen Tieres!" stellte Sir Agravain fest und deutete auf eine riesige Kratzspur im schlammigen Boden.

Die Spuren konnten nicht deutlicher sein, so tief waren sie, und Merlins Herz klopfte ihm bis zum Hals. „In diesen Wäldern gibt es keine Tiere, die solche Spuren hinterlassen!" ergänzte Sir Leon. Merlin musste sie jetzt schnell auf eine andere Fährte locken, bevor sie noch mehr herausfanden 

„Sir, ich glaube es wäre besser, wenn wir uns später darum kümmern, sonst war der lange Weg umsonst." erinnerte Merlin, Arthur. Arthur nickte entschlossen „Merlin hat Recht, wir müssen weiter!" sagte er mit dem Blick auf die merkwürdigen Spuren gerichtet. 

Insgeheim atmete er erleichtert aus, dass Arthur dieses eine Mal auf ihn gehört hatte und ritt gemeinsam mit ihnen weiter. Er sah noch einmal nach hinten und flüsterte etwas, doch man hätte denken können, es wäre der Wind gewesen. Seine Augen leuchteten golden auf und im nächsten Augenblick waren die Spuren wie durch Zauberhand  verschwunden. Den restlichen Weg über sah er einige Federn oder Kratzspuren zum Glück bereits früh genug und konnte sie vor den restlichen Rittern verstecken, bis sie nun doch an ihrem Ziel angelangt waren: Der nördlichen Landesgrenze.


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Dieses Kapitel widme ich meiner geliebten Ratte, Mütze.

Ich danke dir für die zwei wundervollen Jahre mit dir und hoffe, dass es dir nun besser geht, bei deinen Freunden im Himmel. Du bist die süßeste und liebevollste Ratte, die ich jemals hatte. Sei mir nicht böse, wenn ich um dich trauere. Ich weiß, dass ich dich niemals vergessen und immer daran denken werde, wie schön die Zeit mit dir war.


In ewiger Liebe, deine Sunny.

Merlin - Die neuen Abenteuer - Im Bann des GreifenWhere stories live. Discover now