Merlin - Die neuen Abenteuer - Im Bann des Greifen

16. Gefesselt

Merlin betrachtete die in weiß gehüllte Gestalt und setzte ein erstauntes Lächeln auf. Sie ging Stufe für Stufe anmutig herunter und lächelte über beide Ohren, als Merlin sie in seine Arme zog. "Wow" sagte Merlin und umfasste sie an der Taille. Lora grinste "Es ist zwar nur ein Hochzeitskleid, aber danke"

"Ich meinte nicht das Kleid" erwiderte er und einige Sekunden vergingen, in denen sie sich einfach nur stillschweigend ansahen und sich dann küssten. Es war ein wundervoller Augenblick für Merlin, zu wissen, dass er dieses wunderhübsche Mädchen liebte und sie ihn ebenfalls. Auch das Geheimnis, welches sie sich teilten, war leichter zu zweit zu hüten, als alleine. Ihre Küsse wurden immer verlangender nach mehr, doch nach wenigen Minuten war auch dies den beiden vergönnt.

"Wie herzzerreißend ihr beide doch seit." ertönte eine düstere und doch schrecklich bekannte Stimme von der großen Eingangstür.
"Eine tragische Liebe, zwischen einem Diener und einem Monster." ein verhöhnendes Lachen schallte von den Wänden des Thronsaals und Merlin und Lora starrten die Frau an, die an der Türschwelle stand, verborgen in den Schatten.

"Morgana!" hauchte Merlin düster und warf ihr einen hasserfüllten Blick zu. "Was willst du hier"
"Was ich hier will?" wiederholte sie Merlins Frage "Soll ich ehrlich sein?" sie zeigte auf Lora
"Das kleine Mädchen da, sie ist sehr wertvoll für mich!" gestand sie und schien einen Moment gedanklich ganz wo anders zu sein. Merlin musste Lora nicht ansehen, um zu wissen, dass sie Angst hatte vor dem, was Morgana mit ihr vorhatte.

Einige Sekunden später verdunkelte sich Morganas Blick wieder "Und weswegen bist du hier, Merlin?" sie betonte jede einzelne Silbe seines Namens. "Neugierde" antwortete er ihr mit einem Funkeln in den Augen. "Was würde Arthur wohl dazu sagen, wenn er wüsste, dass du über die Grenzen von Camelot hinaus in feindlichem Gebiet mit einer Zauberin herumläufst?" fragte sie ihn mit einem schadenfreudigen Lächeln im Gesicht. Merlin verzog keine Miene "Glaube mir, Morgana. Wir wissen beide, dass er dir kein Wort glauben würde." gab er zurück.

" Und glaube mir, wenn ich sage, dass du mir hilflos ausgeliefert bist, genauso wie deine kleine Freundin!" erwiderte sie und auf ein Zeichen von ihr stürmten Unmengen von Soldaten durch die Fenster und Türen im Saal. Merlins Augen weiteten sich vor Überraschung. Er wollte grade einen Zauberspruch aufrufen, da kam ihm Lora zuvor und schleuderte mit einer Druckwelle die am nächstgelegenen Angreifer nach hinten gegen die Steinwand. "Flieh Lora!" befahl er ihr daraufhin, doch sie sah ihn nur an "Ich lass dich nicht alleine, sonst stirbst du" erwiderte sie scharf.

"Ich bin nur ein Diener für Morgana, sie wird mich nicht töten, da ich nutzlos für sie bin!" sagte er, so dass nur Lora ihn verstehen konnte "Aber du könntest auch so nutzlos sein, dass sie dich endlos aus Freude quält und es ist mir gleich, wer dort stehen mag, denn ich lasse dich nicht dem Tode ausgesetzt!" ihre Stimme wurde weinerlich. Merlin hatte das Gefühl als würde ganz Camelot auf ihm lasten, so erdrückt fühlte er sich. "Mir geht es genauso und deswegen musst du fliehen, sonst werde ich mir das niemals verzeihen, selbst wenn ich tot bin. Bitte, flieh jetzt!" befahl er ihr noch einmal und diesmal tat sie es auch. Noch einmal sah sie Merlin tief in die Augen, gab ihm noch einen Kuss und ließ dann seine Hand los, die sie die ganze Zeit vor Angst festgehalten hatte. Lora lief die Treppe hinauf und das letzte, was Merlin von ihr sah, war ihr schneeweißes Kleid was hinter ihr herflog, als sie vor dem Getümmel im Saal die Treppe hinauf floh.

Merlin schnappte sich anschließend ein Schwert von einer der Ritterrüstung, die vor der Treppe stand, und wehrte mit all seinem Geschick in der Kampfkunst die nahenden Angreifern ab. Für wenige Minuten gelang es ihm die Gegner von der Treppe fernzuhalten und damit auch von Lora, doch plötzlich fiel ihm etwas schweres gegen dem Kopf und die Welt um ihn herum wurde mit einem mal Schwarz, sodass er nur noch seinen dumpfen Sturz auf den harten Boden spürte und dann bewusstlos liegen blieb.