Pläne

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"Oh man das ist die dümmste Idee, von der ich je hörte!", sagte Chifuyu und verschränkte die Arme vor der Brust. Inzwischen waren vier Wochen vergangen, Kisaki versuchte ein normales Leben zu führen, ging zur Schule und ich spielte weiterhin den guten Freund. Na ja, eigentlich versuchte ich ihm etwas anderes aufzubinden, doch so richtig wusste ich nicht wie ich es anstellen sollte. Wie schaffte man es, das sich Jemand in einen verliebt? Wie hatte ich mich in Hina verliebt? Und wie hatte sich Kisaki in sie verliebt? Na ja, lag wohl daran das Hina einfach großartig war, aber na ja, ich war nicht so toll wie sie und entsprechend musste ich mir Rat holen. In diesem Fall: Chifuyu! Und Baji. Na ja, er hatte sich einfach an seinen Kumpel geheftet und mit zum Treffpunkt gekommen. Und nun saß er Augen rollend neben uns und hörte meinen Plan an den Chufuyu bereits als "dumm" abstempelte.

"Anstelle hier die Schwuchtel zu spielen und zu versuchen den hässlichen Arsch von Kisaki zu ficken, sollten wir uns lieber überlegen wie wir ihn töten können und dabei am einfachsten wegkommen." Bajis Rat. Na ja, ob das so einfach wäre? Ihn zu töten. Das war eigentlich mein Auftrag, den hatte Naoto mir gegeben. Aber ich konnte ihn nicht töten. Besser gesagt: Ich will ihn nicht töten. Zu beginn gefiel mir das Spiel, die Rache inzwischen waren dann da doch Hemmungen, oder?! Obwohl, ihn dazu bringen sich in mich zu verlieben und ihn auf diese Weise fertig machen war ja auch ganz schön übel, oder? War der Tod dann vielleicht die humanere Alternative?!

"Wir können ja Fotos von ihm machen wie er mit Kerlen rummacht und sie dann Ausdrucken und überall in Tokio aufhängen." Chifuyu lachte verschwörerisch, während Baji grinste. "Lustige Idee, aber sind wir doch mal ehrlich, wer will dem schon hinterher laufen und bei so etwas filmen? Ich ganz bestimmt nicht." Ich hingegen seufzte. "Leute, das hilft mir nicht. Ich brauche Tipps wie ich ihn von Hina ein für alle Mal abwenden kann. Ich will das er von mir  besessen ist!" "Hanagaki. Willst du das wirklich? Er hat in seiner Besessenheit Hinata mehrfach umgebracht. Was glaubst du wäre bei dir anders?" Eine gute Frage die Baji mir stellte, doch ich wusste eine Antwort: "Erstens: Ich würde es vielleicht schaffen seine momentane Schwäche auszunutzen und ihn zu erziehen. Und Zweitens: Sollte es mir doch nicht gelingen, sterbe ich lieber selbst als das Hina noch einmal etwas passiert!"

Oh, klang ich gerade cool? Denn die beiden schauten mich gerade so an. Es fühlte sich an wie Minuten, doch waren vermutlich nur ein paar Sekunden. Baji seufzte, zuckte mit den Schultern. "Und wie sollen wir dir helfen?" "Ich würde mir einfach nur wünschen das ihr mich unterstützt in dem was ich mache. Vor allem aber müsst ihr mir helfen das ich in Kisakis Augen so etwas wie ein Held oder so werde. Vielleicht verknallt er sich dann ja so richtig in mich." Chifuyu erhob eine Augenbraue. "Fuck. Kisaki ist keine Disneyprinzessin. Du musst das anders machen. Du hast doch erzählt das da etwas komisches zwischen Hanma und Kisaki war. Vielleicht solltest du dir Hanma mal genau ansehen und sein  Verhalten kopieren.  Anscheinend steht er ja drauf." Erneut ein knurren. Dieses Mal war es Baji der sich zu Wort meldete. "Ihr seid echt alle beide total verkalkt. Nichts da Hanma. Überlegt doch mal. Kisaki kann sich an gar nichts aus der Vergangenheit erinnern. Wieso erzählst du ihm nicht, das ihr beide ein Paar seid." Stille. Verwundert und schockiert schauten wir den Schwarzhaarigen an. "Nein, das geht doch nicht. Ich habe Kisaki doch schon etwas von Hina erzählt und keine Ahnung, ich... ich weiß doch gar nicht. Ich meine..." "Alibifreundin. Sag ihn das sie das für dich ist. Immerhin bist du in einer Gang, sie würden dich dafür kalt machen." Was zum? Baji klang da so professionell drin. Dachte er etwa? "Klingt ja so als wäre das mal dein Plan, Baji!", sagte schon Chifuyu und wurde mit einem Kissen abgeworfen. "Schnauze!"

Die beiden alberten herum und ich saß einfach nur so da. Ich sollte Hina verschweigen, beziehungsweise so tun als würde ich sie nur benutzen? Ich sollte demnächst mit einem Jungen Händchen halten, ihn vielleicht küssen? Ich sollte Jemanden eine Lüge auftischen, der sich im Moment in einer schutzlosen Situation befand? Und ich musste gut Lügen. Ich musste aufpassen mich nicht weiter zu verstricken. Jetzt war Kisaki noch schwach und fraß mir aus der Hand. Doch umso besser es ihm ging, umso mehr würde er mich auch noch hinterfragen. Und dann war da noch dieser Hanma. Ich musste ihn los werden. "Baji. Ich habe eine Bitte."


Weitere drei Wochen sind vergangen und ich machte mich an meinen Plan. Doch ich wollte es anderes machen. Einfach rein stürmen und ihm sagen das wir eigentlich ein Paar waren, war mir zu viel und zu seltsam. Das würde Kisaki sofort durchschauen. Ich musste reifer denken, erwachsener! Denn ja, ich bin ein Mann Mitte zwanzig und irgendwie schien sich mein Gehirn immer meinem Alter in der Vergangenheit anzupassen. Vielleicht lag es daran das ich selbst im Erwachsenenalter kaum Erfahrung mit Liebe, Sex und Verführung hatte. Doch ich musste alles raus holen was ich konnte. Ich konnte dafür sorgen das sich Kisaki in mich verliebt!

Ich hatte in den letzten Wochen schon gut aufgetrumpft. Ich hatte ihn zu Nachuntersuchungen in der Klinik begleitet, unternahm viel mit ihm, verteidigte ihn wenn uns einer seiner Mitschüler begegnete, hielt ihm einen Schirm über den Kopf wenn es regnete, oder war an sich einfach Mega aufmerksam. Ich hörte zu, stellte viele Fragen und brachte mich mit ein. Ja, irgendwann waren wir wirklich gute Freunde. Na ja, zumindest aus der Sicht des Bebrillten. Ich hingegen konnte es immer noch gut differenzieren. Es war seltsam, denn ich konnte mittlerweile meine Masken wechseln. Wenn ich mit Kisaki zusammen war freute ich mich ihn zu sehen, sagte nichts unangebrachtes mehr und die Lügen flogen mir nur so über die Lippen. Kaum war ich von ihm getrennt spürte ich noch immer diesen Hass in mir, hasste mich sogar selbst dafür mich mit ihm treffen zu müssen, und zu gleich hasste ich mich dafür das ich gerade einen eingeschränkten Jungen so verarschte. Es war ein Gefühlschaos, welches ich nur Baji und Chifuyu an vertrauen konnte. Ja, inzwischen konnte sich sogar Baji, den ich sogar Keisuke nennen durfte (es aber nur selten tat, Gewohnheiten ändern sich wohl nicht so leicht), gut vertrauen und zählte ihn zu meinen Freunden. Ihn mit meiner Bitte zu belasten tat mir sogar ziemlich leid, doch er tat es immer mit einem Schultern zucken ab, und sagte meist: "Was getan werden muss, muss getan werden. Außerdem bin ich der Einzige von uns drei der das schafft."


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