Zwei gegen einen

101 7 0
                                    


Der Schlag gegen meinem Kopf war fest, doch ich konnte ihn noch ein wenig ab dämpfen, in dem ich mich leicht zur Seite drehte. So konnte ich dem geplanten, deutlich festeren Schlag ausweichen. Jetzt wo ich in Sicherheit war, sah ich das mich ein blonder Typ aus dem Hinterhalt mit einem Backstein versuchte an zu greifen. Feige. "Was soll das du kleiner Pisser?! Willst du dich wirklich mit mir anlegen?!", schrie ich ihn an. Dieser Baji. Damit hätte ich rechnen sollen, denn der Typ war ein linkes Schwein. Er neigte offensichtlich zu solch hinterhältigen Attacken. Und ich war auch noch so dumm und fiel darauf rein. Idiot. Ich setzte zum Schlag an, zuerst wollte ich den Blonden aus dem Weg räumen. Und ja, meine Faust verpasste dem Pilzkopf einen ordentlichen Hieb. Der Junge taumelte zurück, ich huschte hinterher, wollte sofort nachlegen, doch Baji mischte sich ein. Der fing an mich zu treten, schwang sein Bein sogar so hoch, das er mir einen Tritt in die Nieren gab. Autsch. Auch hier musste ich kurz in die Schonhaltung gehen, fixierte dann aber wieder den Blonden, um ihn ebenso einen heftigen Faustschlag in den Magen zu geben. Der Kleinere war schwächer als Baji, allerdings sollte ich ihn nicht aus den Augen lassen. Erneut wollte ich auf ihn los gehen, da packte mich der Langhaarige von hinten. Er schob seine Arme unter den meinen durch, fixierte mich somit an den Schultern. "Jetzt, Chifuyu!", rief er ihm zu. Der Jüngere griff in seine Jacke, schien aber zu stoppen. Er zog seine Hand aus der Jackentasche hinaus ohne etwas gegriffen zu haben, viel lieber fing er an mich mit Faustschlägen im Gesicht und Bauch zu bearbeiten.


Dieser Ort. Ausgerechnet hier her hatte mich Kisaki gebracht?! Noch immer zitternden meine Fäuste. Ich wusste nicht was ich sagen, oder tun sollte. Es schien sich alles in mir zu drehen, die Welt um mich herum verschwamm. Immer wieder versuchte ich mich zu ordnen und zu ermahnen. 'Schlag ihn nicht, schlag ihn nicht!', sagte ich in meinen Gedanken wie ein Mantra. Irgendwann kam er mir jedoch nah, legte eine Hand auf meine Schulter. "Takemichi? Ist alles in Ordnung?" Hörte ich ihn sagen. Jeder hätte wohl gesagt das sein Gesicht etwas fürsorgliches an sich hatte, doch ich sah nur das Gesicht eines Mörders. Ich atmete laut ein und aus, noch immer ruhte seine Hand auf meiner Schulter. Und dann holte ich aus. Ich schlug seinen Arm von mir weg, mein Gesicht verzerrte sich voller Zorn. "Fass mich nicht an!", brüllte ich ihn an. Und schon gleich zuckte er zusammen. "Takemichi. Was hast du denn?" Er war verwirrt, doch das war mir egal. Viel lieber ging ich auf ihn zu, packte ihn am Kragen. "Scheiße! Du bist so ein..!" Ich musste stoppen, ich hätte wohl nur etwas falsches gesagt. Wobei, wäre es falsch gewesen?

Kisaki war noch ein Kind, das wusste ich. Dennoch hatte selbst dieses Kind schon genug Unsinn getrieben und war kurz davor gewesen Menschenleben zu zerstören. Und wie er sich im Erwachsenenalter benahm, davon wollte ich gar nicht erst anfangen. Ohne weiter nach zu denken hatte sich meine andere Hand wieder zur Faust geballt, mit ordentlich Schwung zimmerte ich ihn eine, sodass ihm die Brille von der Nase fegte. Ich sah wie er sich vor Schmerz ins Gesicht fassen wollte, drohte sogar nach hinten zu kippen, doch ich hielt ihn mit voller Kraft am Kragen. Erneut holte ich aus und schlug ihm ins Gesicht.


Mein Gesicht war inzwischen taub, Blut lief mein Kinn entlang, vermutlich war meine Lippe aufgeplatzt. Mein Bauch tat weh, und in die Eier hatte mir der kleine Mistkerl auch getreten. Was sollte ich tun? Weiter da stehen und es mir gefallen lassen? Ich spürte wie die Kraft langsam zurück kehrte, das tat sie immer. Keine Ahnung warum, doch immer wenn ich mich in einer solchen Situation befand kehrte eine unbändige Kraft in mir zurück. Man nannte mich Shinigami oder auch Zombie. Beides stimmte irgendwie. Denn auf einmal fand ich die Kraft, ich hüpfte etwas hoch, in der Luft verlagerte ich das Gewicht nach vorn, machte einen Buckel und schon ließ Baji los, rollte über meinem Rücken über mich rüber und landete unsanft auf den Typen den er Chifuyu nannte, welcher mit ihm zu Boden flog.

Kaum waren die beiden auf dem Boden angekommen packte ich den Schwarzhaarigen an seinem Kopf, mit Schwung zog ich ihn zurück, ehe ich ihn mit voller Kraft gegen den Schädel des Blonden schlagen ließ. Anschließend trat ich Baji in die Nieren, fegte ihn von dem Körper des kleinen Pissers, um mich gekonnt auf den Schritt Chifuyus zu stellen. Dieser fing sofort an zu Jammern und zu heulen, doch ich drückte noch fester zu. Erst jetzt sah ich was am Boden lag und offensichtlich aus der Tasche des Jüngeren flog. Ein Taschenmesser! Er schien meinen Blick gesehen zu haben, weshalb er danach greifen wollte, doch ich war schneller. Ruck zuck hatte ich das Messer in der Hand und kniete mich auf den Kerl.

Baji war inzwischen wieder zu sich gekommen, wollte mich eigentlich angreifen, doch sah dann die Klinge an der Kehle Chifuyus. "Ich würde sagen du steigst jetzt auf den Motorrad und fährst weg, wenn du es nicht tust, wird es dem Kleinen ganz schön schlecht ergehen.", sagte ich lachend und grinste ihn breit an. Zuerst wollte er mich angreifen, doch als ich das Messer gegen den Hals presste, merkte er das ich ernst machte. "Wenn er ins fünf Minuten nicht um die Ecke kommt, komme ich zurück und brech dir das Genick!", drohte er mir und schaute noch einmal zu Chifuyu. "Ich schaff das schon!", versprach dieser und nur langsam entfernte er sich vom Platz.

Ich schaute Baji dabei zu, wie er auf seinem Bike um die Ecke bog. An sich hätte ich ihn gehen lassen sollen, doch ohne Strafe würde er mir jetzt nicht mehr entkommen, hinzu war das Risiko zu hoch das die beiden mich schnell wieder einholen würden und dann hätte ich vielleicht nicht mehr so viel Kraft. Also entfernte ich das Messer von Chifuyus Hals und rammte es ihn dafür in die Hand. Das Messer stach sauber durch das Fleisch durch. Mit einem Ruck entfernte ich es, um erneut in den Oberarm ein zu stechen. Chifuyu schrie unter mir, versuchte sich zu wehren, doch erschien kraftlos. "Heul nicht, du stirbst nicht daran.", sagte ich trocken und steckte das Messer ein, ehe ich es in meine Jackentasche steckte. "Richte Baji aus, das ich ihn die Nüsse abschneide wenn er noch einmal versucht mich anzugreifen." Dann stieg auch ich auf mein Bike und fuhr davon.

Knock outМесто, где живут истории. Откройте их для себя