Kapitel 3

39 10 6
                                    


„Schneefall!" Schattenpfote rappelte sich auf. Die Kätzin war eine Kriegerin des EichenClans gewesen, bis sie von einem Dachs ermordet wurde. „Schattenpfote" Er neigte den Kopf. „Was ist los, das der BaumClan einen Schüler wie mich aufsucht?" Der Blick der hübschen Kätzin verfinsterte sich. „Du wurdest für eine lange Reise ausgewählt." Schattenpfote unterbrach sie. „Aber warum? Was, wenn ich garnicht will?" Schneefall sah ihn wütend an. „Dann ist das eben so", fauchte sie. Plötzlich ertönten viele Stimmen, sie alle sagten das selbe. „Hüte dich vor der Nacht, junger Schüler, denn sie wird Tod mit sich bringen. Wo das Wasser unendlich erscheint werden nur fünf Katzen den Mut haben, die Weide vor dem Untergang zu bewahren." Schattenpfote lief ein kalter Schauer den Rücken herunter. Schneefall schaute ihn an. „Gehe Richtung Süden, dort wirst du finden, was dich erwartet", miaute sie leise. Als sie sich schon anfing aufzulösen, trat eine weitere Kätzin, hellgrau getigert, aus dem Schatten und flüsterte: „Ihr trefft euch bei den vier Clan-Bäumen!"

Erschrocken fuhr Schattenpfote aus dem Schlaf. Er zitterte. Er versuchte sich einzureden, dass es nur ein Traum war. Doch das klappte nicht so recht. Draußen ging gerade die Sonne auf. Wenn er zu den vier Clan-Bäumen gehen wollte, musste er sich beeilen, bevor sein Training begann. Aber er würde nicht gehen. Oder doch? Sein Kopf sagte Nein, es würde gefährlich werden, zu gefährlich. Doch sein Bauch sprach eine ganz andere Sprache. Vor dem Bau der Schüler regten sich schon die ersten Katzen. Jetzt war er auserwählt, jetzt war seine Chance! Wenn Schattenpfote gehen würde, würde sich vieles ändern. Plötzlich durchflutete ein Energiestrom seine Pfoten. Schattenpfote sprang auf. Er würde gehen! Bevor jemand ihn daran hindern konnte, war er aus dem Lager gerannt. Kühle Morgenluft schlug ihm entgegen. Er hatte sich weder geputzt, noch hatte er etwas gefressen. Doch dafür war keine Zeit. Der Schüler rannte aufgeregt zur Brücke, die ihn über den Fluss führte. Das Problem am Territorium des EichenClans war, das ein Fluss das Territorium in zwei Teile teilte, an der Grenze ein See war, der dann allerdings in die Schlucht rauschte, die die Grenze zwischen EichenClan und BirkenClan bildete. Schattenpfote lief eilig an der großen Eiche und dem See vorbei. Demnächst würde hier eine Patrouille sein, er musste sich beeilen! Er rannte zu dem Zweibeinerweg, der ihn zu den vier Clan-Bäumen führte. Es war schon deutlich Vormittag, als er endlich ankam. Sofort schlug ihm LindenClan-Geruch in die Nase. Ein Krieger und ein Schüler standen eng aneinandergedrückt neben der Linde. Auf einem unteren Ast der Birke saß ein großer, älterer Schüler und starrte ins Leere. Unter ihm saß eine Schülerin. „Tschüss Blattpfote, pass auf dich auf!", rief sie, dann verschwand sie zwischen zwei anderen Birken im BirkenClan-Territorium. Dann knackte es an der Grenze des FichtenClan-Territoriums. Ein junger, orangeroter Schüler stolperte aus einem Busch. Der LindenClan-Schüler schnaubte belustigt. Der FichtenClan-Schüler sah wirklich zerzaust aus, doch man musste ja nicht gleich lachen! „Hallo, mein Name ist..." Der LindenClan-Krieger unterbrach ihn genervt. „Wir sollten los, zum kennenlernen und jagen ist später noch Zeit!", fauchte er unwirsch.

WarriorCats - Schattenpfotes ReiseWhere stories live. Discover now