Kapitel 33

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Schattenpelz schlief schlecht. Die goldene Katze, die ihn vor Nachtmond gewarnt hatte, sprang in seinem Traum mit ausgefahrenen Krallen auf ihn zu und zischte zornig, dass er noch sehen würde, was er davon hatte, ihr nicht geglaubt zu haben. Aber er hatte ihr doch geglaubt! Schattenpelz wich der Katze aus uns schaute ihr kurz in die Augen. Es war eine Kätzin. Als die beiden herumwirbelten, um weiterzukämpfen, erschien eine beigefarbene Kätzin mit braunen Tupfen. Die Goldene stoppte. „Hellzweig!" Die Augen der getupften Kätzin verfinsterten sich. „Er kann doch nichts dafür, Hummelstern!" Schattenpelz spitzte die Ohren. Das war also die alte Anführerin des WeidenClans, von der Apfelstern erzählt hatte! „Er hat nicht auf mich gehört! ...", rief die goldene Kätzin. Doch sie wurde von Hellzweig unterbrochen. „Du hast behauptet, Nachtmond  würde Unglück über den Clan bringen! Dabei werden ihre Jungen dem Clan helfen!" „Ohne sie wären Apfelstern, Rosenfell, Blaustreif und ein paar andere nie gestorben!" Schattenpelz sah, wie die Lichtung, auf der er sich befand, auflöste. Er wachte auf.

Erst trat der Tigerkater etwas Moos von sich, dann richtete er sich auf. Nachtmonds Junge! Die hatte er echt vergessen! Wann würden sie wohl kommen? Draußen waren aufgeregte Stimmen zu hören. Schattenpelz machte sich auf den Weg und sah, was die Katzen so nervös machte: Ein Zweibeiner nährte sich dem Lager. „Schnell, Graupfote, Fleckenpfote, Stachelpfote, versteckt euch! Er darf euch nicht bekommen!", rief Wuschelfell. „Das ist peinlich! Was sollen die anderen bloß denken?", miaute Stachelpfote. Schattenpelz stellte sich neben Blattkralle. „Was sollen wir tun?", murmelte dieser vor sich hin. Die Katzen fingen langsam an, in ihren Bauten Deckung zu suchen. Als nur noch Nachtmond und Drosselflug waren zusehen, als der Zweibeiner das Lager betrat. Schattenpelz hörte Blattkralles keuchenden Atem, als der Zweibeiner nach Drosselflug griff. Doch er hatte nicht mit Nachtmond gerechnet, die ihre langen, scharfen Zähne in sein Bein bohrte. Der Zweibeiner quiekte auf und schlug nach der schwarzen Kätzin. Aber Nachtmond war schneller, rollte sich weg und schnappte nach der Pfote ihres Gegners. Drosselflug floh in den Kriegerbau. Die Kätzin baute sich bedrohlich vor dem Zweibeiner auf. „Lass uns in Ruhe!" Silberstern schoss aus seinem Versteck. „Nachtmond, er ist gefährlich!", rief er besorgt. Die Kätzin ignorierte ihn und schlug den Zweibeiner in die Flucht. Der Clan jubelte. Silberstern sah stolz zu seiner Gefährtin. „Ihr werdet sehen, Nachtmond ist uns treu ergeben." Schattenpelz fing Fuchsfells Blick auf. Der orangerote Kater schaute nervös. Der dunkelgraue Tigerkater stieß Blattkralle an und nickte in Fuchsfells Richtung. Die Beiden liefen zu ihrem Freund. „Habt ihr ihre Bewegung gesehen? Nachtmond ist zur Seite weggesackt, ihre Jungen scheinen demnächst zu kommen!" Schattenpelz bemerkte, dass die ehemalige Anführerin der schwarzen Streuner wirklich stöhnend auf der Flanke lag. „Vielleicht sollten wir Barschflosse Bescheid sagen!", flüsterte er. Blattkralle machte sich auf den Weg, den Heiler zu holen, Schattenpelz und Fuchsfell schlichen unauffällig zu Silberstern hinüber. „Wir glauben, Nachtmond..." „Ach du heiliger BaumClan!", unterbrach sie der silberne Anführer aufgeregt. „Es stimmt!" Auch Barschflosse traf nun ein. Der Clan hatte sich zum Glück verstreut, niemand achtete auf die gebärende Kätzin. „Sie kommen!"

WarriorCats - Schattenpfotes ReiseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt