Kapitel 22

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„Ich scher mich nicht um deine Zeit!", knurrte sie. Silberkralles Augen funkelten mordlustig. „Und ich mich nicht um dich." Baumschatten stellte sich geschockt zwischen die beiden kampflustigen Krieger. „In was soll das ausarten? Einen weiteren Kampf?" Schattenpfote drückte sich ängstlich an den Boden. Er war der einzige Schüler! Er war den Kriegern deutlich unterlegen und in einer Menge wütender Krieger zu stehen, machte ihn nervös. Er wollte da nicht reingezogen werden! Zum Glück lief Wellenkralle in Richtung Lager. „Kommt einfach mit oder schlagt dort Wurzeln!", knurrte er genervt. Schattenpfote folgte ihm erleichtert, einen Grund zu haben, warum er wegging. Verdutzt liefen die Krieger ihnen hinterher. Es sah aus, als hätten sie ihren Streit plötzlich vergessen. Im Lager angekommen, war die andere Patrouille schon da. „Ihr habt sie gefunden!", rief Apfelstern erfreut. Adlerfang knurrte nur und verschwand im Kriegerbau. Besorgt lief Wellenkralle hinterher. Schattenpfote schaute sich nach den anderen Schülern um. Wollpfote, Kleinpfote und Drosselpfote standen zusammen. Warum gab sich Wollpfote mit solchen Mäusehirnen ab? Fuchspfote und Blattpfote aßen am Frischbeutehaufen. Schattenpfote gesellte sich mit einer Meise zu ihnen. „Gut gemacht!", miaute Blattpfote fröhlich. Fuchspfote schaute allerdings besorgt drein. „Die Streuner haben lange nicht angegriffen, vielleicht tun sie es heute und..." „Ach was! Ist doch gut!", unterbrach ihn Blattpfote. Wütend schaute der orangerote Kater zum Lagereingang hinüber. „Sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt." Schattenpfote schaute zu dem Kater hinüber, der vorhin mit Fuchspfote auf Patrouille gewesen war. „Koboldohr. Eigentlich nett, aber Drosselpfotes und Kleinpfotes Vater halt", meinte Fuchspfote. Blattpfote schmollte. „Meine Mentorin ist ihre Mutter, aber sie ist total nett!" Schattenpfote schüttelte genervt den Kopf und sagte: „Könnt ihr mal aufhören, euch immer zu streiten?" Entschuldigend senkte Fuchspfote den Kopf. Plötzlich kullerte ein Fellbündel gegen die drei Schüler. Stacheljunges und Fleckenjunges kämpfen wieder. Wuschelfell schnaubte zornig. „Passt auf, wo ihr hinrollt! Als Nächstes trefft ihr den Frischbeutehaufen!" Fleckenjunges zuckte zusammen. „Entschuldigung, Mama!", quietschte er. Stacheljunges packte einen Stein, der am Boden lag. „Der Frischbeutehaufen sollte lieber aufpassen!" Schattenpfote begann zu schnurren. Junge waren echt süß! Die beiden Brüder rollten weg. Der Schüler fragte sich, wo Graujunges wohl wieder war. In dem Moment entdeckte er sie abseits und allein. „Ich gehe mal zu Graujunges. Sie könnte etwas Aufheiterung vertragen!", miaute er seinen Freunden zu. Fuchspfote nickte nur abwesend. „Hey, Graujunges!" Die graue Kätzin sah auf. „Wann wirst du eigentlich Schülerin?", fragte Schattenpfote sie. Stolz antwortete die Kleine: „Noch diesen Mond!" Überrascht verglich er ihre und Fuchspfotes Größe. Er war der Jüngste der Schüler. Graujunges war wirklich groß! Sie schaute ihn weiterhin an. „Ich kann es kaum erwarten, mit dir zu trainieren! Ich werde dir zeigen, dass ich kämpfen kann!", miaute Graujunges. Sie sprang hoch, vollführte eine Drehung und grub ihre Krallen in den Boden. Dann biss sie hinein. Als Schattenpfote sie loben wollte, wirbelte sie herum und schmiss ihn um. „Du böser Streuner! Ich werde meinen Clan vor dir verteidigen!", rief Graujunges. Der Schüler kicherte und rappelte sich auf. So viel Spaß hätte er beim EichenClan nie gehabt! Plötzlich hörte er, wie jemand das Lager betrat. Als er sich umdrehte, entdeckte er Nacht. Fuchspfote hatte recht gehabt!

WarriorCats - Schattenpfotes ReiseWhere stories live. Discover now