Kapitel 17

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Nachdem Schattenpfote sich das Territorium und das Lager angeschaut hatte, ging er in den Schülerbau. Es war spät und die Sonne verschwand gerade am Horizont. Als er den Bau betrat, sah er nur Blattpfote. Doch dann wurde er unsanft angerempelt. Schattenpfote wirbelte herum und blickte in Drosselpfotes Gesicht. „Pass doch auf!", fauchte der graubraune Schüler wütend. Schattenpfote wollte gerade etwas erwidern, da sagte Drosselpfote noch etwas: „Du hattest echt Glück mit deinem Mentor. Silberkralle ist die beliebteste und begabteste Katze des ganzen Clans!" Ein bisschen stolz ging Schattenpfote zum Nest neben Blattpfote. Kurz danach war er schon eingeschlafen.

Er blinzelte ins Licht und gähnte. Die Nacht war traumlos gewesen. Neben Schattenpfote schreckte Blattpfote hoch. „Schattenpfote!", stotterte er. „Der BaumClan hat mir einen Traum geschickt! Ich glaube, die schwarzen Streuner werden heute angreifen!" Schattenpfote streckte sich. „Ist doch gut! Dann können wir ganz schnell unser Können zeigen!", miaute der Tigerkater. Blattpfote schüttelte ängstlich den Kopf. „Heute werden Katzen sterben." Schattenpfote ging etwas beängstigt hinaus und nahm sich eine Maus. In der Nähe sprangen zwei junge Kater herum. Der eine hatte schwarz-weiß geflecktes Fell, der andere graues. Der graue Kater war überlegen und drückte den kleineren auf den Boden. „Hahahar, ich bin Stachelstern und werde dich töten, du elender Streuner!", rief er. Der Untere trommelte mit seinen kleinen Pfoten gegen den Bauch des Jungen. Eine graue Kätzin kam auf Schattenpfote zu. „Das sind meine Jungen, Stacheljunges und Fleckenjunges. Eigentlich habe ich noch eine Tochter, aber die ist gerade verschwunden. Hast du sie gesehen?" Eine winzige Kätzin, die genauso aussah wie ihre Mutter, zwickte in Schattenpfotes Bein. „Graujunges, so geht man nicht mit Gästen um! Wo warst du?", fragte die Königin. Graujunges reckte den Kopf. „Ich habe Adlerfang einen toten Schmetterling gebracht! Den habe ich selbst gefangen!", piepste sie. „Du bist noch keine Schülerin!" Die Mutter der kleinen Kätzin stieß ihre Tochter sanft mit dem Schweif an. „Komm, wir gehen zu deinen Brüdern!" Doch Graujunges bewegte sich nicht. „Ich mag erst den Schüler fragen, wie es so ist, zu jagen oder zu kämpfen!", meinte sie trotzig. Schattenpfote schnurrte belustigt. „Man fühlt sich frei und wie eine richtige Katze. Ist ist einfach wunderbar, den Wind auf seinem Pelz zu spüren, während man ein Beutetier verfolgt! Und beim Kämpfen kann man richtig zeigen, was man draufhat!", antwortete er. Graujunges schaute bewundernd zu ihm hoch. „Ich kann es kaum erwarten, eine Schülerin zu sein!", miaute sie und trottete langsam zu Stacheljunges und Fleckenjunges, die mittlerweile mit einem Moosball spielten. Schattenpfote dachte fröhlich an seine Zeit als unbeschwertes, kleines Junges zurück. Damals hatte er seinem Vater immer wieder Moos in den Weg gelegt, als er in die Kinderstube kam. Häufig war Dunkelnase hingefallen und hatte sich gespielt entrüstet wieder aufgerichtet. Aber immer war er danach voller Moos gewesen. Silberkralle rief ihn. „Schattenpfote, ich zeige dir eine Jagdtechnik, die der WeidenClan sich ausgedacht hat! Die kannst du mit Sicherheit noch nicht!" Er lief zu seinem Mentor und zusammen mit Fuchspfote und Möwenflug gingen sie aus dem Lager. Fuchspfote lief neben Schattenpfote und versuchte ihm etwas zu sagen. „Schattenpfote..."

WarriorCats - Schattenpfotes ReiseWhere stories live. Discover now