Kapitel 28

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„Zuallererst will ich klarstellen, dass nur ich Nacht angreifen darf. Wer sie trotzdem angreift, wird verbannt!" Sofort war alles mucksmäuschenstill. Silberkralle genoss es, im Mittelpunkt zu stehen. „Nun legen wir die Steine, wer zweiter Anführer wird." Vorsichtig hob Schattenpelz schonmal einen Stein auf. Möwenflug, Wachtelfeder und Adlerfang gingen nach vorne. Stachelpfote murrte: „Wie gerne wäre ich schon Krieger." Drosselflug beschwerte sich lauthals darüber, dass man als zweiter Anführer schonmal einen Schüler gehabt haben musste. Schattenpelz legte seinen Stein sofort neben Adlerfang. Trotzdem hatte Möwenflug später am meisten Steine. „Möwenflug, du wirst einen hervorragenden zweiten Anführer abgeben!", verkündete Silberkralle und sprang vom Krallenstein. Schnurstracks lief er zu Barschflosse. „Ich..." „Nein, Silberkralle, ich muss hierbleiben. Nehme dir einen Krieger mit zur vielblättrigen Palme. Wenn die Streuner angreifen, braucht der WeidenClan mich hier." Zornig lief Silberkralle auf Schattenpelz zu. „Du kommst mit, keine Widerrede!" Überrascht stotterte der junge Krieger:„G-gut." „Wir brechen morgen in aller Frühe auf", meinte der zukünftige Anführer mit einem befriedigten Unterton. Schattenpelz' Bauchgefühl wurde stärker, dass Silberkralle ihn nur ausgenutzt hatte. Der silberne Tigerkater hatte ein Geheimnis, dass Schattenpelz lüften musste. Doch vorerst teilte er sich mit Graupfote ein Kaninchen. „Warum ist Apfelstern nur gestorben?", jammerte sie mit Tränen in den Augen. Schattenpelz drückte sich enger an sie und ärgerte sich, dass sie nur so wenig Zeit im selben Bau hatten verbringen konnten, bevor er zum Krieger ernannt worden war. 

Am nächsten Tag starteten Schattenpelz und sein ehemaliger Mentor, sobald die Sonne ihre ersten Strahlen in das Territorium des WeidenClans geschickt hatte. Sie liefen eilig zum Grenzbach. Diesen liefen die beiden entlang, bis sie an dem Wassernest der Sonne ankamen. So nah war Schattenpelz der Wassermasse noch nie gekommen. Eisiges Wasser umspielte seine Pfoten. Silberkralle führte ihn zu einem riesigen Fluss. Es war bereits Nachmittag, als sie dort ankamen, also jagten sie erst etwas. Nach der warmen Mahlzeit ging es weiter, über eine Menschenbrücke. Schattenpelz sah, wie unter ihm, im Wasser, ein Fisch hochsprang. Die glitschige Haut des Wassertieres glänzte hell in der Sonne. Auf der anderen Seite angekommen, mussten sie nur noch ein kleines Stück laufen, dann waren sie bei einer kleinen Palme mit hunderten von Blättern angekommen. „Wow", war das einzige, was Schattenpelz rausbekam. Es war bereits dunkel. Silberkralle legte sich in eine Mulde vor der Palme und schlief ein. Schattenpelz versuchte sich im Sand einzugraben, damit er nicht komplett ungeschützt dalag. 

Am nächsten Morgen stupste ihn Silberkralle, nein Silberstern, an. „Ich habe meine neun Leben erhalten, wir können gehen. Ab jetzt muss mich jeder Silberstern nennen!", miaute der Anführer. Schattenpelz achtete nicht auf den Rückweg. 

Als sie schon fast wieder beim Lager angekommen waren, miaute Silberstern plötzlich: „Warte hier, wehe du folgst mir! Ich komme gleich zurück!" Schattenpelz nickte, folgte dem Anführer aber trotzdem mit Abstand über eine Brücke ins Territorium der schwarzen Streuner. Der Kater schaute sich suchend um und lief schließlich zwischen mehrere Büsche. Schattenpelz versteckte sich hinter einer Brombeerhecke. „Ich bin jetzt der Anführer. Unser Plan ist aufgegangen. Wie geht es den Jungen?" Silberstern hatte dies miaut und der Krieger konnte sich kaum verkneifen, zu ihm zu gehen und zu fragen, welche Jungen er meinte. Eine bekannte Stimme antwortete ihm. Es war Nachts Stimme.

WarriorCats - Schattenpfotes ReiseWhere stories live. Discover now