Kapitel 15

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Nervös schielte Schattenpfote zu den Anderen hinüber. Blattpfote scharrte im Gras. Die dunkelgraue Tigerkätzin neigte den Kopf. „Könntet ihr uns zu unserem Lager begleiten?" Zögerlich ging Wellenkralle hinter der Patrouille her, die Schüler folgten. Langsam wurde Schattenpfote wirklich aufgeregt. Der graubraune Schüler musterte ihn grimmig. „Dafür, dass ihr unseren Clan retten sollen, sehen die ziemlich mickrig aus!" Die kleinere Kätzin fauchte den Kater wütend an. „Sie haben eine lange Reise hinter sich!" Die Tigerkätzin lief eilig zu einem Graben. Hatten beide Katzengruppen, die hier lebten, Gräben als Lager? „Ich bin Adlerfang", stellte die dunkelgrau getigerte Kätzin sich vor. Sie schaute sich suchend um. Ein rotbrauner Kater kam auf sie zu. „Adlerfang, wer ist das? Nach Schwarzen Streunern sehen sie nicht aus", miaute er besorgt. „Brandzweig! Ich brauche dringend Apfelstern. Sie sind es!", miaute die Kätzin. Verständnislos starrten die fünf Reisegefährten auf die WeidenClan-Katzen. Der rotbraune Kater rannte zu einer Fläche, die mit hohem Gras bedeckt war. Adlerfang scharrte unruhig im Boden, als könnte sie das Eintreffen des Anführers kaum erwarten. Zwei Katzen kamen mit Frischbeute im Maul durch den Lagereingang hinein. Der große Kater, der sich bis jetzt noch garnicht gemeldet hatte, ging zu ihnen und redete eindringlich auf sie ein. Nun kam Brandzweig mit einem orangerot getigerten Kater zurück. „Darf ich vorstellen mein Vater Apfelstern, der Anführer des WeidenClans", miaute Brandzweig. Der ältere Kater räusperte sich. „Adlerfang, stimmt es, was Brandzweig mir erzählt hat?" Die Kätzin nickte. „Gut, ihr Fünf, könntet ihr mir kurz folgen?", sagte der Anführer zu den Reisegefährten. Er ging voraus zu einem Stein, der aussah, als ob hunderte von Katzen ihre Krallen daran geschärft hätten. „Willkommen beim WeidenClan. Ich denke ihr habt schon von unserem Unglück gehört?", meinte Apfelstern. Blattpfote nickte. „Aber wie ist das passiert?" Der Anführer seufzte schwer. „Meine Vorgängerin, Hummelstern, leitete ihren Clan so, wie es ein perfekter Anführer tun würde. Sie war klug und gerecht und begabt. Eines Tages kam eine kleine Streunergruppe her. Sie sagten, sie würden sich neben unserem Territorium niederlassen. Da sie uns unterlegen waren, erlaubte es Hummelstern ihnen. Doch schon in kurzer Zeit waren sie ums doppelte gewachsen und uns kein Stück mehr unterlegen. An der Grenze kam es immer häufiger zu Streitereien, ein Kater starb. Als Hummelstern mit einer kleinen Patrouille zu der Anführerin der Streunergruppe reiste, stürzten sich die Katzen auf sie. Als alle schwerverletzt dalagen, forderte die Anführerin, Hummelstern ein Leben nehmen zu dürfen, dann würde niemand sterben. Voller Angst ließ sich Hummelstern einmal töten, sie tat es für den Clan. Aber ein paar Tage danach vielen die Streuner in unser Lager ein. Immer häufiger taten sie dies, bis Hummelstern alle Leben verloren hatte. Ich selbst habe auch schon zwei verloren. Wir haben viel Territorium abgeben müssen. Ach, stimmt, eine Sache noch..." Apfelstern senkte die Stimme. Schattenpfote hielt die Luft an. Was kam jetzt? „Hummelsterns neun Leben und meine zwei hat uns die Anführerin der Streunergruppe geraubt. Sie ist eine verdammt gute Kämpferin, unser bester Krieger schafft das nicht!" Wellenkralle gab ein entsetzten Laut von sich. Eins war klar: dieser Clan brauchte eindeutig Hilfe!

WarriorCats - Schattenpfotes ReiseWhere stories live. Discover now