[THREE]

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> Young Folks - Peter Bjorn and John <




"Siehst du, geht doch alles wie geschmiert.", hörte ich meinen Bruder durch mein Handy reden. Wir fuhren ein paar Meter hinter ihm, doch gerade als er diese Worte gesprochen hatte, hielt er ruckartig an, so dass auch Leon eine Vollbremsung durchführen musste. "Merda Filip! Wieso bremst du?", schrie ich schon halb, während sich mein Herzschlag gefühlt vertausendfacht hat. Noch von meinem Schock erholend, wartete ich auf seine Antwort und sah während dessen zu Leon, welcher ebenfalls verwirrt und nun hellwach aussah. Milos hingegen schien die Bremsung nicht einmal mitbekommen zu haben, denn dieser schlief immer noch friedlich in seinem Kindersitz. Das war mir aber auch recht, denn ein quengelndes Kind hätte die Situation jetzt definitiv nicht verbessert.

Kleinlaut hörte ich Filip durch meinen Lautsprecher, "Da war ein Igel auf der Straße...", sagen, als er diesem auch schon auswich, um anschließend weiter zu fahren. Leon tat es ihm gleich, umfuhr den Igel und folgte meinem Bruder. "Oh Mummia ruft an! Ich muss auflegen Luca."
"Aber fahr vorsichtig und nicht so weit voraus!"
"Ja Mama!", waren die letzten Worte welche ich hörte, bevor er auch schon auflegte. Ich sah noch einmal zur Rückbank, um mich zu vergewissern, dass Milos auch wirklich schlief. Doch das tat der Kleine glücklicherweise tief und fest.
"Langer Tag für ihn, huh?", fragte mich der Fahrer, als er seinen Blick für kurze Zeit zu mir wendete. "Augen auf die Straße!", grinste ich ihn an, schmunzelnd drehte er sich wieder zu dieser. "Aber ja, es ist definitiv schon lange nach der Zeit, wo er eigentlich ins Bett muss." Nickend nahm er meine Antwort zur Kenntnis.

"Du scheinst ein gutes Verhältnis zu seinen Brüdern zu haben.", erneut versuchte er ein Gespräch aufzubauen. Eigentlich ganz niedlich. Anscheinend mochte er die Stille, welche sonst zwischen uns hier im Auto herrschte, genauso wenig wie ich.
"Mal mehr, mal weniger", lachte ich leicht. "Milos ist definitiv pflegeleichter als Filip. und das obwohl er 14 Jahre jünger als dieser ist."
Lächelnd sah ich zu dem Jungen hinter dem Steuer, bei welchem nun auch ein Grinsen auf dem Gesicht zu erkennen war. Besonders hervor stachen dabei seine Eckzähne, die schon fast denen eines Vampirs ähnelten. süß.

"Hast du auch Geschwister?", fragte ich ihn schließlich. Schon seit ich ihn mit Milos während des Spiels gesehen hatte, lag mir diese Frage auf den Lippen. Er musste einfach ebenfalls jüngere Geschwister haben, um so schnell das Herz eines 5-jährigen erobern zu können.
"Nur drei ältere Schwestern.", antwortete Leon. Oh dann wohl doch keine jüngeren Geschwister. "Ich verstehe mich zwar gut mit ihneb, aber da sie älter sind, sind sie auch eher ausgezogen. Daher hab ich sicherlich nicht so eine enge Bindung, wie du zu deinen Brüdern.". Bei dieser Aussage musste ich leicht Lächeln, da viele Freunde als auch Bekannte meinten, dass Filip, Milos und ich wirklich unzertrennlich waren. Zwar kam es auch des Öfteren vor, dass wir uns mal nicht ausstehen konnten. Dennoch verbrachten wir den Großteil unserer Freizeit gemeinsam. "Ich habe mir früher immer eine Schwester gewünscht", lachte ich. "Du kannst gerne eine von mir haben!", fiel mir Leon direkt ins Wort, woraufhin ich zu ihm sah. "Lass mich doch aussprechen, man!", lachend sah ich zu ihm, woraufhin er dieses mit einem Grinsen entgegnete. "Nö.".
Mit einem Pokerface sah ich zu ihm, doch er grinste nur vor sich hin, während er sich wieder auf die Straße konzentrierte. "Ich wollte sagen, dass ich mir zwar früher eine gewünscht habe. Mittlerweile aber doch ganz froh bin, keine zu haben."
"Schade, hätte gerne eine abgegeben"
"Deine armen Schwestern!", lachte ich. "Also arm sind sie jetzt nicht gerade, a-".
"Stai zitto!", fiel ich ihm diesmal ins Wort. Grinsend merkte ich, wie kein Wörtchen mehr von ihm kam und lehnte mich zurück in den teuer aussehenden Ledersitz. "Stasi was?", mit einem verwirrten Blick drehte sich der Ältere komplett zu mir um, als wir vor einer Ampel hielten. "Stai zitto.", wiederholte ich meine Worte. "Und was heißt das?", ungeduldig sah er zu mir. Man merkte deutlich, dass es ihn stresste, nicht zu wissen, was ich sage. Trotzdem setzte er die Fahrt fort, als die Ampel auf grün schaltete.

➳ 𝐓𝐈 𝐀𝐌𝐎 | Leon GoretzkaWhere stories live. Discover now