[FOURTY-FIVE]

654 27 1
                                    



> Maroon - Taylor Swift <


Also: keine Beziehung mit Schwimmern eingehen...

"Mach das Ding aus...", murmelte Nicolo müde in italienisch gegen meinen Kopf. Genervt drehte ich mir zu meiner anderen Seite und versuchte blind nach meinem Handy zu greifen, welches auf dem Nachtisch neben mir lag. Geblendet von dem hellen Display versuchte ich zu entziffern, wer mich überhaupt um diese unmenschliche Uhrzeit mitten in der Nacht anrief. Doch als ich auch nach wenigen Sekunden nichts erkennen konnte, nahm ich den Facetime Anruf einfach an - bevor der Anrufer noch auflegte. Ein fröhliches "Lucaaaa!", war von der anderen Leitung zuhören. Ich stöhnte leicht genervt auf, während ich mir meine Augen rieb: "Was Serge?" – "Oh. Haben wir dich geweckt?", fragte der Fußballer nach, woraufhin ich gähnend nickte. "Es ist mitten in der Nacht!", beschwerte ich mich leicht, versuchte aber so leise wie möglich zu machen, so dass Nicolo weiterschlafen konnte. "Also laut dem Internet ist es 7:30 Uhr in Südkorea. Wir dachten da seist du schon wach. Wegen deiner ganzen Wettkämpfe heute und so.", hörte ich ihn reden, woraufhin ich mir kopfnickend mit einer Hand durchs Gesicht fuhr. "Jetzt bin ich ja wach...", murmelte ich, während ich die Decke noch etwas mehr über meinen Körper zog. Doch dies gefiel dem Schwimmer neben mir anscheinend nicht wirklich, so zog er diese direkt wieder zu sich. Leicht genervt hielt ich jedoch an der Decke fest. Ich hatte wirklich nicht gerade das Bedürfnis, dass mich ein gewisser Fußballer nackt über Facetime sehen könnte.

"Nicolò! Ridammi la coperta! [Geb mir die Decke wieder!]", murmelte ich ihm entgegen, woraufhin nur ein Grummeln seinerseits kam. "Wir müssen eh aufstehen. Also Hopp! oder willst du das Frühstück verpassen?", sprach ich weiter auf italienisch zu ihm. Sofort ging sein Kopf hoch und ein kleines Lächeln zierte seine vollen Lippen: "Colazione? [Frühstück?]", bestätigend nickte ich, bevor ich mich wieder meinen Handy zuwendete. Dort entgegnete mit ein verwirrt drein schauendes Serge. "Ist da noch wer bei dir?", fragte er nach, doch sofort winkte ich ab. "Nur Caro. Ich teile mir immer ein Zimmer mit ihr.", klärte ich leicht lachend auf, dennoch blieb der Fußballer misstrauisch. "Und die kann italienisch?", während er weitersprach fiel mein Blick eher hinter mein Smartphone, wo nun Nicolo aufgestanden war und sich streckte. Mit einem Grinsen drehte er sich zu mir, als er meine Blicke anscheinend bemerkte. Doch kurz darauf verschwand er auch schon - ohne ein Wort zu sagen - im Bad.

"Mhh was hast du gesagt Serge?", leicht durcheinander sah ich nun wieder zu dem dunkelhäutigen, dessen Blick mehr als tausend Worte sagte. Er war verwirrt, fast schon enttäuscht wenn man es sagen konnte. "Ach nichts..", murmelte er nur. Nun war ich diejenige, mit dem verwunderten Blick. Zuerst fragt er mich was und dann ist es egal?
"Ich wollte dir eigentlich nur viel Glück wünschen für deine Wettkämpfe heute. Hab gehört heute stehen so einige an.", ein leichtes Lächeln zierte seine Lippen. "Danke Serge!", ehrlich lächelnd sah ich zu ihm, während auch ich mich langsam aufsetzte. Die Decke nun wie ein Handtuch um meinen Oberkörper gewickelt um wenigstens diese Stellen bedeckt zu halten. "Mit wem telefonierst du- oh! Hey Luca! Viel Glück heute. Mach's am besten so wie gestern Abend. Das war einfach nur krass. Wirklich. Den eigenen Weltrekord brechen? krank.", lachend sah ich zu Joshua, welcher nun hinter Serge stand und breit in die Kamera lächelte. "Danke Jo!", bedankte ich mich auch bei ihm, während ich einige meiner Klamotten vom Boden zusammen suchte.

"Ihr habt das Rennen gesehen?", leicht ungläubig wegen Joshua's Bemerkung wendete ich mich wieder den Fußballern zu. "Wir sind auf nem Zimmer mit Leon. Wir kommen nicht drum herum, es nicht zu sehen.", meinte Serge lachend. "Und ich sag's dir. Um 6:30 morgens von diesem ekelhaften Startgeräusch geweckt zu werden ist kein schönes Erlebnis.", ergänzte Jo, was mich lachen ließ: "Ihr habt es wirklich live gesehen?" – "Leon bestand darauf.", grinsend biss ich mir bei dieser Aussage leicht auf die Unterlippe. Schon süß. Irgendwie?
"Aber wirklich unglaublich. War die Zeit, die du geschwommen bist, nicht sogar besonders? Also ich kenn mich im Schwimmsport nicht wirklich aus, aber glaube die hatten irgendsowas erwähnt gehabt..", fragend blickte der dunkelhäutige Fußballer zu mir, woraufhin ich aufgeregt nickte. "Die erste Frau überhaupt, die 100 meter Brust unter 1:04 geschwommen ist.", grinsend tat ich so, als würde ich mich verbeugen, hielt aber die Decke um mich herum sicher fest, so das nichts verrutschte. Erstaunt gab Jo einen lauten Pfiff mit seinen Fingern ab, woraufhin sich Serge zu ihm drehte und erstmal gegen die Schulter seines Teamkollegen boxte. "Aua!", beschwere der Ältere sich, doch sein Kumpel rollte nur mit den Augen. "Ich hab auch Aua in meinen Ohren, wenn du einfach so laut los pfeifst.". Grinsend beobachtete ich beide, wie sie sich wie ein altes Ehepaar benahmen.

➳ 𝐓𝐈 𝐀𝐌𝐎 | Leon GoretzkaWhere stories live. Discover now