[FIFTY-SEVEN]

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> Ready for it...? - Taylor Swift <


Ein schiefes Grinsen zeichnete sich auf Leons Gesicht ab, als er uns auf Krücken entgegen humpelte. Sofort eilten Laura und noch eine weitere Frau - anscheinend seine Mutter, zu ihm. Mit all seiner Familie, sowie seinen Best Buddies um mich herum, fühlte ich mich fast schon Fehl am Platz, weshalb ich lieber etwas in den Hintergrund verschwand. Doch da hatte ich die Rechnung anscheinend ohne den Fußballer gemacht. Gerade von seiner Familie wieder gelöst, kam er schnurstracks auf mich zu. Egal, wie sehr ich mich versucht hatte zu verstecken, Leon hatte mich die ganze Zeit fest im Blick gehabt. Vor mir angekommen sah er zu mir hinab. Sein zuvor etwas schmerzerfüllter Gesichtsausdruck wechselte zu einem leichten Lächeln: "Hi". Grinsend verdrehte ich meine Augen und schlang meine beiden Arme um seinen Oberkörper. Sofort spürte ich, wie auch er, trotz Krücken, die Umarmung fest erwiderte und mich noch mehr an sich zog. "Was verletzt du dich einfach?", murmelte ich leicht gegen seine Schulter, wo mein Kopf ruhte. Ich spürte, wie der Fußballer leicht über meine Worte lachte. "Beschwer dich bei dem Schalker.", antwortete er, bevor er sich von mir löste und mir noch ein letztes Lächeln schenkte, bevor er sich wieder den anderen zuwendete.

"Fährt dich Marius jetzt wieder nach Hause?", nach einigen Minuten, hatte Leon sich wieder unauffällig neben mich gestellt. Nebenbei unterhielt er sich noch mit Sebastian, Lucca, Marius und seinem Dad, welche alle über irgendwelche Fußballthemen fachsimpelten.
Auf seine Frage hin zuckte ich ratlos mit den Schultern: "Bis jetzt hatten wir darüber noch nicht geredet.", antwortete ich und sah kurz zu ihm auf. Auf seinen dunklen Locken hatte er verkehrtherum eine Cap aufgesetzt. Ich würde lügen, wenn ich sagen, dass dies nicht attraktiv aussah. Es sah verdammt gut aus. Und ich hatte keine Ahnung warum. Schließlich ist es nur eine verkehrtherum aufgesetzte Cap. Oder?

"Hast du morgen früh wieder Training?", stellte Leon direkt die nächste Frage. Sein Blick war weiterhin auf seine Gesprächspartner von zuvor gerichtet, seinen Körper hingegen lehnte er nun etwas mehr zu mir. Ich nickte als Antwort. Wieso wollte er das bitte wissen?
"Wenn du willst, kannst auch mit zu mir kommen. Dann musst du morgen früh nicht extra wieder nach Bochum, sondern hast es stattdessen nicht mehr weit.", überrascht von seinem Angebot sah ich zu ihm auf. Zwei braune Augen sahen mir bereits entgegen, so dass ich nicht anders konnte, als zu Lächeln. Dennoch schwirrten mir noch eine Fragen im Gehirn umher: "Musst du nicht wieder nach München?". Der Fußballer schüttelte den Kopf und deutete anschließend unverkennbar auf seinen Fußgelenk, welches schon jetzt dick einbandagiert war. "Hab mit den Mannschaftsärzten abgesprochen, dass ich erstmal hier bleiben darf. Muss dann nur morgen zum Arzt beziehungsweise ins Krankenhaus das abklären lassen und dann sehen wir weiter...", erklärte er. Man merkte deutlich, wie genervt er von der Verletzung war, gegenüber seiner Familie und seinen Freunden wollte er dies sich jedoch nicht anmerken lassen. "Also wenn's für dich kein Problem ist, dass ich mit zu dir komme...", fing ich an zu reden, doch da unterbrach mich der Fußballer auch schon wieder: "Du schuldest mir eh noch was.", ein Grinsen bildete sich auf seinen Lippen, während ich nur mit meinen Augen rollte.

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"Übrigens schön dich wieder zu sehen, Luca!". Ich lächelte freundlich als ich Leon's Vater durch dessen Rückspiegel erkennen konnte. "Freut mich ebenfalls, Herr Goretzka." – "Na! Was hatten wir abgemacht?" – "Konrad meinte ich natürlich! Entschuldigung!", ich lachte leicht und auch der Älteste hier im Auto hatte ein Lächeln auf den Lippen.

Als sich alle irgendwann nach hause verabschiedeten, erzählte ich Marius von Leons Plan. Natürlich konnte dieser nicht anders, als direkt zweideutig zu denkend. So wackelte er anzüglich mit seinen Augenbrauen und machte reihenweise Andeutungen. Grinsend boxte ich ihn dafür leicht, als wir zusammen meine Trainingstasche aus seinem Auto holten.
"Hier, ich glaube das könntet ihr gebrauchen.", verwirrt sah ich zu Leons Kumpel, der mir gerade etwas in die Hand legen wollte. "Oh Stai zitto!", lachte ich und zog meine Hand sofort von ihm weg, so dass er mir die Kondome nicht reichen konnte. "Ich will doch nur, dass ihr auf Nummer sicher geht! Nicht, dass wir hier in 9 Monaten einen kleine Leon oder eine kleine Luca haben!", lachte er, woraufhin er direkt noch einen Schlag gegen die Schulter kassierte. Mittlerweile waren wir wieder auf dem Rückweg zu den anderen. "Wie oft noch, da läuft nix zwischen mir und Leon!", versuchte ich Marius' währenddessen weiter einzuklickern, doch dieser hörte mir erst gar nicht zu, sondern behauptete lieber das Gegenteil: "Red dir das nur weiter ein, Luc'. Red dir das nur weiter ein.", das freche Grinsen provozierte mich nur noch mehr, weshalb ich genervt meine Augen verdrehte und meine Arme vor meinem Oberkörper verschränkte.

➳ 𝐓𝐈 𝐀𝐌𝐎 | Leon GoretzkaTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang