17.

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Stumm stand Jule abseits der Trauernden. Heute war Kians Beisetzung. Nachdem Ava den Befehl gegeben hatte, sie zu erschieße, hatte Kian die Kugel für sie abgefangen. Noch im Krankenwagen verstarb er.
Bisher hatte Jule keine Zeit gefunden, das Geschehene zu verarbeiten. Ständig musste sie irgendwelche Aussagen tätigen und ihre Mutter ließ sie nicht mehr aus den Augen. Nun stand sie hier und konnte nicht trauern.
Die ersten Gäste liefen an ihr Vorbei.
Während des Prozess hatte Ava ausgesagt. Es stellte sich heraus, dass sie sich gegen die vermehrt schmutzigen Geschäfte ihres Vaters gestellt hatte. Eigentlich hätte sie das in Jules Augen direkt sympathisch gemacht. Nur leider hatte sie sich den falschen Partner ausgesucht. Vagin hatte den Ring ihrer Mutter gegen alle nötigen Mittel zum Ruin ihres Vaters gefordert. Mittlerweile war Ava als unzurechnungsfähig erkannt worden und steckte nun in einer Psychatrichen Anstalt.
Nachdem Vagin mehrere Tage nicht gefunden worden war, hatte ihn schließlich das Überfahren einer roten Ampel zur Überführung gebracht.
Es war herausgekommen, dass Vagin Kians Mutter wirklich getötet hatte. Laut ihm war er so erbost darüber gewesen, dass sie ihn das Projekt nicht verkaufen wollte, das er sie vor Wut bei einem Gespräch getötet hatte. Es war absehbar, dass auch er als unzurechnungsfähig erklärt werden würde. Frustrierend das Mörder einfach so davonkamen.
Dummerweise war genau der Tod ihrer Mutter das was Ava von ihrem Vater abgewendet hatte. Als er keine Ermittler auf den Mörder ihrer Mutter ansetzte, aus Angst seine korrupten Geschäfte könnten aufgedeckt werden, wurde Ava verbittert.
Lange stand Jule noch auf dem mittlerweile leeren Friedhof und starte auf das frische Grab. Gedankenverloren spielte Jule mit Kians Ring. Schließlich wandte sie sich ab und ging vom Friedhof.
Hätte sie doch nur gewusst, dass sie beobachtet wurde.

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