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You're the toxic one
I just wanted to survive

"Das Essen schmeckt scheiße." sagt Sebastian und ich, welche angestrengt versucht hat, das Gesicht nicht zu verziehen, muss laut lachen.
"Ja."

Sebastian schiebt angeekelt die Aluschale weg und sieht mich an. "Tut mir leid, ich dachte wirklich, dass das lecker ist."
"Schon okay ist ja nicht deine Schuld. Wie wäre es, wenn wir einfach Pizza bestellen?"
"Gute Idee."

Ich stehe auf und beuge mich runter um die Schale zu nehmen, doch mein Fuß hat sich in der Decke verheddert, weswegen ich mit einem Satz nach vorne knalle und sich mein komplettes Essen auf dem Boden verteilt. Kurz weiß ich nicht wie ich reagieren soll, also beginne ich zu weinen.

"Tut mir so leid wegen dem Teppich ich mache das sofort sauber." schluchze ich und warte darauf, dass Sebastian mich anschreit. Doch er legt vorsichtig die Hände an meine Hüfte und hilft mir hoch.
"Hast du dir weh getan?"
"Nein ich habe den Teppich versaut und das ganze Essen verschwendet. Es tut mir so leid."
"Das ist nicht schlimm. Den Teppich kann man reinigen. Das Essen hat eh wie ausgekotzt geschmeckt."

Durch meinen Tränen hindurch muss ich zitternd lachen und sehe ihn an. Er hält meine zitternden Arme in seinen Händen. "Es ist nicht schlimm." wiederholt er und sieht mich sanft an während ich zitternd versuche Luft zu holen. Er zieht mich an sich und nimmt mich in die Arme.

"Es ist alles okay." sagt er immer wieder doch ich kann nicht aufhören zu zittern, während ich immer wieder „es tut mir so leid" sage.

Im Endeffekt bin ich so erschöpft, dass Sebastian nach Hause geht und ich ins Bett.

"Sieh mal was du wieder angerichtet hast! Du bist zu dumm für alles!" schreit Scott und ich sitze auf dem Boden und wische das Essen vom Teppich. "Jetzt ist wieder der komplette Teppich versaut und wir müssen Geld für einen neuen ausgeben! Das ist alles was du kannst! Unser Geld zum Fenster rauswerfen! Du bist einfach ein nutzloses Stück scheiße!"

Ich hebe meinen Blick und an Scott's Stelle steht jetzt Sebastian. "Hätte ich dich mal niemals geheiratet!"

Schweißgebadet wache ich auf und versuche mein hämmerndes Herz ruhig zu kriegen. Doch dann gucke ich in die Ecke von meinem Schlafzimmer und schreie laut. Scott steht in der Ecke und beobachtet mich. Panisch schalte ich das Nachtlicht an und sehe wieder in die Ecke doch sie ist leer.

Jetzt bricht mein Damm und ich beginne zu weinen während ich mir die Seele aus dem Leib schreie.

"Das müsste man mit einem normalen Teppichreiniger wieder hinkriegen." sagt Emily und sieht den Fleck an. "Du hast dich echt vor ihm hingelegt?"
"Ja." Von meinen mentalen Nervenzusammenbrüchen hatte ich ihr jetzt nichts erzählt. "Mein Fuß hatte sich in der Decke verheddert."
"Oh man. Hast du dir weh getan?"
"Nein alles gut. Nur ein blauer Fleck am Knie."
"Ich rufe einfach mal meinen Mann an, der soll den Teppichreiniger mitbringen."
"Danke Emily."
"Wo ist Ottie? Heute ist Sonntag. Wieso ist sie nicht Zuhause?"
"Sie ist die Nacht bei Kate gewesen und will heute zu Scott."
"Und das findest du okay?"
"Nein, aber er ist ihr Vater und wenn sie Zeit mit ihm verbringen möchte, verbiete ich es ihr nicht."

Emily seufzt und ich stimme ihr stumm zu. Nein ich finde das ganz und gar nicht okay.

Mein Handy klingelt und ich muss lächeln als ich die Nummer sehe.

"Hey." sage ich lächelnd und gehe aus dem Wohnzimmer.
"Hey. Der Abend ist gestern nicht gut gelaufen, deswegen wollte ich dich fragen ob du Lust hast, es heute nochmal zu probieren."
"Sehr gerne." sage ich breit lächelnd.
"Sehr schön. Dann bringe ich Wein mit und eventuell ein Brettspiel? Ich bin alt ich weiß nicht was man so macht."

Jetzt muss ich richtig lachen. "Ein Brettspiel klingt gut. Ja ich bin auch raus. Scott und ich haben nie etwas zusammen unternommen."
"Dann sehen wir uns heute Abend so gegen 8pm? Ottilie kann auch gerne mitspielen, wenn sie möchte."
"Ottie ist nicht da." sage ich und spüre wie meine Wangen rot werden. "Wir haben die Wohnung für uns." füge ich leise hinzu und beiße fest auf meine Unterlippe.
"Das klingt ja noch besser." sagt er und ich verkneife mir ein Lachen.
"Ok dann sehen wir uns heute Abend."
"Bis heute Abend."

Wir legen auf und ich sehe Emily an. "Er bringt Wein und Brettspiele mit?" fragt sie und ich nicke, nachdem ich das ganze Gespräch wiedergegeben habe.
"Wein heißt er kann nicht mehr fahren, also muss er wohl hierbleiben."
"Ich weiß nicht ob ich schon bereit bin." antworte ich und sie lächelt.
"Er ist nicht Scott. Du hast alle Zeit der Welt."

Am Abend habe ich die Wohnung so weit sauber, dass es ordentlich aussieht. Ich habe mein Bett frisch bezogen und wühle jetzt gerade durch meine Kleidung. Emily hatte mir ein Kleid geholt und dieses liegt jetzt aufreizend auf meinem Bett. Ohne groß darüber nachzudenken ziehe ich es an und meide den Spiegel.

Unten angekommen, piept mein Handy und ich sehe Sebastian den Hausflur betreten. Nervös streiche ich immer wieder über das Kleid. Es war eine dumme Idee. Jetzt wird er mich für eine notgeile Schlampe halten. Es war doch nur ein Abend für Wein und Brettspiele. Verdammt wieso bin ich nur so? Jeans und Pullover hätte gereicht. Ich bin so dämlich.

Sebastian klopft und ich ziehe die Kette weg bevor ich die Tür öffne.

"Hi." sagt er lächelnd und kommt in die Wohnung. Hinter ihm schließe ich sofort wieder ab und mache die Kette vor.
"Hi." sage ich nervös. "Ich wollte mich gleich noch umziehen. Ich bin etwas overdressed."
"Nein du siehst toll aus. Wirklich wunderschön."

Ich starre ihn an und weiß gar nicht wie ich damit umgehen soll. "Also wenn du dich unwohl fühlst, kannst du dich natürlich gerne umziehen. Doch meinetwegen musst du das nicht tun. Ich bringe schon einmal den Wein in die Küche."

Völlig verdutzt und überfordert stehe ich wie eine Säule im Flur, unfähig mich zu bewegen.

"Kai kommst du? Ist das okay, wenn ich dich Kai nenne?"
"Natürlich." sage ich sofort und er runzelt die Stirn.
"Wirklich? Wenn nicht, dann tue ich es nicht. Das ist völlig okay."
"Nein das ist okay. Normalerweise nennen mich alle Lani."
"Dann bin ich ja der einzige der dich so nennt. Ist doch schön." sagt er lächelnd und in mir breitet sich ein warmes Gefühl aus, welches ich schon lange nicht mehr gefühlt habe. Ich gehe ins Wohnzimmer und setze mich neben ihm auf die Couch. "Wie war denn dein Tag?" fragt er mich und ich sehe ihn an.
"Oh er war gut. Glaube ich. Und deiner?"

Das Handy klingelt und ich entschuldige mich kurz.

"Ottie? Ottie was ist denn los?" frage ich panisch, denn sobald ich auf den grünen Hörer drücke, höre ich poltern und Geschrei im Hintergrund.
"Mama ich habe Angst, kannst du mich abholen?" fragt sie weinend und ich höre wie im Hintergrund irgendwas umfällt.
"Ottie ich komme sofort. Ich bin sofort da."

Meine Hände zittern so sehr, dass ich kaum die Kette abkriege. Doch dann greifen zwei ruhige an mir vorbei und helfen mir. Ich sehe Sebastian an. "Ich begleite dich."

As it was (Sebastian Stan FF)Where stories live. Discover now