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The best revenge is to heal

Völlig erschöpft sehe ich aus dem Fenster.

"Mum wieso liegt ein Hund neben dir?" fragt Ottie als sie reinkommt und ich sehe sie an.
"Das ist Charlie. Ein ehemaliger Polizeihund." Ich sehe ihn an und er mich. "Das ist Ottilie. Es ist okay, geh."

Schwanzwedelnd springt er von der Couch und beschnuppert sie bevor er sie begrüßt.

"Sebastian hat ihn mitgebracht. Er ist sehr, sehr clever."
"Ist Sebastian hier?"
"Nein er musste wieder zur Arbeit, aber deine Sachen liegen in der Küche auf dem Tresen."
"Oh." sagt sie leise und hört kurz auf Charlie zu streicheln. "Er ist echt nochmal zurück gefahren?"
"Ja ist er. Er hat mir gesagt, dass er hofft, dass er an alles gedacht hat. Wieso ist das gestern Abend so eskaliert Ottie? Was ist passiert? Hat er dich angefasst?"

Ottilie kommt langsam zu mir und setzt sich neben mir auf die Couch. Charlie legt sich an ihre Füße und sieht zu uns hoch.

"Ich habe einen Fehler gemacht Mum."
"Wieso was ist los?"
"Ich habe ja am Samstag bei Kate geschlafen und da hat sie sich verplappert und meinte zu mir, dass du dich mit jemandem triffst. Ich wusste es natürlich, da ich ihn gesehen hatte, als ich nachts von Layla nach Hause gekommen bin. Und gestern bei Dad haben wir uns unterhalten und er hat mir gesagt, dass er in Therapie ist und dich noch liebt und er dich zurück möchte. Ich habe ihm gesagt, dass es zu spät ist, weil du bereits jemanden hast, der dir die Liebe gibt die du verdienst und das er dich nicht verdient. Ich weiß nicht wieso ich das gesagt habe, doch es hat mich so wütend gemacht. Nach allem was er getan hat, die Dreistigkeit zu haben, dich zurückzuwollen."
"Es war nicht deine Schuld, dass er ausgeflippt ist. Du hast keinen Fehler gemacht." sage ich und ziehe sie an mich. "Ich bin stolz auf dich, dass du ihm die Stirn geboten hast und dich für mich eingesetzt hast. Danke."

Sie umarmt mich fest zurück und aus irgendeinem Grund beginnen wir beide zu weinen.

Am Abend komme ich in mein Schlafzimmer und sehe wie Charlie kerzengerade daneben sitzt. "Was willst du jetzt von mir?" frage ich und überlege kurz ob er alles hat. Futter und Wasser stehen unten. Muss ich sowas hochholen? Ich war mit ihm spazieren. Habe ich etwas vergessen?

Schnell gehe ich wieder runter und hole sein Kissen hoch. Sofort dreht er sich mehrmals im Kreis und legt sich dann darauf. "Ach darauf hast du gewartet. Dann müssen wir dir noch ein zweites Kissen kaufen. Vielleicht ein bequemeres als das. Das ist ja völlig durch."

Er legt seinen Kopf auf die Pfoten und ich merke jetzt erst, dass ich mit einem Hund rede.

Ich kuschle mich in meine Kissen und sehe dabei Charlie an.

"Na gut komm ins Bett."

Als hätte er nur drauf gewartet springt er auf und springt auf das Bett, bevor er mir schwanzwedelnd einmal über das Gesicht leckt. Und als Sebastian mir keine 5 Minuten später schreibt und fragt ob es mir gut geht und was mit Charlie ist, schreibe ich ihm, dass es mir gut geht und Charlie bei mir bleibt.

"Was macht das Reh im Hinterhof?" fragt Kate mich, während ich gerade die Kasse auffülle.
"Welches Reh?" frage ich verwirrt und sehe dann, dass sie Charlie meint. "Ach so, das ist Charlie. Mein Hund."
"Seit wann hast du einen Hund?"
"Seit ungefähr 2 Wochen jetzt. Sebastian hat ihn mir geschenkt. Er ist ein ehemaliger Polizeihund. Sehr gut trainiert und intelligenter als ich es einem Hund zugetraut hätte."

"Er ist süß

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"Er ist süß."
"Ja oder?"
"Ich meine deinen Sebastian."
Meine Wange wird heiß und ich starre in die Kasse. "Er ist nicht mein Sebastian."

Ich flüchte und beginne die Kleidung zu sortieren. "Du brauchst nicht vor mir weglaufen." sagt Kate belustigt und ich sehe sie an. "Du magst ihn."
"Er kümmert sich um mich. Ich kenne das gar nicht. Es ist ungewohnt und merkwürdig-"
"Aber schön."
"Oh so schön." sage ich und lehne mich an die Wand. "Doch ich habe das Gefühl es nicht zu verdienen."
"Du, meine Liebe, verdienst die ganze Liebe der ganzen Welt. Du hast genug durchgemacht, wird Zeit, dass dein Leben sich jetzt endlich mal zum Guten wendet. Hast du nach dem Stress mit Ottie nochmal was von dem Wichser gehört?"
"Nein. Ich nicht. Doch er bombardiert Ottie wie irre. Ich hole ihr heute eine neue Nummer. In 2 Tagen fliegt sie mit ihrer Klasse nach Paris."
"Was machen die da?"
"Keine Ahnung. Für zwei Wochen sind sie dann da. Sie wird also ihren 16. Geburtstag in Europa feiern, wo du ab 16 Alkohol trinken darfst. Sie hat genau 2 Tage nach dem Flug Geburtstag. Schön für sie, scheiße für mich. Wie soll ich die 2 Wochen ohne sie aushalten?"
"Du wirst das schon packen. Es wird auch mal schön sein, von seiner pubertären, rebellischen Tochter Abstand zu haben. Doch deswegen hast du die Überstunden gesammelt."
"Sie ist ja eh nur noch mit ihren Freunden unterwegs. Und naja meine Mutter hat die Klassenfahrt bezahlt, aber ich möchte ihr ja ein wenig mitgeben, damit sie was hat. Damit sie sich was kaufen kann."
"Deine Mutter redet wieder mit dir?"
"Nein. Ich hatte ihr eine E-Mail geschrieben, bezüglich Otties Klassenfahrt. Ohne Antwort hat sie alles überwiesen und bezahlt. Ottie war gestern bei ihr."
"Wann stirbt diese Frau endlich?"
"Ich beschwere mich nicht. Sie übernimmt die meisten Kosten für Ottie und unsere Miete. Immerhin kann Ottie durch sie auf eine Privatschule."
"Ja, aber sie macht dich jedes Mal runter und hat zu dir gesagt, dass du Scott verdient hast. Sie hat doch hochschwanger raus geschmissen und dich enterbt sowie verstoßen."
"Ich brauche die Unterstützung. Sonst hätte ich ihr schon lange selbst ein Kissen auf das Gesicht gedrückt."

Kate schmunzelt und dann arbeiten wir beide weiter. Zuhause angekommen packe ich die Einkäufe auf den Tresen und sehe mich um. Kurzerhand fange ich an, die eh schon saubere Wohnung zu putzen, bevor ich in Ottie's Zimmer mit Koffer packen beginne.

Ich schreibe ihr, dass ich schon einmal anfange und sie dann später nochmal durchgucken soll und nicht ihre Unterwäsche vergessen soll, denn da gehe ich nicht ran. Ich verpacke die Shampoo und Duschgel Flaschen die ich extra gekauft habe sowieso Deo und Parfüm. Danach kommen Pullover und T-Shirts, sowie Röcke und Jeans. Ich finde ein kurzes schwarzes Kleid und seufze.

Mein Herz bleibt stehen als Charlie im Flur steht und beginnt zu bellen. Panisch suche ich mein Handy um die Kameras zu checken, aber es ist nicht hier, es liegt wahrscheinlich in der Küche oder im Wohnzimmer. Kalter Schweiß bricht aus und ich bekomme Panik. Charlie hört nicht auf zu bellen, weswegen ich Ottilies Zimmertür hinter mir schließe und mich dagegen lehne.

Und dann ist es ruhig. "Mum? Mum wo bist du?! Wo ist meine Mama Charlie?"

Ich höre seine Krallen auf dem Holz und dann ein leises Kratzen an der Tür. Doch ich bin unfähig mich zu bewegen. "Mum? Mum geht es dir gut?"
"Ja." Ist das einzige was ich rausbringe während ich völlig erstarrt an der Tür sitze. "Ich komme gleich raus."
"Ok."

Anscheinend stört es sie nicht, dass ich in ihrem Zimmer sitze, denn ich höre wie ihre Schritte sich entfernen und sie Charlie Leckereien verspricht. Ich habe so panische Angst, dass er kommt, dass ich wie erstarrt im Zimmer sitze. Doch das hört jetzt auf.

As it was (Sebastian Stan FF)Where stories live. Discover now