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But you make me feel like
I've been locked out of heaven

"Ottie ich warte auf eine Antwort." sage ich ernst.

Es klopft kurz an der Tür und als ich sie öffne steht Sebastian davor.

"Natürlich kommt der wieder." sagt Ottie und verdreht ihre Augen.
"Ich wollte dir nur eben Bescheid sagen, dass gerade ein Notfall eingetroffen ist. Ich muss zur Wache. Weiß noch nicht wann ich zurück bin."
"Ok alles gut. Ruf mich an, wenn du zurück kommst, weil dann mache ich die Kette gleich vor."
"Mache ich. Bis dann."

Ich schließe die Tür wieder und sie sieht mich an. "Ich möchte nicht, dass du so respektlos mit ihm redest. Er hat dir nichts getan. Er ist ein erwachsener Mann und nicht einer deiner Freunde aus der Schule, mit denen du so reden kannst."
"Nur weil ihr miteinander schlaft muss ich Respekt vor ihm haben?"
"Das geht dich nichts an."
"Dann seid nachts mal leiser."

Das erste Mal in meinem Leben bin ich kurz davor auszuflippen.

"Ich diskutiere nicht weiter mit dir. Du bist schwanger geworden, also kümmerst du dich darum. Wenn du eine Entscheidung getroffen hast, kann du gerne in mein Schlafzimmer kommen."
"Da gehe ich nicht mehr rein."
"Weißt du was? Schlaf mal ne Nacht drüber, denn heute will ich dich nicht mehr sehen."
"Gut. Seid ihr denn auch leise, damit ich euch auch nicht hören muss?"
"Kann ich dir nicht versprechen." gebe ich zurück und knalle ihre Zimmertür hinter mir zu.

In meinem Schlafzimmer schreie ich vor Frust in mein Kissen. Ich weiß die Tatsache, dass sie schwanger ist, scheint ihr echt zuzusetzen. Doch ich unterhalte mich nicht mit ihr, wenn sie so respektlos ist.

Charlie legt seinen Kopf schief und sieht mich fragend an. "Kinder sind anstrengend." sage ich und er legt sich direkt hin. "Ja ihr Männer zieht euch ständig aus der Affäre. Für euch ist das so einfach. Ihr dürft das."

Ich lege mich auf meinen Rücken und starre an die Decke bevor mir einfällt, dass ich die Kette nicht vorgemacht habe. Schnell renne ich runter und Charlie folgt mir direkt, da er meine Anspannung und Panik merkt.

Sebastian hatte mir extra eine dicke Kette geholt welche die Polizei für die Asservatenkammer nimmt. Und noch zwei extra Riegel. Scott tauchte tatsächlich immer häufiger aus, weshalb Sebastian nur noch bei uns schlief. Das Kontaktverbot musste noch genehmigt werden, dann könnte Sebastian ihn sofort verhaften. Und das wird er auch. Denn so langsam hatte er genauso eine Wut auf Scott wie ich.

Ich gehe mit Charlie wieder ins Schlafzimmer, hole ihn auf das Bett und kuschle mit ihm. Irgendwann schlafe ich ein.

Am nächsten Morgen ist Sebastian noch weg. Charlie auch. Und auch Ottie. Doch Charlie finde ich kerzengerade, knurrend im Flur sitzen. Direkt vor der Tür. Die Kette ist gelöst und die Schlösser sind alle offen. Ottie ist also abgehauen.

Vorsichtig gehe ich zu meinem Handy und gehe auf die Kamera App. Und dort bestätigt sich mein Verdacht. Scott steht direkt hinter der Tür auf der anderen Seite. Mit dem Ohr an der Tür. Zitternd schicke ich einen Screenshot an Sebastian und gehe zu Charlie. Auch wenn er kräftig ist, lasse ich ihn nicht alleine. Der Türgriff rüttelt die ganze Zeit. Er muss wissen, dass ich alleine bin. Ich gucke zur Balkontür. Wir wohnen im ersten Stock. Also wenn ich runter springe würde ich mir doch nicht ernsthaft weh tun oder? Das sind höchstens 3 Meter. Doch wie kriege ich Charlie hier raus?

"Komm." sage ich leise und packe sein Halsband. Widerwillig lässt er sich wegziehen. "Charlie Fuß."

Sofort läuft er neben mir und so schnell ich kann laufe ich zum Balkon und ziehe leise die Tür auf. Der Türknauf ruckelt jetzt immer heftiger. Mein Körper zittert inzwischen echt heftig. Von außen schiebe ich die Balkontür wieder zu. Zum Glück bin ich gestern mit meiner Kleidung eingeschlafen, denn sonst hätte ich ein Problem mehr.

Ich klettere über das Geländer und hänge mich dann vorsichtig unten dran. Dann lasse ich mich die letzten 1,5 Meter fallen und lande im weichen Gras.

"Charlie!" Er sieht über das Geländer und ich halte meine Arme hoch. "Charlie spring!"

Er springt weiter als ich gedacht habe, doch ich fange ihn auf und gehe atemlos zu Boden. "Ok komm junge. Bring mich zu Sebastian."

Charlie läuft vor und ich folge ihm. Und keine 20 Minuten später bleibt Charlie neben einem Polizeiauto sitzen, wo Sebastian aussteigt.

"Was machst du denn hier? Wo sind deine Schuhe?"

Weinend lasse ich mich in seine Arme fallen und gebe ihm mein Handy. Auf der anderen Seite steigt eine blonde Frau aus. Die Frau aus der Kneipe als wir uns kennen gelernt haben.

"Sebastian?"
"Er ist in der Wohnung." sagt er und sieht mich ernst an. "Im Schlafzimmer. Wir müssen da sofort hin. Darauf habe ich gewartet. Wo ist Ottie?"
"Heute morgen abgehauen."
"Komm wir fahren dahin."

Ich steige mit Charlie auf den Rücksitz und Sebastian fährt sofort los. "Ich bin Laura."
"Kailani. Hi."
"Ach Kailani. Ich habe schon so viel von dir gehört." sagt sie schmunzelnd und ich sehe eine leichte Rötung auf Sebastians Wange.

Doch ich habe dafür keinen Kopf. Scott ist in meiner Wohnung. Wäre ich nicht abgehauen, wäre ich jetzt wahrscheinlich tot.

Von draußen sehe ich zu wie Sebastian und Laura in die Wohnung gehen und keine 2 Minuten später mit Scott wieder rauskommen.

"Jetzt hast du erstmal deine Ruhe." sagt er und Laura schubst Scott in den Wagen. "Vorsicht Kante." sagt sie absichtlich spät, weshalb er mit dem Kopf gegen genau diese Kante knallt.
"Ich wohne dort! Das ist nicht fair!" brüllt Scott, doch es wird komplett ruhig als Sebastian über meine Wange streicht.
"Alles okay mit dir?"
"Ja, jetzt ja. Ich muss erst noch Ottie finden."

Er nickt ernst und streicht dann meine Haare zurück. "Wie hast du mich eigentlich gefunden?"
"Das war nicht ich. Das war Charlie. Er ist das beste Geschenk, was ich jemals bekommen habe."

Sebastian lächelt stolz und dreht sich dann zu Laura um. "Bringen wir ihn zur Wache." sagt er und sie knallt laut die Tür zu.
"Los geht's. Schönen Tag noch Kailani."
"Ich rufe dich an." sagt Sebastian und steigt dann in den Wagen. Sichtlich erfreut, Scott endlich erwischt zu haben.

Als ich reingehe, sehe ich die eingetretene Tür. Das Schlafzimmer ist komplett verwüstet. Meine Unterwäsche liegt überall auf dem Boden verteilt. Charlie schnuppert überall aufgeregt.

"Das ist der böse Mann, Charlie. Um den musst du dich kümmern." sage ich ernst als ich mich umsehe.

Er sieht mich ernst an, als hätte er jedes Wort verstanden und schnaubt dann. "Guter Hund. Komm, heute kriegst du ein dickes Frühstück mein hübscher."

Schwanzwedelnd läuft er vor, während ich ihm in die Küche folge.

As it was (Sebastian Stan FF)Where stories live. Discover now