49. Blinder Neuanfang

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Danzo ist tot.
Sasuke findet ihn wie Treibholz am Ufer, während Karin gleichzeitig um Shisuis Leben kämpft.
Aber...

Als Shisui nach zehn Tagen im Kreis seiner Familie endlich aufwacht,
ist es nicht unbedingt das,
was Itachi erwartet hat, weil...

...sein Cousin hochschreckt,
nach Luft schnappt und panisch ruft:
"Wo bin ich?!
Warum ist es so dunkel?!
Weshalb kann ich nichts sehen!?"

Shisui greift sich an den Kopf, will den Verband um seine Augen zerfetzten, aber Itachis Vater hält ihn auf und drückt ihn zurück aufs Bett.
"Beruhige dich, mein Junge.
Du bist im Krankenhaus."

Auch Itachis Mutter ist gleich zur Stelle, setzt sich auf das Bett und greift nach Shisuis Schultern, um ihn zu beruhigen.
"Shisui... ich bins... Deine Tante.
Tante-Mikoto, hörst du mich?"

Und tatsächlich hält er still, atmet flach und wiederholt zitternd:
"W-Warum...
Warum kann ich nichts sehen?"

"Du hattest einen Unfall.
Es ist nur vorübergehend", beruhigt Mikoto ihn, obwohl es eine Lüge ist, aber die Wahrheit würde jetzt nur alles verschlimmern.
Sie nimmt Shisui tröstend in die Arme,
der völlig verstört und verängstigt ist und wiegt ihn,
als wäre er wieder ein kleines Kind, während Itachi hilflos vom Fußende des Bettes zusieht,
wie dieser großartige und lebensfrohe Shinobi zusammenbricht,
der hemmungslos anfängt zu weinen.

"Du lügst", schluchzt Shisui.
"Das ist nicht vorrübergehend...", macht er tränenreich weiter, genauso wie Mikoto, die ihn nicht loslässt und tröstet.
"Ich bin blind, nicht wahr? Blind...
Für immer..."

Und hier stellt sich Itachi die traurige Frage, ob der Tod für Shisui nicht doch gnädiger gewesen wäre.
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In den nächsten Wochen wird Shisui aus dem Krankenhaus entlassen.
Seitdem verbringt er die meiste Zeit stumm im Bett und möchte niemanden bei sich haben.
Auch nicht Itachi.
Und schon gar nicht will er seinen Augenverband abnehmen.

Sie sind also wieder ganz am Anfang.

Itachi seufzt, kniet vor ihrem Bett und versucht ihn wenigstens zum Essen zu bringen, aber Shisui zieht sich nur die Decke über seinen Kopf und murmelt:
"Ich habe keinen Hunger."

"Shisui... Du musst was essen. Wenigsten ein bisschen.", bettelt Itachi schon fast, aber als Antwort bekommt er wie so oft nur Schweigen.

Vielleicht sind es die hochdosierten Schmerzmittel, die Shisui so benommen machen?
Oder vielleicht braucht er einfach nur mehr Zeit um sich an das blind sein zu gewöhnen?

Itachi redet sich das zumindest ein.
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Ein paar Tage vergehen.
Es hat sich eigentlich nichts verändert, deswegen ist Itachi umso überraschter, das Bett neben ihm leer vorzufinden.
Er steht auf und zieht sich einen dünnen Morgenmantel über, geht in die Küche und fragt verwundert:
"Shisui?"

"Ich wollte dir Tee machen...", sagt er, wie ein verschüchtertes Kind, dass heimlich Zuckerwürfel genascht hat.
"Aber ich kann die Sorten nicht sehen
die wir haben und... Ja...
Ich hoffe nicht so viel Unordnung gemacht zu haben.", gesteht er kleinlaut.

Ich Brauche Einen Gefallen 🍋Where stories live. Discover now