Kalter August

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Manuels Sicht:

Nach langem war ich wieder draußen. Kühle Luft schlug mir entgegen und trug den Geruch von frisch gemähtem Gras mit sich. Tief atmete ich ein und seufzte laut.
Ich war allein, wie eigentlich immer. Natürlich hatte ich meine Familie, meine Freunde..., aber der größere Teil stammte aus dem Internet. Und das war auch gut so.
Schon in der Schule ließ ich nicht wirklich viele Menschen an mich heran, aus Angst, sie würden mir eines Tages weh tun oder mich verraten. Ich hatte aus meinen Fehlern gelernt. Vertrauen war keine Tugend, sondern eine Schwäche. Wann immer ich jemandem mein Vertrauen schenkte, missbrauchte er es. Ich hatte das Gefühl als würde mich jeder einzelne Mensch auf dieser Welt hassen.
Viele sagten, dass ich mich versteckte. Ja,...vielleicht tat ich das sogar, zurecht, wie ich fand. Die Welt ist grausam und alles andere als fair. Frei nach dem fressen oder gefressen werden Prinzip. So war die Natur des Menschen nunmal. Sicherlich war er gewillt zu erschaffen, aber der Drang etwas zu zerstören und bis auf das letzte Staubkorn auszumerzen war größer.
Wieder seufzte ich.
Jeden Tag verbrachte ich damit über mein Leben nachzudenken oder Videos zu produzieren. Nichts anderes bestimmte mein Leben mehr. Nur meine Videos und meine Gedanken und das seit über einem halben Jahr. Ein Teil von mir schien meine Freunde zu vermissen...ein anderer Teil aber sperrte dieses Gefühl hinter riesige Stahltore...

Langsam lief ich auf eine Bank zu. Sie war leicht morsch an manchen Stellen, eben nicht so perfekt, wie die anderen blau lackierten Bänke. Fast schon wie ein Unikat. Ich setzte mich nieder und sah auf meine Hände. Was würden sie einem Pathologen wohl über mein Leben erzählen?

Das Spiel {GLPaddl FF}Where stories live. Discover now