Kapitel 29

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(neues wunderschönes Cover, ich freue mich sehr darüber)

Nathan

Ich bin schon total aufgeregt. Wird ihr meine Idee gefallen? Habe ich alles richtig geplant? Wurde alles ausgeführt? Diese und noch mehr Fragen beschäftigen mich und lassen mich unruhig auf dem Stuhl hin und her rutschen. Aurora schaut von ihrem Frühstück auf und blickt mich fragend an. „Ich bin nur aufgeregt. Bist du fertig mit frühstücken?" Sie nickt und stellt ihr Geschirr in die Spülmaschine. Währenddessen ich den Tisch abräume. Sobald wir beide fertig sind, ziehen wir uns an. Draußen nicke ich Theo zu, ehe ich auf den Bus von Aurora zusteure. Als Aurora mein Ziel bemerkt, bleibt sie verwundert stehen. Ich drehe mich zu ihr „Wir haben ein ganzes Stück zu fahren. Wenn wir gut durchkommen, brauchen wir 8 ein halb Stunden." Langsam steigt sie auf der Beifahrerseite ein. Ich nehme hinterm Lenkrad platz und linke nochmal Callum an Und du schaffst das?

Ja und jetzt genieße die Zeit, wo du dich komplett auf die Luna konzentrieren kannst.

Damit schloss er den Link wieder. Aber er hat Recht, also zögere ich nicht länger und wir starten unseren Ausflug.

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Wir haben eine Stunde länger gebraucht, da noch nicht alle Straßen komplett frei geräumt wurden. Gerade haben wir das Ortsschild von Yellowknife passiert. Aurora hat es auch gesehen und schaut mich fragend an. „Du bist doch wegen den Polarlichtern gekommen. Ich dachte mir, ich zeige sie dir. Ich kenne hier ein schönes Plätzchen." Als Aurora meine Wörter verarbeitet, breitet sich ein riesiges Strahlen auf ihrem Gesicht aus. Allein für diesen Anblick würde ich alles tun, nur damit ich ihn wieder sehe.

Ich fahre mit dem Bus soweit, wie es der Schnee zu lässt und dass ist ziemlich weit. Wir müssen nur noch fünf Minuten zu Fuß gehen, dann sind wir da. Der Platz liegt etwas außerhalb von Yellowknife, leicht erhöht. Allein wegen der Aussicht lohnt sich schon ein Besuch.

Aurora will schon aussteigen, doch ich halte sie davon ab. „Vorher essen wir noch Abendbrot. Können wir das hinten in deinem Bus?" Sie nickt und klettert nach hinten. Dort klappt sie das Bett zusammen, sodass es jetzt wie eine Bank aussieht. Dann zieht sie einen Tisch hervor und schaut mich fragend an. „In dem Korb da." Sie nickt und holt alles für das Essen heraus. Dann beginnt sie das Essen warm zu machen, mit dem kleinen Gasherd. Als alles warm ist, setzte ich mich zu ihr auf die Band und wir fangen an zu essen. Wie immer, beginne ich mit einer Geschichte. Ich entscheide mich dieses Mal für eine aus meiner Kindheit. Im Prinzip habe ich ihr über die letzten Wochen so gut wie alles erzählt. Aufmerksam hört Aurora mir zu.

Sobald wir fertig sind, ist es draußen auch schon dunkel geworden. Ich nehme den Rucksack mit den Thermodecken und ziehe mir auch eine dicke Jacke an, obwohl mir auch eine dünne ausreichen würde. Als wir beide dann fertig angezogen vor dem Bus stehen, ergreife ich Auroras Hand und führe sie durch das Gestrüpp. Anscheinend kommen hier immer noch, nur ganz wenige Menschen her. Wir durchbrechen die letzte Baumreihe, als ich Aurora nach Luft schnappen höre. Von hier aus, können wir über den gesamten See schauen, den wir umfahren mussten. Mit den Bergen im Hintergrund auf der einen Seite und der Stadt auf der anderen Seite. Und genau gegenüber, in den Tiefen des Waldes, hat mein Rudel seinen Platz gefunden. Es ist einfach unglaublich, auch für mich, der den Ausblick kennt. Aus der Erinnerung gehe ich fünf Schritte vor und schaufle dann den Schnee weg. Zum Vorschein kommt eine Bank. Auf diese lege ich ebenfalls Thermositzkissen, ehe ich Aurora deute, sich hinzusetzen. Sie folgt meiner Aufforderung. Ich setze mich neben sie und wickle uns gemeinsam in die Decken ein, sodass ihr auf gar keinen Fall zu kalt wird. Und jetzt heißt es warten und hoffen, dass heute Polarlichter kommen.

Zum Glück müssen wir nur ein paar Minuten warten, in denen Aurora noch etwas die Aussicht genoss. Und dann erschien das erste grüne Flimmern. Es wurde immer mehr und tauchte alles in ein grün. Selbst für mich, der das kennt, ist es immer wieder umwerfend. Die Polarlichter werden immer stärker, sodass sie bald den kompletten Himmeln über den See in ein Farbenmeer tauchen. Durch den Schnee ist es auch nochmal besonders, da der Schnee in den Farben der Polarlichter glitzern. Mein Blick geht zu Aurora. Mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen beobachtet sie das Naturschauspiel. Sie hat wohl meinen Blick bemerkt, denn nun schaut sie zu mir. Ihre Augen funkeln wie Sterne. „Danke" flüstert sie mir zu, ehe sie mir einen Kuss auf die Wange gibt und dann ihren Kopf auf meiner Schulter ablegt.

Arjun in mir macht Freudensprünge und ist aufgeregt wie ein junger Welpe. Mich erfüllt eine Wärme voll von Liebe. Ich liebe Aurora. Und das nicht wegen des Matebandes, sondern wegen Aurora. Ihre Art, ihr Charakter und Persönlichkeit habe ich die letzten Wochen kennengelernt und lieben gelernt. Ich würde alles für sie tun. Alles...

Wage es nicht Nathan. Ich warne dich, brüllt Arjun fast schon panisch. Aber es wäre nur fair, schließlich bin ich an dem ganzen Schuld. Du würdest damit früher oder später unser Todesurteil selbst unterschreiben. Tue es nicht, warnt er mich erneut. Vielleicht haben wir auch so viel Glück wie dieser Soldat und unsere Mate kommt von alleine zurück. Willst du wirklich ihr die Freiheit stehlen, ohne die sie offensichtlich nicht leben will? Daraufhin grummelt Arjun nur vor sich hin.

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Wir sind fast die gesamte Nacht aufgeblieben und haben die Polarlichter beobachtet. Als das letzte erklingt und die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne zu sehen sind, krame ich mich langsam aus unserem warmen Deckenberg. „Wohin gehst du?" fragt Aurora. Überrascht, dass sie Wörter genutzt hat, schaue ich zu ihr. Genau dies bestätigt mein Vorhaben. Ich knie mich vor ihr hin und lege meine Hände an ihre Wangen. „Ich liebe dich, vergiss das bitte nicht. Ich werde dich immer lieben, doch du brauchst deine Freiheit, die ich dir nicht geben kann, so wie du sie brauchst." Ich beuge mich vor und stehle mir unseren ersten und letzten Kuss. Zart erwidert Aurora, wodurch der Kuss zu etwas noch Besonderem wird. Ich löse mich langsam von ihr und hauche „Ich liebe dich" ehe ich ein paar Schritte zurück gehe und mich in meinen Wolf verwandle. Meine Kleidung zerreißt dabei, doch das ist mir egal. Ich stoße ein Heulen aus, ehe ich einen letzten Blick auf Aurora werfe, mich umdrehe und nach Hause renne.

(Das Lied habe ich kürzlich gefunden und es passt so unglaublich gut zu dieser Geschichte und erst Recht zu dieser Situation)

(Entschuldigt bitte, dass erst so spät ein Kapitel kommt, aber gestern bei der Radtour haben etwas meine Handgelenke darunter gelitten, wodurch ich nicht so zum schreiben komme.

Wie gefällt es euch?

Es werden jetzt noch ein paar Kapitel kommen, ehe dann auch schon der Epilog kommt. Ich freue mich schon auf die nächste Geschichte, wo die Planung jetzt langsam schon los geht.)

Strahle mein PolarlichtHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin