Bonuskapitel - Elias - Weihnachten

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„... hmmm ...", stöhnte ich.
„... komm schon ... aufwachen ..." Jemand stupste mich penetrant in die Seite. Die Nacht konnte doch noch gar nicht zu Ende sein, waren wir nicht gerade erst ins Bett gegangen?
„Lass mich schlafen ...", murrte ich verschlafen und vergrub mein Gesicht noch tiefer im Kissen.
„Schlafen kannst du auch noch, wenn du tot bist!"
„Wahhh ... Alex ...", entfuhr es mir und ich war hellwach, denn genau dieser fing an, mich zu kitzeln. „Erbarmen ...!", flehte ich. „Ich bin schon wach!" Also öffnete ich die Augen und sah zu Alex, der mich nun zufrieden anstrahlte.
„Wie spät ist es?", wollte ich verschlafen wissen.
„Ist doch gar nicht relevant! Frohe Weihnachten!" Dabei beugte er sich über mich und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. „Dir auch ... wie spät, Alex?" Beharrte ich auf meiner Frage. "Also ... emm ... ja .... Wenn du schon so fragst ..."
„ALEX ...", bremste ich seine Ausflüchte. „Ist ja gut! Es ist halb zwei." Ich schloss die Augen und zählte langsam bis drei. Wir waren noch keine zwei Stunden im Bett! „Ich konnte nicht schlafen ...", verteidigte sich mein Herzallerliebster. "Und du hast gesagt, wir packen die Geschenke erst an Weihnachten aus! Und jetzt ist Weihnachten. Hier ..." Das Rascheln einer Verpackung drang an mein Ohr. „Alex ... ich darf in ein paar Stunden bereits aufstehen, um den Scheiß Vogel in den Ofen zu schieben. Du weißt doch noch, das unsere Freun ...", zu mehr kam ich gar nicht, denn da verschloss er bereits meine Lippen mit seinen. Überrascht öffnete ich die Augen und sah in das schelmisch grinsende Gesicht über mir. „Sagst du mir noch mal, wieso ich dich Morgenmuffel liebe?", fragte er mich liebevoll lächelnd und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Nur, wenn du mir sagst, wessen Rache es war, die dich zu mir geschickt hatte."
„Da du ja jetzt wach bist, kannst du auch gleich dein Päckchen öffnen.", verkündete er scheinheilig. Kramte kurz hinter sich und ließ im nächsten Augenblick, ein leichtes Päckchen auf meinen Bauch fallen, um mich anschließend wie ein Dreijähriger, erwartungsvoll und mit großen Augen anzuschauen. Was blieb mir da schon anderes über, als mich ächzend aufzurichten und das Päckchen an mich zu nehmen. Es war wirklich sehr leicht und höchstens zehn auf zehn Zentimeter. Vorsichtig schüttelte ich daran. „Nun mach schon auf Elias ...", schimpfte Alex ungeduldig. Kopfschüttelnd öffnete ich den Klebestreifen und entfernte das Geschenkpapier. Eine Schachtel kam zum Vorschein, auch die öffnete ich und besah mir den Inhalt. Jetzt war ich doch etwas irritiert und sprachlos. „Emm ... Danke ..." Ich entnahm den Seidenschall aus der Schachtel und wollte ihn mir gerade genauer ansehen, da wurde er mir schon aus den Händen gerissen. „Gib schon her ... und dreh dich um ...", befahl mein kleiner Egozentriker und duldete keine Widerrede. Kaum saß ich mit dem Rücken zu ihm, wurden mir auch schon die Augen verbunden. „Was wird das? Ich hoffe, du hast mich nicht wegen Sex geweckt.", knurrte ich wenig überzeugt. „Na, dein Weihnachtsgeschenk!", ertönte es ungläubig hinter mir, gefolgt von einem Klaps auf den Hinterkopf. „Aua ..." „ „Hab dich nicht so ... auf geht's!" Er stieg neben mir aus dem Bett und zog mich anschließend mit hoch. „Wo ..."
„Jetzt lass dich doch einfach überraschen!", fiel mir mein überaus geliebter Freund ins Wort. Ich nahm mir vor zu schweigen und ihn einfach mal machen zu lassen. Kurz schien er in meinem Kleiderschrank zu kramen, da wurde mir schon in einen Pulli geholfen und der Reißverschluss zugezogen. Alex griff erneut meine Hand und zog mich eilend mit sich. Stolpernd folgte ich ihm, um im nächsten Augenblick mit der Schulter am Türrahmen hängen zu bleiben.
„Auaa ...", entfuhr es mir erneut, als der Schmerz durch meine Schulter schoss. „Mensch Elias, pass doch besser auf dich auf!!", traute er sich auch noch zu behaupten. Meine Laune sank gerade auf den Tiefpunkt. Ich wollte zurück in mein Bett. In der Früh würde bestimmt alles wieder besser aussehen. „Verdammt Alex, ICH ... SEHE ... NICHTS!", betonte ich jedes Wort einzeln und fuchtelte vor meinen verbundenen Augen herum. „Okay ... wir machen's langsam ..." Er bewegte sich und ich spürte ihn auf einmal hinter mir. Alex legte seine Hände auf meine Schulter und schob mich voran. Es ging in den Flur und geradewegs zur Haustür. Dort ließ er mich los und schien sich anzuziehen, aber vielleicht täuschten meine Sinne mich ja auch. Nein, taten sie nicht ... „Fuß hoch ...", kam es auf einmal von unten. Resigniert hob ich ihn und Alex zog mir einen Schuh über. „Und Socken?", wollte ich wissen.
„Brauchst du nicht ... zweiter Fuß ...", so ging das weiter bis er mir in den Mantel half und mir einen Schal um den Hals wickelte. „Keine Socken, aber einen Schall ... ja klar Großer, was immer du für richtig hältst ..." Meinen bissigen Kommentar ignorieren, öffnete er die Tür und schob mich in das Treppenhaus. Oh mein Gott ... stimmt ja die Treppen. Wollte er mich tatsächlich mit der Augenbinde die zwanzig Stufen runter dirigieren? „Du willst mich umbringen, nicht wahr?", fragte ich daher auch gleich. „Wie kommst du darauf?", kam es etwas irritiert von hinten. „Alex, kann ich die Treppe nicht ohne die Binde runter gehen?"
„Ach, du vertraust mir nicht?", fuhr er mich gespielt entsetzt an. „DU hast mich auch an den Türrahmen laufen lassen ...", erinnerte ich ihn an den Vorfall, der erst ein paar Minuten zurücklag. „Das war ein Versehen! Keine Angst, ich pass schon auf dich auf!" Zur Bekräftigung seiner Worte drückte er mich noch fester an sich. Langsam schob er mich voran und wir stiegen tatsächlich unfallfrei alle Stufen hinunter. „Siehst du, alles halb so wild!", prallte er locker vor sich hin. Mir war die Anspannung seines Körpers an meinen gewiss nicht entgangen. Ja, das war mein Großkotz! Vor mich hin schmunzelnd, ließ ich mich einfach weiter schieben. Wir schienen scheinbar zu den Parkplätzen unterwegs zu sein, kurz drauf hörte ich auch das verräterische Klicken der Zentralverriegelung. Alex öffnete mir die Beifahrertür und half mir beim Einsteigen.

Schmeiß die Cupcakes an die Wand (Capcakes 1)Where stories live. Discover now